Version 1
Workshop: W60 - "Camp Labour" Ausbeutung in indischen Spinnereinen
Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie
Sklaverei im 21. Jahrhundert?! Hinter dem Begriff „Camp Labour“ steht faktisch nichts anderes. Denn immer noch werden im südindischen Tamil Nadu junge Mädchen systematisch ausgebeutet, festgehalten und zu Schwerstarbeit gezwungen.
„Camp Labour“, früher Sumangali genannt, steht für eine besonders perfide Art der Zwangsarbeit, die Mädchen unter falschen Versprechungen in Spinnereien lockt und ausbeutet. Insbesondere im Bundesstaat Tamil Nadu, wo über die Hälfte aller indischen Spinnereien ansässig ist, tritt diese Form der modernen Sklaverei am häufigsten auf.
Den Mädchen wird eine größere Summe Geld in Aussicht gestellt, wenn sie sich für eine mehrjährige Zeitspanne dazu verpflichten, in den Fabriken zu arbeiten. Viele der Arbeiterinnen verlassen jedoch aufgrund der physischen und psychischen Belastungen vorzeitig die Fabrik. Sie müssen täglich bis zu 12 Stunden in großer Hitze und einem höllischen Maschinenlärm Schwerstarbeit leisten. Einige begehen Selbstmord, wenn sie die Arbeit nicht mehr ertragen oder wenn sie von männlichen Aufsehern sexuell missbraucht wurden. Die Mädchen sind auf dem Fabrikgelände in einem Hostel untergebracht, sind faktisch eingesperrt und dürfen das Gelände meist nur einmal im Monat unter Aufsicht verlassen.
Der Lohn, der ihnen erst nach Ablauf der festgelegten Zeit ausgezahlt wird, liegt bei nicht einmal 20% des gesetzlichen Mindestlohns. Gehen die Frauen vor Beendigung der Frist, werden sie häufig nicht einmal anteilig entlohnt.
Info
Tag:
06.08.2016
Anfangszeit:
17:00
Dauer:
01:30
Raum:
Raum 7
Organization:
Track:
Wirtschaft
Sprache:
de
Links:
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ReferentInnen
Wawrzyniak, Daniela |