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<span class="translation_missing" title="translation missing: en.options.workshop">workshop</span>: Mit radikaler Arbeitszeitverkürzung gegen die Zerstörung von Mensch und Natur
W045
In diesem Workshop werden Vorschläge einer radikalen Arbeitszeitverkürzung vorgestellt und ihre Realisierungschancen im Rahmen einer sozialökologischen Transformationsstrategie mit den Teilnehmenden diskutiert.
Die rasant fortschreitende Zerstörung von Mensch und Natur zu stoppen, ist heute die vordringliche Aufgabe linker sozialökologischer Politik. Die von Profitinteressen getriebene Ausbeutung der Erde und der menschlichen Arbeitskraft hat verheerende Folgen in Gestalt von Vergiftung der Böden, der Luft, des Wassers, der in und an Produktionsstätten arbeitenden und lebenden Menschen, von Klimaerwärmung, Zerstörung der Artenvielfalt, Burnout, Depressionen und Selbstmord.
Das Stoppen dieser Verheerungen erfordert eine radikale Reduktion umwelt- und menschenschädigender Produktion und eine Wende bei Energie, Verkehr, Landwirtschaft und Industrie. Das wird ohne eine Einschränkung des Konsums, der Verschleißproduktion und den Wegfall einer großen Zahl von umweltschädlichen Arbeitsplätzen (Braunkohle, Automobil- und Chemieindustrie) nicht möglich sein. Allein die Umstellung vom Verbrennungs- auf den Elektromotor (der auch keine wirklich ökologische Lösung darstellt) soll Prognosen zufolge allein 140.000 Arbeitsplätze kosten.
Eine linke sozialökologische Politik muss die von einem solchen notwendigen Wegfall von Arbeitsplätzen Betroffenen in einem doppelten Sinne mitnehmen: in ihrem Interesse an einem gesicherten und anständig bezahlten Arbeitsplatz und am Erhalt ihrer Umwelt und Gesundheit und der ihrer Kinder und Enkelkinder. Nur wenn ihnen eine halbwegs plausible Strategie einer "Just Transition" präsentiert werden kann, besteht die Chance, sie als Bündnispartner*innen und nicht als Gegner*innen einer sozialökologischen Transformation zu gewinnen.
Ein zentraler Baustein einer solchen "Just Transition" ist radikale Arbeitszeitverkürzung in allen Branchen. Würden wir das tatsächliche und erwartete Produktivitätswachstum zugrundelegen, könnten wir heute schon mit einer 20-Stundenwoche auskommen. Kurzfristig gibt es Vorschläge einer "kurzen Vollzeit" um die 30 Stunden pro Woche.
Info
Day:
2019-08-03
Start time:
09:30
Duration:
01:30
Room:
C1.09
Organization:
Track:
Sozialökologische Transformation
Links:
Concurrent Events
Speakers
Eva Brunnemann |