Version public
Events
Mittwoch 19:30
Donnerstag 09:30
Digitalisierung? Grundeinkommen!
Was ist ein bedingungsloses Grundeinkommen, was hat es mit Digitalisierung zu tun? Können beide zur ökologischen Wende beitragen in einer global digitalisierten Ökonomie? Kann ein globales bedingungsloses Grundeinkommen in einem politischen Rahmen...
Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) und Digitalisierung sind zwei unterschiedliche Projekte, die sich gegenseitig befruchten können. Zu beiden existieren politische Arbeitszusammenhänge, die seit gut einem Jahr immer stärker aufeinander Bezug nehmen, etwa im "Frankfurter Manifest" digiBGE19 (digibge.wordpress.com). Die Attac-AG "Genug für alle" ist dabei eine treibende Kraft.
Die Referent*innen werden den Stand der Debatte darstellen und versuchen, die politische Brisanz herauszuarbeiten und aktuelle Interventionspunkte zu identifizieren. Da das BGE als globales Projekt gedacht wird, ist nach den Rahmenbedingungen zu fragen: weltweite Migrationsbewegungen und Verwertungsketten versus nationale Abschottung und Rassismus angesichts weltweiter ökologischer Zerstörung und Sozialabbau überall.
Die These der Referent*innen: Diese Phänomene hängen eng miteinander zusammen und lassen sich auch nur zusammen und global lösen. Sie werden existierende Vorstellungen dazu darstellen, aber auch versuchen, umfassend das Wissen und die Erfahrung der Teilnehmenden mit Kleingruppen, Dialogformaten, Textarbeit u.a. zu aktivieren.
---- Noch ein wichtiger Hinweis:
Die Veranstaltung ist ...
Wohnungen und privater Grund und Boden als Objekte der Kapitalverwertung
In den Großstädten und ihrem Umland, in den wirtschaftsstarken Mittel- und Universitätsstädten, herrscht Wohnungsnot. Zum einen nimmt die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum deutlich zu, zum anderen geht das Angebot am privaten Wohnungsmarkt drast...
Es herrscht Wohnungsnot. Die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum aufgrund steigender Zahlen Wohnungssuchender nimmt deutlich zu . Explodierende Mieten und Ertragsoptimierung im Bestand, Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen, Fokussierung des Wohnungsneubaus auf teure Luxuswohnungen sowie Formwandel von Wohnungen als Gebrauchsgütern zu Objekten der Kapitalverwertung (Finanzialisierung) führen dazu, dass das Angebot am privaten Wohnungsmarkt drastisch zurückgeht. Der private Grund und Boden als räumliche Basis dieser Entwicklungen unterliegt durch monopolistische Preisforderungen und Ertragssteigerung, spekulative Renditeerwartungen und Profitmaximierung der gleichen Verwertungslogik. Der Anteil der Grundstückskosten an den Gesamtkosten im frei finanzierten Wohnungsbau beträgt inzwischen bis zu 70 Prozent.
Die regulierenden und fördernden, in der Regel befristeten Eingriffe der öffentlichen Hand bei der Wohnungsversorgung sind unzureichend.
Deshalb ist ein weitreichender Paradigmenwechsel erforderlich: Boden gehört in öffentliche Hand, bezahlbarer Wohnraum muss – wie beispielsweise in Wien – von demokratisch kontrollierten Wohnungsbaugesellschaften bzw. nicht-profitorie...
Zur Ökonomie von Aufrüstung und Krieg
Der zweitgrößte Etattitel im deutschen Bundeshaushalt ist der des Verteidigungsministeriums, aktuell 43 Mrd für dieses Jahr, Tendenz rapide steigend. In dem Seminar geht es um Hochrüstung und kriegerische Transformation der internationalen Bezieh...
Militarisierung und Kriege sind ein wesentlicher und besonders zerstörerischer Aspekt imperialer Herrschafts- und Produktionsweise. Die destruktiven ökologischen Aspekte lassen sich am Beispiel der Verseuchung durch uranhaltige Munition (Depleted Uranium) nachverfolgen, im zu befürchtenden Extrem an den zu erwartenden Folgen eines Nuklearkriegs, der mit der Aufkündigung des INF-Vertrages wieder bedrohlich näher gerückt ist.
Die gewaltigen Finanzmittel, die in den Ausbau der Militärmacht investiert werden, sind ein starker Hemmschuh für den so dringenden sozialökologischen Umbau. Militarisierung, Kriegsvorbereitung und Kriege sind dem Ziel einer gesellschaftlichen Demokratisierung direkt entgegengesetzt.
Die auf fossile Energieträger gestützte herrschende Produktions- und Konsumtionsweise stellt eine bedeutsame Quelle bewaffneter Konfrontation dar, insbesondere in Zeiten knapper werdender natürlicher Ressourcen. Das aktuell besonders bedeutende Thema der massenhaften Migration kann ohne die aktuellen Kriege nur unzureichend verstanden werden, nicht zufällig stammt der größte Teil der in den letzten Jahren nach Deutschland gelangten Geflüchteten aus Syrien.
Alternativen zum Kapitalismus – was gibt es überhaupt?
Ein Überblick über verschiedene Alternativen wie ParEcon, Solidarity Econ, Gemeinwohlökonomie wird geben. Verschiedene Kapitalismuskritiken werden eingeführt. Wir wollen gemeinsam die Unterschiede, eure Fragen und Kontroversen diskutieren.
Participatory Economics in Kanada, Solidarische Ökonomie in Südamerika, Gemeinwohlökonomie aus Europa oder sozialistische Marktwirtschaft a la Ota Sik oder Jugoslawien – Alternativen zum Kapitalismus gibt es viele. Es wird ein Überblick über wichtige und unterschiedliche Alternativen zu Markt und Kapitalismus gegeben. Wo liegen die Schwächen von Lösungsvorschlägen wie Green New Deal, Global Marshallplan oder Soziale Marktiwirtschaft? In die aktuelle Forschung und Debatte zu Kapitalismuskritik und Alternativen dazu wird eingeführt. Gemeinsam sollen Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Alternativen erarbeitet werden. Fragen und unterschiedliche Perspektiven wollen wir gemeinsam diskutieren.
Webseiten für Attac Regionalgruppen
Das Attac-Webteam bietet allen Attac-Gruppen eine Internetseite www.attac-netzwerk.de/Gruppenname im hauseigenen Typo3-System an. Attac Gruppenwebmaster*innen lernen hier den Umgang mit Texten, Bildern, Neuigkeiten und Terminen sowie das Einstelle...
Im ersten Teil geht es um die Grundlagen der Inhaltserstellung, dem Einstellen von Texten und Bildern sowie deren Formatierungsmöglichkeiten. Im zweiten Teil geht es um den Umgang mit Terminen und Neuigkeiten sowie um das Dateimanagement.
Anschließend gibt es Raum für Detailfragen.
Wünschenswert für die Teilnahme wäre ein bereits bestehender Attac-Gruppenseitenzugang im System und ein Laptop.
Autoritarismus, Demokratiekrise, (ökonomischer) Nationalismus: Neoliberalismus 4.0?
Was kommt nach dem Neoliberalismus? Sehen wir sein Ende oder beginnt nun eine neue Phase unter autoritären Vorzeichen? Das Seminar zielt auf eine Analyse der gesellschaftlichen Bedingungen nach vier Dekaden neoliberaler Politik als Grundlage zukün...
Die Finanz- und darauf folgende Wirtschaftskrise von 2008 hatte bei vielen Menschen zunächst die Hoffnungen auf emanzipatorische Antworten und Transformationsprozesse geweckt. Sie haben sich nicht nur nicht erfüllt, sondern haben sich geradezu ins Gegenteil verkehrt. Wir sehen stattdessen einen zunehmend rabiaten Klassenkampf von oben, gepaart mit einer bedrohlichen Unfähigkeit der herrschenden Eliten, selbst innerkapitalistische Probleme zu lösen. Nach fast vier Jahrzehnten neoliberaler Politik löst sich die Nachkriegsordnung auf und scheint einen neuen Autoritarismus und (ökonomischen) Nationalismus hervorzubringen, der die Demokratie und den deformierten Sozialstaat fundamental bedroht. Neben dem Versagen bürgerlicher Politik haben sich auf den Trümmern neoliberaler Politik die Einstellungen großer Teile der Bevölkerung weg von offenen, solidarischen hin zu autoritären, ausgrenzenden Denkweisen verschoben.
Für die sozialen Kämpfe und für eine Globalisierungskritik der Zukunft ist es wichtig, diese Entwicklung genau zu analysieren und zu verstehen. In diesem Sinne bieten wir in diesem Seminar eine vielschichtige, interdisziplinäre Analyse der neoliberalen Epoche mit viel Raum...
Demokratischer Konföderalismus – Lösung der Krise des Kapitalismus
In den beiden Tagen soll eine möglichst praxisnahe Einführung in die Grundlagen der Revolution in Rojava gegeben werden. Danach wird gemeinsam erabeitet, was die Revolution in Rojava global und für uns hier in Deutschland für eine Bedeutung hat.
Seit 2012 wird in Rojava, Nordsyrien, auf Basis der Grundpfeiler Ökologie, Geschlechterbefreiung und radikaler Demokratie ein neues System aufgebaut. Der Gesellschaftsentwurf mit dem Namen Demokratischer Konföderalismus erinnert an vielen Stellen an die Theorie von Sozialer Ökologie. Milo Marcks will nicht abstrakt über die Theorie reden, sondern die Erfahrungen aus Kurdistan auf die globale Systemkrise anwenden. Dabei beziehen sie die Beobachtungen von Internationalist*innen in Rojava im Rahmen der ökologischen Kampagne "Make Rojava Green Again" und der Internationalistischen Kommune mit ein.
Die kurdische Freiheitsbewegung richtet sich auch gegen das fünftausend Jahre alte Patriarchat. Dieses führte zur Entwicklung von Staaten und verschiedenen Unterdrückungsmustern und zu dem bis heute allumfassenden kapitalistischen System. Diese historische Entwicklung und den fortwährenden Widerstand gegen dieses System werden am ersten Tag dargelegt.
Anschließend wird betrachtet, wie der Staat die Entwicklung der Menschen prägt. Denn der Staat wirkt in Rojava nicht nur außerhalb der Menschen, sondern beeinflusst direkt das Handeln und Denken. In Kurdistan erprobte Methoden zeigen, ...
Sexismus in der Sprache
Sexistisches Verhalten in Alltagsdiskussionen wirkst subtil und führt häufig zu Gesprächsdynamiken, die für einige Beteiligte frustrierend sind, deren Muster aber schwer zu durchbrechen sind. Dieser Workshop richtet sich an Menschen, die auf die G...
Gibt es Frauensprache und Männersprache? Verhalten sich Frauen und Männer in Diskussionen tatsächlich anders? Und liegen Unterschiede in ihrer Geschlechtszugehörigkeit begründet? Wer bei seiner politischen oder ehrenamtlichen Tätigkeit seine oder ihre Meinung behaupten oder Ideen und Konzepte durchsetzen möchte, hat sicher schon einmal diskriminierende Gesprächsstrategien erfahren oder selbst angewendet. Oft wirken sie allerdings nur als ein diffuses Gefühl der Diskriminierung nach und können nur schwer benannt oder thematisiert werden.
In diesem Workshop wollen wir zunächst Ordnung in die verschiedenen Formen diskriminierenden Gesprächsverhaltens bringen. Denn wer sie erkennen, benennen und unterscheiden kann, der kann an entsprechender Stelle auch leichter eingreifen. Wir besprechen daher, wie sexistisches Gesprächsverhalten heutzutage aussieht, wie sich Geschlechterstereotype äußern und wir beraten über Möglichkeiten, dem entgegenzuwirken.
Der Workshop richtet sich an Männer und Frauen, die auf die Gesprächskultur in ihrer Umgebung Einfluss nehmen möchten.
Argumentationstraining gegen Stammtischparolen
Es wieder mal soweit, der völkische Mob und seine Nazi-Unterstützer erobern viele Stammtische.
Das ist sch... und zerrt an den Nerven!
Dagegen tun wir etwas – wir trainieren unsere Nerven und Argumente gegen die Vollpfosten am reaktionären Ende ...
Ein Argumentationstraining ist eine Art Werkstatt, ein Labor, eine offene Lernsituation. Das Lernen geschieht hier nicht durch Belehrung, sondern durch das gemeinsame Üben und die spielerische Auseinandersetzung der Beteiligten mit der Realität. Hier bekommt man auch – aber keineswegs nur – Wissen geliefert...
Beim Argumentationstraining werden politische Erklärungen, Argumente, Schlagwörter und Parolen auf ihre emotionale Basis und Wirkung und sachliche Angemessenheit hin überprüft und eventuelle Gegenstrategien erprobt.
(Klaus Peter Hufer)
Und Spaß macht's auch noch.
---- Noch ein wichtiger Hinweis:
Die Veranstaltung ist zweitägig und findet an zwei Vormittagen statt.
Begrenzte Teilnehmer*innenzahl. Verpflichtende Teilnahme an beiden Tagen, da die Workshopteile aufeinander aufbauen.
Libra - Facebook's Weltwährung und die EZB - eine Neuorientierung ist notwendig
Libra ist eine neue Dimension im Feld der internationalen Geldordnung. Facebook hat angekündigt, eine Weltwährung herauszugeben. Die Reaktionen vor allem staatlicher Stellen incl. der Zentralbanken sind heftig. Ablehnung oder mindestens Regulierun...
Die Europäische Zentralbank ist wahrscheinlich die wirkungsmächtigste europäische Institution. Die Geldschöpfungsmacht der EZB hat Auswirkungen auf die umlaufende Geldmenge, die Geldverteilungsmacht der EZB hat sozialökologische und die Gestaltungsmacht der EZB politische und demokratische Auswirkungen.
Bekommt sie eine neue Rolle in dieser Auseinandersetzung? Brauchen wir eine neue Sicht auf die Dinge?
Welche geldpolitischen Vorstellungen prägen sie und welche Auswirkungen haben ihre Entscheidungen?
Wie wird sie mit der Herausforderung Libra umgehen?
Könnte sie auf Basis ihrer gegenwärtigen regulatorischen Grundlagen eine tragende Rolle bei der Finanzierung der sozialökologischen Transformation spielen oder sind dazu Veränderungen der Rahmensetzung notwendig?
Gemeingutökonomie als Transformationsstrategie – Reintegration der Produktion in die Reproduktion
Gegen alle Widerstände muss aus Keimzellen heraus über profitfreie Räume eine Gegenökonomie aufgebaut werden, die quasi hinter den Kulissen dem Kapital mit seinen Finanzmärkten den Boden seines Wirkens entzieht, indem über solidarische Selbsthilf...
Seit der Wende öffnet sich in Deutschland die Schere zwischen Arm und Reich ungehemmter als je zuvor. Entsprechend einseitig entfalten sich die Machtverhältnisse. Flankiert wird diese Plutokratie von klandestinen Organisationen (Council on Foreign Relations, Mont-Pèlerin-Society, Atlantik Brücke, Bilderberg-Gruppe, Trilaterale Kommission etc.) und mehr als 3000 Freihandelsabkommen.
Staaten haben zunehmend nur noch repressive Funktion. Hat der „Souverän“, das Volk, gegenüber solchen Rahmenbedingungen noch eine Chance, eine Transformation der Gesellschaft zu bewerkstelligen? Um eine entsprechende Gegenmacht zu entfalten, reichen – trotz hoffnungsvoller Schülerproteste – politische Aktivitäten allein nicht aus.
Gegen alle Widerstände muss aus Keimzellen heraus über profitfreie Räume eine Gegenökonomie aufgebaut werden, mittels derer schrittweise die Infrastruktur und die Ressourcen des Globus zurückerobert und als Gemeingut (Commons) genutzt und gepflegt werden können.
Einen Ausgangspunkt für den Aufbau dieser Gegenökonomie und der Reintegration der Produktion in die Reproduktion können die Genossenschaften mit ihren weltweit 800 Mio. Mitgliedern (mit Familie rund 2,5 Mrd. Men...
Wirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre – Politische Ökonomie
Fragen des Wirtschaftens nehmen in Krisenzeiten eine besondere Rolle ein, dann wird auch "das Politische" des Wirtschaftens thematisiert. Entscheidend ist, dass bei allem Nachdenken auch über kleinste Wirtschaftsakte damit komplexe Fragen des poli...
"Das Politische" des Wirtschaftens wird besonders in Krisenzeiten thematisiert. Entscheidend ist, dass – bei aller Wirtschaftstheorie und allem Nachdenken auch über die kleinsten Wirtschaftsakte – damit komplexe Fragen des politischen Wirtschaftens verbunden sind. Das gilt für den Handel mit einer 20-€-Karte ebenso wie bei allem anderen wirtschaftlichen Handeln.
Die frühen Theoretiker waren sich dieser Tatsache durchaus bewusst und es ist kennzeichnend, dass viele der Gründer aus ganz anderen Disziplinen entstammten, der Medizin, der Moralphilosophie, dem Ingenieurwesen….
Inzwischen ist die Wirtschaftstheorie längst eine eigenständige Disziplin geworden. Das Seminar will über einige Grundlagen ausgewählter Theorien (etwa Merkantilismus, klassische Markttheorien, Marxismus) informieren und aufzeigen, wie diese nun zu Disziplinierungsinstrumenten in der “Hand“ bestimmter Interessen geworden sind. (Dass “in der Hand“ in Anführungszeichen gesetzt ist, ist damit begründet, dass es keineswegs (nur) um Instrumentalisierungen geht, sondern gesamtgesellschaftliche Prozesse reflektiert werden.)
---- Noch ein wichtiger Hinweis:
Die Veranstaltung ist zweitägig und findet an zwei ...
Donnerstag 11:30
Klimaschutz braucht Menschenrechte
Der Klimawandel rückt zunehmend in den Fokus politischer Entscheidungen. Die Maßnahmen zu seiner Bekämpfung haben zahlreiche Auswirkungen auf die Verwirklichung der Menschenrechte und setzen heute die sozialökologischen Maßstäbe für die globale Ge...
Der Klimawandel stellt eine Bedrohung für alle dar. Besonders betroffen sind jedoch ohnehin stark benachteiligte Bevölkerungsgruppen, wie Menschen in Armut, indigene Völker, Frauen und Kinder. Die Folgen des Klimawandels gefährden die Verwirklichung der Menschenrechte auf Nahrung, Wasser, Wohnen und Bildung dieser Menschen akut. Der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen hat daher seit 2008 mehrere Beschlüsse zu diesem Thema verabschiedet. Klimapolitiker*innen erkennen ihre menschenrechtliche Verantwortung jedoch nur zögernd an. Die Wahrung der Menschenrechte hat in Wirtschaft und Politik noch immer nicht den angemessenen Stellenwert: Nur wenn auf der Mikroebene die Wahrung der Menschenrechte aller Menschen gewährleistet ist, ist menschenwürdiges Leben in der globalen Gesellschaft möglich. Und nur dann können Maßnahmen, Gesetze oder Investitionen auf der Makroebene als erfolgreich beurteilt werden.
Im Workshop erarbeiten die Teilnehmenden den Themenkomplex "Klimawandel braucht Menschenrechte" anhand von Fallstudien aus der Realität Sie vertiefen so ihr Verständnis für die globalen Herausforderungen, die Konsequenzen nationalstaatlichen und privaten Handels sowie die sich ver...
Das Geld gehört uns, nicht wie heute den Banken und morgen Facebook (eine Kampagnenidee)
Geld ist eine gesellschaftliche Einrichtung. Dass wir aber, abgesehen von immer spärlicher werdendem Bargeldgebrauch, in der Regel mit privatem Geld der Banken umgehen, ist weitgehend unbekannt. Nun wollen Facebook und die beteiligten Partner dies...
Die Geldschöpfungsmacht war ein staatliches Hoheitsrecht. Durch das Buchgeld, dessen Volumen das Bargeld um ein Vielfaches übertrifft, wurden diese Macht und die Gewinne daraus weitgehend in die privaten Hände der Banken gegeben. Der Besitz von Geldschöpfungsmacht und die Steuerung des Zahlungsverkehrs bringt die Banken in eine privilegierte Position. Sie sind Machtmittel, sichern den Profit und sorgen notfalls für einen Rettungsschirm durch den Staat. Nun will die Datenkrake Facebook den Banken dieses Geschäft und die Profite daraus aus der Hand nehmen und hat die Schaffung eines eigenen Geldes (Libra) angekündigt. Damit würde das Finanzsystem noch undurchschaubarer und krisenanfälliger.
Deshalb ist die Trennung und Neugestaltung des Geldsystems ein Gebot der Stunde, zur Krisenprävention und zur gesellschaftlichen Dienstbarmachung des Finanzsystems. In einem ersten Schritt muss dazu der Zahlungsverkehr auf sicheres Geld umgestellt werden.
Wir wollen diskutieren, wie eine Attac-Kampagne zu diesem Thema gestaltet werden könnte.
Donnerstag 15:00
Let´s talk about food!
Ernährungsdemokratie, Ernährungsautonomie, Ernährungssouveränität – was verbirgt sich hinter diesen schwierigen Vokabeln und wie können wir sie mit Leben füllen? Wo kommen unsere Lebensmittel her und was machen eigentlich Ernährungsräte?
In Deutschland teilen sich fünf Lebensmittelkonzerne über 80% des Umsatzes untereinander auf, ein Lebensmittelskandal jagt den nächsten und wo unser Essen herkommt, ist auch nicht immer so leicht nachzuvollziehen. Die Nahrungsmittelindustrie ist ein knallhartes Business, darunter leiden Verbraucher*innen, Produzent*innen und Verarbeiter*innen gleichermaßen. Wie sieht es aus mit Mitbestimmung im Ernährungsbereich? Welche Möglichkeiten gibt es, welche sollte es geben und wie könnte das aussehen mit der Ernährungsdemokratie?
In diesem Open Space wollen wir uns zu den genannten Konzepten austauschen und (Aktions-)Ideen sammeln um dem hehren Ziel der Ernährungssouveränität ein Stückchen näher zu kommen.
Sehnsucht nach Autorität – Autoritäre Herrschaftsformen als Reaktion auf die Krise des Neoliberalismus
Die neoliberale Ideologie und Wirtschaftsweise wird kritisiert, nicht aber die kapitalistische Gesellschaft als Ganzes. Die Rebellion gegen “die da oben“ reicht nicht, sie führt bei näherer Betrachtungsweise zum Autoritarismus.
Kritik am Kapitalismus beschränkt sich heute nicht selten auf die neoliberale Ideologie und Wirtschaftsweise. Der Abbau des Sozialstaates und das Leistungsnarrativ der Eigenverantwortlichkeit wird beklagt, nicht aber die kapitalistische Gesellschaft als Ganzes. Die Ablehnung des Neoliberalismus und seines Legitimationsdefizits läuft dabei Gefahr, in den Antiliberalismus zu münden, wo nicht die fehlenden gesellschaftlichen Bedingungen der Verwirklichung des liberalen Freiheitsversprechens moniert werden, sondern das Versprechen an sich.
Mit der Flucht in den Autoritarismus scheinen offenbar viele zu glauben, die Bürde loszuwerden, die ihnen der neoliberale Kapitalismus aufzwingt. Man rebelliert konformistisch gegen vermeintliche Eliten – die da oben – sowie gegen Migrant*innen – die da unten – und fällt dabei Autokrat*innen in die Arme, die es verstehen, mit rassistischen und antisemitischen Phrasen das Immergleiche zu verbrämen.
Was macht aber die Illusion, unter den Orbans, Erdogans, Gaulands und LePens ginge es einem irgendwie besser, so glaubhaft und so attraktiv, dass Menschen sogar gewillt sind, dafür eine objektive Verschlechterung ihrer materiellen Situation zuzul...
Sozialökologische Transformation
In einem kurzen Input werden die Spannungsfelder und Schwierigkeiten von Transformation dargestellt, dann werden in einem WorldCafé verschiedene Fragen vertieft.
Nur ein radikaler Bruch mit der heutigen Produktions-, Konsum- und Lebensweise wird den Klimakollaps verhindern. Wenn wir die natürlichen Ressourcen schonen und gleichzeitig ein gutes Leben für alle Menschen ermöglichen wollen, muss das profit- und konkurrenzgetriebene Wachstumsmodell ersetzt werden durch ein kooperatives Wirtschaften und Zusammenleben. Das nennen wir sozialökologische Transformation.
Doch wie kann diese Transformation funktionieren? Was braucht sie? Kann sie aus vielen kleinen Projekten heraus wachsen oder ist für sie doch ein großer politischer Bruch notwendig? Kann der Staat die Transformation unterstützen und sogar organisieren? Oder wird die Selbstbestimmung der Projekte und Menschen damit verhindert? Wie kann eine sozialökologische Transformation die Mehrheit erreichen? Welche Gefahren und Möglichkeiten schafft die Klimakrise?
In einem 15-minütigen Input werden Fragen von verschiedenen Seiten gestellt und kontroverse Antworten vorgestellt, um dann ausgewählte Fragen in einem WorldCafé in gemeinsamer Diskussion mit Akteuren aus der Bewegung weiter zu bearbeiten.
Donnerstag 17:00
Politische Ökonomie der Digitalisierung – eine Einführung
Oft drängt sich der Eindruck auf, dass die technologisch bedingte Digitalisierung wie ein Naturereignis über uns kommt. Aber was bedeuten die Prozesse der Digitalisierung für Arbeit und Wirtschaft fernab von negativen Dystopien, überschäumenden Ut...
Allerorten ist die Rede von der Digitalisierung der Wirtschaft und Gesellschaft. Der gegenwärtige Digitalisierungsschub wird nicht nur als neue industrielle Revolution verortet, sondern sogar – in Abgrenzung zum Web 2.0 – mit historischen Überschwang bewertet: So ist die Rede von Arbeit 4.0 oder Industrie 4.0, die vermeintlich Produktion und Konsumption grundlegend auf den Kopf stellen wird.
Was ist dran an dieser Einordnung? Handelt es sich um tatsächlich um eine bahnbrechende Veränderung der Produktionsweise im hochentwickelten Kapitalismus, die uns hochgradige Produktivitätssteigerungen und damit einen verbundenen Abbau von Arbeitsplätzen bescheren wird? Oder sind "Globalisierung" und "demographischer Wandel" nur neue, große diskursive Erzählungen, die darauf abzielen, Kosten zu senken und Arbeitsverhältnisse durch vermeintliche Sachzwänge weiter zu deregulieren? Wie steht es um die Nachhaltigkeit im Digitalisierungsprozess?
Ziel des Seminars ist es, sich aus einer sozioökonomischen Perspektive mit diesen Fragen auseinanderzusetzen und die ökonomische Dynamik der Digitalisierung im Kontext gesellschaftlicher Entwicklung kritisch zu reflektieren.
Digitalisierung first, Planet & People second
Verheißt Industrie 4.0, die vierte industrielle Revolution unter Einsatz von Zukunftstechnologien, ein weiteres Wirtschaftswachstum mit gleichzeitiger Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks?
In diesem Workshop werden die sozial- und ökologisch...
Die Digitalisierungsoffensive wird vorrangig betrachtet unter den Gesichtspunkten neuer Möglichkeiten der Kommunikation und einer umfassenden Lebensweltgestaltung. Bevor eine neue virtuelle Welt entstehen kann, muss eine digitale Maschinenwelt geschaffen werden, die Zukunftstechnologien für Industrie 4.0. Dies wird nur mit erheblich zunehmenden Rohstoffverbrauch und mit enormen negativen Auswirkungen auf Umwelt und Menschen an den Rohstofflagerstätten realisiert werden können .
Die Referenten wollen im Workshop den Ressourcenbedarf für die Digitalisierung unter der Fragestellung genauer anschauen:
Welche Rohstoffe werden in welcher Menge, mit welchen Auswirkungen auf die Umwelt und mit welchen Folgen für die Menschen an den Rohstofflagerstätten gebraucht?
Michael Reckordt (PowerShift) wird mit einem Impulsreferat einen Einstieg in die Ressourcenproblematik geben. Im Anschluss soll es drei AGs mit den Themenschwerpunkten
- 5G-Smart City und das Internet der Dinge
- Individuelle Elektromobilität und autonomes Fahren
- Offen für weitere Aspekte der Digitalisierung (Festlegung durch die Teilnehmer*innen)
Zu AG 1+2 gibt es ein Factsheet: Kurzdarstellung der Struktur und T...
Die (extreme) Rechte, der Neoliberalismus und die soziale Frage
Der Aufstieg der (extremen) Rechten in Europa und in Deutschland in den letzten Jahren und Jahrzehnten erfolgte auch vor dem Hintergrund der Durchsetzung neoliberaler Strukturen und einer verschärften Konkurrenzsituation von Arbeitnehmer*innen. Gl...
Der Aufstieg der (extremen) Rechten in Europa und in Deutschland verlief vor dem Hintergrund der Durchsetzung neoliberaler Strukturen und einer verschärften Konkurrenzsituation von Arbeitnehmer*innen und wurde von massiven Auseinandersetzungen um die soziale Frage begleitet.
In diesem Workshop sollen einerseits diese Auseinandersetzungen genauer betrachtet werden und es wird gefragt, ob und wie die Rechten vom Neoliberalismus profitiert haben. Zum Schluss soll diskutiert werden, welche Strategien für den Kampf gegen die Rechten daraus abzuleiten sind.
Facebook und Twitter: Wie kann der Social-Media-Bereich für Attac eingesetzt werden?
Wenn wir Menschen erreichen wollen, müssen wir dort hingehen, wo sie sind. Das sind längst nicht mehr nur Fußgängerzonen, sondern auch soziale Netzwerke wie Twitter und Facebook. Wie können wir diese am besten nutzen, um Menschen für unsere Altern...
Wenn wir Menschen für unsere Alternativen begeistern wollen, müssen wir dort hingehen, wo sie sind. Das sind längst nicht mehr nur Fußgängerzonen, auch wenn jeder Infostand nach wie vor wichtig ist. Viele potenziell an unseren Themen interessierte Menschen, und dabei vor allem auch jüngere Engagierte, informieren sich umfassend auch in sozialen Netzwerken. Welche sozialen Netzwerke eignen sich für uns und unsere Themen? Was unterscheidet sie? Wie gestalten wir einen Beitrag, damit er gesehen wird? Was bedeutet, wenn etwas "viral geht"? Wie können wir das beeinflussen? Wie können wir unsere knappen zeitlichen Ressourcen im Netz gut anlegen, um uns dort für Attac zu engagieren? Wie organisieren wir unser Online-Engagement innerhalb unserer Gruppe am besten?
Diese Fragen beantworten Frauke Distelrath (Pressesprecherin) und Jule Axmann (Öffentlichkeitsreferentin) aus dem Attac-Bundesbüro. Sie geben Einblick in den Arbeitsalltag im Social-Media-Bereich, Tipps für Aktive vor Ort und sind offen für alle individuellen Fragen, vor denen Attacies in ihrem Online-Aktivist*innenalltag stehen.
Versammlungsrecht
Was muss ich beachten, wenn ich eine Kundgebung anmelden will? Was passiert bei einem Kooperationsgespräch? Was sind Rechte und Pflichten von Ordner*innen auf Demonstrationen? Diese und weitere Fragen beantwortet der Düsseldorfer Rechtsanwalt Dr...
Das Versammlungsrecht ist komplex. Wer sich gegenüber den Versammlungsbehörden durchsetzen will, muss seine Rechte kennen. In diesem Workshop werden zentrale Kenntnisse und Strategien vermittelt. Anhand von zahlreichen Beispielen aus der Praxis werden die Rechtslage und die Rolle der Behörden aufgearbeitet. Der Referent ist Autor des Buchs "Versammlungsfreiheit: Ein Praxisleitfaden“ und berät diverse Bündnisse in versammlungsrechtlichen Fragestellungen.
Wie Machteliten Staaten entmachten und ausplündern, am Beispiel Italien
Wie Italien seit Ende des zweiten Weltkrieges bis heute unterwandert, gelenkt und ruiniert wird, ist Thema dieses Seminars. Private, exklusive Clubs lenken Politik und Medien außerhalb demokratischer Institutionen im Sinne und für ausländische Mäc...
Im Seminar wird am Beispiel von Italien gezeigt, wie die Strategen der Globalisierung eigenständige Staaten entmachten, in die Schuldenfalle treiben und Stück für Stück zerstören.
Im Rückblick beschreibt Giuliana Giorgi das Wirken von CIA und Gladio in Italien von 1945 bis zum Ende des Kalten Krieges und benennt Morde und Bombenattentate unter falscher Flagge, die "die Welt für die Demokratie sicherer machen" sollen.
Heute spielt der Verlust der Währungssouveränität durch die Einführung des Euro eine Rolle. Die Folgen sind Deindustrialisierung, dramatische Schrumpfung der Wirtschaftsleistung, Arbeitslosigkeit und eine verlorene Generation. Die Medien werden von Wenigen beherrscht und dienen der Manipulation der Massen.
Im Seminar diskutieren wir Mittel und Wege, sich zur Wehr zu setzen.
Für Klimagerechtigkeit streiten: wer, wo, wann, mit wem?
Es gibt immer mehr Akteure, die sich für Klimagerechtigkeit einsetzen. Neu hinzugekommen sind z. B. Extinction Rebellion, Free the Soil sowie die Fridays for future, Parents und Scientists for Future. Was sind deren Ziele und Mittel, was wird gepl...
Die Warnungen der Wissenschaft vor den Folgen der Erderwärmung werden lauter und erreichen immer mehr Menschen. Manche werden aktiv und Akteure, die sich für Klimagerechtigkeit einsetzen, werden zahlreicher.
Welche gibt es, wie sind sie organisiert? Welche Ziele verfolgen sie mit welchen Mitteln? Was trennt oder eint sie, welche Vernetzungen gibt es? Und wo bringen wir uns ein?
Extinction Rebellion: Aufstand oder Aussterben?
Die Bewegung Extinction Rebellion möchte Regierungen durch gewaltfreien zivilen Widerstand zur Erklärung des ökologischen Notstands bewegen und mit Mitteln der partizipatorischen Demokratie die Frage beantworten, mit welchen drastischen Maßnahmen ...
Die Bewegung Extinction Rebellion wurde November 2018 in London erstmals aktiv und fordert von den Regierungen, sofort den ökologischen Notstand auszurufen, den Ressourcenverbrauch zu verringern und die Treibhausgasemissionen bis 2025 auf Netto-Null zu reduzieren, um Klima und Ökosysteme zu stabilisieren und das Leben auf diesem Planeten zu bewahren. Um die bisherige politische Untätigkeit zu überwinden, setzt Extinction Rebellion im großen Maßstab auf gewaltfreien zivilen Widerstand. Die drastischen, aber notwendigen Maßnahmen zum Schutz unseres Überlebens sollen im Rahmen der partizipatorischen Demokratie von Bürger*innen in Versammlungen diskutiert und beschlossen werden. In diesem Workshop wollen wir ausarbeiten, wie das möglich gemacht und umgesetzt werden kann.
Wenn wir streiken, steht die Welt still!
Wenn wir streiken, steht die Welt still! Das war das Motto des diesjährigen Frauen*streiks zum 8. März, dem internationalen Frauen*kampftag. Die Referentinnen, Linda Ludewigs und Nina Eumann wollen darüber informieren, was die Forderungen waren, w...
1994 streikten eine Million Frauen* in Deutschland gegen schlechte Arbeitsbedingungen, den Abbau von Sozialleistungen und für ein Recht auf körperliche und sexuelle Selbstbestimmung und 2018 Frauen in 177 Ländern auf der ganzen Welt am internationalen Frauentag.
Besondere Aufmerksamkeit erfuhr der Massenstreik in Spanien. Mehr als fünf Millionen Frauen legten in Spanien die Arbeit nieder und übertrafen damit alle Erwartungen. In ganz Spanien wurde mit dem Slogan “Wenn wir streiken, steht die Welt still“ gegen Gewalt, Diskriminierung, unbezahlte Care-Arbeit und die Prekarisierung in der Erwerbsarbeit demonstriert.
Und auch in Deutschland wurde in diesem Jahr gestreikt, 25 Jahre nach dem letzten Frauenstreik in diesem Land. Und warum wurde gestreikt? Die Antwort liegt doch auf der Hand: Das Lohnarbeitsverhältnis wird in den bei uns herrschenden Geschlechterverhältnissen meist männlich gedacht und gilt als Arbeit schlechthin.
Was aber ist mit den vielen Arbeiten, die sonst noch zu tun sind? In der Regel sind es Frauen, die diese Arbeit zu Hause übernehmen.
Wie kann er konkret aussehen, so ein Frauen*streik? Wie kann er in Betrieben aussehen, wie im öffentlichen Leben? ...
Mobilität für alle statt konzernbestimmte Verkehrsplattformen
Konzerne erproben den Verkehr der Zukunft bei Mitfahrsystemen als auch beim autonomen Fahren nach dem Prinzip der Plattformökonomie. Besonders profitträchtig sind dabei die anfallenden Daten. Wie funktioniert das und wie sieht dagegen eine gemeinw...
Große Konzerne versuchen, den Mobilitätsmarkt der Zukunft bei künftigen Mitfahrsystemen und auch beim autonomen Fahren als Plattformökonomie nach ihren Profitinteressen zu gestalten. IT-Konzerne wie Google nutzen ihre Chancen und investieren in das "Auto als IT-Produkt" um sich die massiv anfallenden Daten zu sichern. Klassische Autokonzerne, denen ein Teil ihrer Wertschöpfungskette durch den Elektroantrieb wegbricht, antworten mit verstärkter Kooperation, wie jüngst Daimler und BMW, um die enormen Investitionen in die neuen Systeme sicherzustellen.
Timo Daum beleuchtet in seiner Studie "Das Auto im digitalen Kapitalismus" diese Entwicklungen . Er stellt uns seine Ergebnisse zur Diskussion vor.
Wer gewinnt, wer verliert? Wie verschieben sich Machtverhältnisse? Ist die zunehmende Digitalisierung nur Herrschaftsinstrument oder emanzipatorisch nutzbar? Wo sind Brüche, wo Anknüpfungspunkte für eine Mobilität für alle, die frei von Profitinteressen platz- und ressourcenschonend allen zugänglich und gemeinwirtschaftlich organisiert sind?
Commons, Keimform, Konstruktion – Wie Kapitalismus überwinden?
Reform und Revolution benötigen ein wichtiges Element, um den Kapitalismus zu überwinden: die Konstruktion neuer Beziehungsweisen. Commons und Keimformtheorie helfen uns, diesen Konstruktionsprozess zu denken.
Reform oder Revolution sind die bekannten Antworten auf die Frage nach einer grundlegenden gesellschaftlichen Transformation, jedoch haben beide Überwindungstheorien die gleiche Schwachstelle. Sie fokussieren tendenziell auf die Frage: “Wie ergreifen wir die politische Macht?“ Doch die eigentliche Transformationsfrage lautet: “Wie erreichen wir die befreite Gesellschaft?“ Hierfür ist ein politisch-staatlicher Bruch nicht ausreichend, sondern entscheidend ist die Konstruktion neuer, befreiender Formen gesellschaftlicher Organisation.
Hier hilft die Keimformtheorie, welche feststellt, dass Gesellschaften nicht nach der Revolution vom Himmel fallen, sondern sich aus Keimformen, neuen Beziehungsweisen, aufbauen und entwickeln. Welche Keimformen erlauben die Organisation einer inklusiven und solidarischen Gesellschaft? Wie können sich diese verallgemeinern? Bei der ersten Frage hilft uns die Commonsforschung, die soziale Praktiken wie Solidarische Landwirtschaft und soziale Bewegungen untersucht. Diese erzeugen durch Prinzipien von Motivation und kollektiver Verfügung statt Arbeitszwang und Eigentum soziale Räume solidarischer Bedürfnisbefriedigung. Wir können auch von konstrukti...
Schattenbanken – das neue marktbasierte Finanzsystem
Mit der Herausbildung der Geldmärkte und Schattenbanken haben sich Grundstrukturen des Finanzsystems verändert. Dieses weitgehend unregulierte marktbasierte Finanzsystem führte dann zur Finanzkrise. Es einzudämmen, zu beherrschen ist die zentrale ...
Die Finanzmärkte haben schon vor der Finanzkrise die Bedingungen geschaffen, die zur Finanzkrise führten. Weder die Immobiliensituation noch das Bankensystem, sondern das marktbasierte Finanzsystem war Ursache und Auslöser. Es ist das heute beherrschende System und löst kontinuierlich das bankenbasierte Geldsystem ab. Es zu beherrschen, zu regulieren und einzudämmen ist die zentrale Herausforderung.
Donnerstag 19:30
Solidarische Stadt – Reparaturbetrieb oder Transformation?
Der Begriff "Solidarische Stadt" ist "in" für emanzipatorische Ansätze verschiedener Art. Was beinhaltet er und wie kann sie erreicht werden?
“Das Rettende wächst in den Städten“ heißt es in einer Stellungnahme von “Solidarity Cities“. Was verstehen wir unter Solidarischen Städten? Es geht um gleichberechtigte Teilhabe von Geflüchteten ebenso, wie um ein Recht auf bezahlbares Wohnen und andere Gemeingüter. Damit einher geht eine Demokratisierung des städtischen Lebens.
Ist die Solidarische Stadt die neue Keimzelle für Emanzipation von herrschenden Verhältnissen? Wo sind Anknüpfungspunkte? Wie kann verhindert werden, dass sinnvolle und gute Ansätze zur Verstetigung des neoliberalen Modells integriert werden? Wo sind Brüche nötig, wie erkennen wir sie? Wie sind Transformationsstrategien strategisch auszurichten?
Freitag 09:30
Datenschutz-Schulung nach DS GVO
Diese Grundlagenschulung zum Datenschutz im Rahmen der EU-Datenschutz-Grundverordnung richtet sich an die Adressverantwortlichen und die Webverantwortlichen in den Regionalgruppen und Arbeitskreisen von Attac, die regelmäßig mit Daten von Mitglied...
Inhaltlich beschäftigen wir uns mit dem Verarbeitungsverbot, der Zweckbindung, der Datenminimierung, den Betroffenenrechten und der Rechenschaftspflicht, dem Recht am eigenen Bild, den Aufgaben eines Datenschutzbeauftragten, häufigen Zielkonflikten in Sachen Datenminimierung und der Service- Orientierung gegenüber den Mitgliedern und gebenTipps im technischen Umgang mit digitalen Daten.
Die Entmachtung des Bruttonationaleinkommens (Bruttosozialprodukt)
In einem Videofilm wird gezeigt, wie der Staat Bhutan das Gross National Product (GNP, Bruttonationaleinkommen) als Steuerungsgröße für ökonomische Entscheidungen durch einen Indikator namens GNH (Gross National Happiness) abgelöst hat und wie die...
Die Staaten dieser Erde klammern sich zur Steuerung ihrer gesellschaftlich-ökonomischen Entwicklung sklavisch an die Steigerung des Bruttonationaleinkommens (GNP), Klimawandel und Ressourcenbegrenzung zum Trotz. Aber es gibt eine Ausnahme. Im Kleinstaat Bhutan, zwischen Indien und China gelegen, will man von WTO und GNP nichts wissen. Man hat stattdessen einen Indikator namens GNH entwickelt, an dem sich das politische und wirtschaftliche Leben und Streben ausrichtet, was weltweite Aufmerksamkeit bis hin zu UN-Gremien ausgelöst hat.
Im ersten Teil des Workshops zeigt der Referent in seinem eigenen Videofilm aus Bhutan, wie die neuen gesellschaftlichen Ziele aus der buddhistischen und naturverbundenen Sozialisation der Menschen entstehen und in den GNH-Index einfließen, wie mit Zielkonflikten umgegangen wird und welche Erwartungen an die Weiterentwicklung bestehen.
Welche Schlüsse können wir angesichts unserer eigenen Situation aus der Vorgehensweise in Bhutan ziehen? Welche Veränderungsansätze, aber auch Erkenntnisdefizite bestehen bei uns derzeit und wo sind Handlungsoptionen erkennbar?
Bürgerbegehren und Bürgerentscheide als Instrumente im Kampf um bezahlbare Wohnungen
Immer mehr Menschen in Deutschland finden keine angemessene Wohnung. Welche Möglichkeiten gibt es auf kommunaler Ebene, dagegen aktiv zu werden? Wie können Bürgerbegehren und Bürgerentscheide als Mittel im Kampf gegen Mietenwahnsinn und Wohnungsno...
Im Seminar geht es darum, an praktischen Beispielen aufzuzeigen, mit welchen Mitteln auf lokaler Ebene gegen die Wohnungsmisere mobilisiert werden kann. In Osnabrück hat die Attac-Gruppe ein breites Bündnis initiiert, das die Stadt durch einen erfolgreichen Bürgerentscheid zur Gründung einer kommunalen Wohnungsgesellschaft gezwungen hat. In Frankfurt unterstützen über 40 Organisationen einen Mietentscheid, der die städtische Wohnungsgesellschaft verpflichten soll, nur noch geförderten Wohnraum zu schaffen und die Mieten auf einem Niveau zu halten, das auch für Menschen mit niedrigem und mittlerem Einkommen leistbar ist. Und in Berlin will eine Initiative mit einem Volksentscheid die Enteignung des Immobilienkonzerns Deutsche Wohnen und anderer renditeorientierter Großvermieter durchsetzen. Aktive berichten über ihre Erfahrungen und diskutieren, ob ein Bürgerentscheid ein sinnvolles Mittel im Kampf für eine soziale und solidarische Wohnungspolitik sein kann.
Mit Marx, Papst und Ökumene den Kapitalismus überwinden helfen – Zur Bündnisbildung zwischen sozialen und interreligiösen Bewegungen
Für die Reformations- und Marx-Jubiläen schrieb Ulrich Duchrow „Mit Luther, Marx und Papst den Kapitalismus überwinden“ zum Verhältnis und zur Bündnisbildung zwischen sozialen und interreligiösen Bewegungen. Dies bietet Systemkritik und Konkretion...
Die kritische Potenz der biblischen Traditionen ist vor allem in der radikalen Reformation der Täufer, aber auch in Luthers systemischer Kritik des Frühkapitalismus, trotz weitgehender Anpassung der Kirchen immer wieder wirksam geworden. An sie knüpft der Rabbinerenkel Karl Marx mit seitenlangen Lutherzitaten und biblischen Bezugnahmen an.
Ulrich Duchrow zeigt, wie die weltweite christliche Ökumene einschließlich Papst in offiziellen Dokumenten den imperialen Kapitalismus verworfen hat, an Alternativen arbeitet und so beide Traditionen verbindet.
Was bedeutet all das heute angesichts der lebensgefährlichen Krisen, die der Kapitalismus erzeugt? Die ökumenischen Organisationen haben weltweit ein gemeinsames Programm aufgelegt: New International Financial and Economic Architecture (NIFEA) und laden soziale Bewegungen ein, gemeinsam daran zu arbeiten. Papst Franziskus veranstaltet jährliche Treffen mit sozialen Bewegungen. Wie kann Attac sich daran beteiligen und so den Druck von unten gemeinsam verstärken? Es gibt eine antikapitalistische Konvergenz zwischen Bibel, Reformation, Marx und befreiungstheologischen Bewegungen heute.
Sexuelle Selbstbestimmung und ProChoice Bewegung
Katrin Wagner wird einen Überblick über die aktuelle Situation und die Kämpfe im Feld der sexuellen Selbstbestimmung und Pro-Choice geben. Internationale Bewegungen werden kurz beschrieben, Bewegungen in Deutschland genauer betrachtet. Anschließen...
Es wird die arte-Dokumentation "Lebensschützer auf dem Vormarsch" (ca. 90 min) gezeigt. Die Dokumentation erläutert die internationalen Netzwerke antifeministischer und Anti-choice Aktivist*innen, ihren Einfluss auf Regierungen, Finanzströme und Rhetoriken, mit denen derzeit in Europa die Information über und der Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen erschwert wird.
Der Überblick von Pro-Choice Bewegungen international enthält eine kurze Zusammenstellung aus Argentinien, Irland, Polen und bezieht sich vorwiegend auf aktuelle Bewegungen. Für Deutschland wird es einen kleinen historischen Exkurs und ausführliche Information zu aktuellen Akteur*innen und Kämpfen für sexuelle Selbstbestimmung geben. Im Fokus steht das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche.
Geplant ist ein gemeinsames "Argumentationstraining". Hier wird rhetorische Diskussionsführung geübt, um Lücken in religiösen Argumentationen zu benennen.
Wie kann ein gutes Leben für Palästinenser*innen und Israel*innen erreicht werden?
Ausgehend von einem kurzen Input über die Lebensbedingungen von Palästinenser*innen und Israel*innen werden insbesondere ökologische und soziale Bedrohungen sowie Demokratie und Rechtsruck thematisiert.
Israelische und palästinensische Friedens- und Menschenrechtsorganisationen sehen in der Rückkehr zu und in der Einhaltung von Internationalem Recht einen Meilenstein in Richtung gutes Leben für Israelis und Palästinenser*innen. Welche Rechtsverletzungen beobachten diese Organisationen in Israel und Palästina? Was erwarten sie von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) in Deutschland?
Exemplarisch werden vier NGOs vorgestellt, die israelische Menschenrechtsorganisation B'tselem aus Westjerusalem, die palästinensische Menschenrechtsorganisation Al Haq aus Ramallah, das Friedensdorf Wahat al-Salam – Neve Shalom aus Latrun/Israel und die Combatants for Peace aus Betlehem.
In Arbeitsgruppen geht es um die Frage, wie ein gutes Leben für alle erreicht werden kann.
Radikale Kommunalpolitik für die sozialökologische Transformation?
Auf Grundlage der Erfahrungen des Aktionsbündnisses Wachstumswende Bremen und der sich anschließenden wachsenden munizipalistischen Bewegung wird die Rolle kommunalpolitischer Interventionen für eine sozial-ökologische Transformation und die Aufga...
Das Aktionsbündnis Wachstumswende Bremen ist ein zivilgesellschaftliches Netzwerk, das entwicklungspolitische und kirchliche Organisationen, Umwelt- und Verkehrsverbünde, Attac, die Gemeinwohlökonomie, die Solidarische Ökonomie, Transition Town, große und kleine,im konkreten Handelnde sowie politisch oder in der Bildungsarbeit Aktive zusammenbringt. Gemeinsam engagieren sie sich für eine Neuorientierung von Wirtschaft und Politik in Bremen und setzen sich für ein gutes Leben für alle, globale soziale Gerechtigkeit und den Respekt vor ökologischen Grenzen ein.
Die munizipalistische Bewegung möchte durch einen direktdemokratischen, sozialen und ökologischen Umbau von Kommunen sowie durch deren Vernetzung miteinander Transformationsperspektiven eröffnen, zu denen der Staat nicht in der Lage zu sein scheint. Barcelona und andere Städte haben sich bereits auf diesen Weg begeben. Im Workshop werden die Erfahrungen des Aktionsbündnis sowie Grundlagen des Munizipalismus vermittelt. Gemeinsam wollen wir auf Grundlage der Erfahrungen der Teilnehmenden neue Ansätze entwickeln und diskutieren.
Handelspolitik verändern: Konzernklagen stoppen, Menschenrechte schützen
Immer mehr Menschen erkennen, dass Handels- und Investitionsabkommen, die sich an den Profitinteressen von Konzernen orientieren, auf den Prüfstand gehören. Themen des Seminars sind die Welthandelsorganisation (WTO) und die Handelspolitik der EU, ...
1. Tag Handel um jeden Preis!?
Die von der WTO betriebene Freihandelspolitik ist eine wesentliche Ursache für globale Ungleichgewichte und Krisen. Das Seminar beschäftigt sich mit der Entstehung der WTO und ihrer Struktur, ihren Verträgen und Grundprinzipien, mit einflussreichen Akteuren und Konflikten, sowie mit der Frage, was die angestrebte WTO- Reform bedeutet und ob die WTO überhaupt im Sinne einer gerechten Handelspolitik reformierbar ist.
Angesichts der Blockaden in der WTO setzt die EU verstärkt auf bilaterale Abkommen der “neuen Generation“. Diese liberalisieren nicht nur den Handel, sondern wenden sich auch gegen die Demokratie und den Rechtsstaat. Dabei wäre die demokratische Kontrolle der Großkonzerne notwendiger denn je. Denn diese verfügen auch heute schon über enorme Macht, die sich aus mehreren Quellen speist.
2. Tag Zeit für Veränderung – Menschenrechte vor Profit – weltweit
Die Mehrheit aller Handels- und Investitionsabkommen gibt Konzernen im Rahmen der Investor-Staats-Schiedsverfahren (ISDS) weitreichende Sonderrechte. Diese Verfahren vor privaten Schiedsgerichten hebeln demokratische und rechtsstaatliche Grundsätze aus. Geklagt wird in allen Bereich...
Freitag 11:30
Angriff der Algorithmen
Bonitätsbewertungen beim Online-Kauf oder der Kreditvergabe, gezielte Werbeplatzierung bei Facebook, autonomes Fahren: Überall entscheiden Algorithmen, was ich brauche oder wieviel es kostet. Wer kontrolliert wen, der Mensch die Technik oder die C...
Was sind Algorithmen, wie treffen sie Entscheidungen, welche Logik steckt dahinter?
In immer zahlreicheren Lebensbereichen kommen sie zu Anwendung, beispielsweise bei Bonitätsbewertungen und bei gezielten Werbeplatzierungen.
Wie treffsicher sind Siri oder Alexa? Wie weit sind wir davon entfernt, dass automatisierte Entscheidungen menschliche Handlungen steuern? Wie kann man sich dagegen wehren?
Widerstand gegen Digitalgiganten: Amazon, Uber, Deliveroo, Airbnb
Digitalgiganten brechen mit ihren disruptiven Praktiken geltende Arbeits-, Gewerkschafts- und Verwaltungsrechte, organisieren Niedriglöhnerei, Steuerflucht und Schattenwirtschaften. In vielen Staaten organisieren sich Beschäftigte, Scheinselbständ...
Digitalgiganten wie Amazon, Uber, Deliveroo und Airbnb nutzen die Digitalisierung, um weltweit in den verschiedenen Bereichen – Handel, innerstädtische Mobilität, Essenslieferung, Vermittlung von privaten Wohnungen und Hotelzimmern – bisherige Arbeits-, Gewerkschafts- und Verwaltungsrechte sowie Marktregulierungen aufzubrechen und Konkurrenten auszuschalten. Die disruptiven Praktiken werden von kapitalmächtigen Investoren unterstützt, die notfalls mehrere Jahre an Verlusten einkalkulieren. Die Strategie setzt auf die langfristige Eroberung und Sicherung neuer Monopole. Folgen sind u.a. prekäre Arbeitsverhältnisse und prekäre Scheinselbständigkeit, Verstopfung der Innenstädte, Steuerflucht, Schattenwirtschaft und Mietsteigerung.
Inzwischen haben jedoch verschiedene Formen des Widerstands zugenommen: gewerkschaftliche und spontane Streiks, gerichtliche Klagen auf Anerkennung als reguläre Beschäftigte, Gründung von Betriebsräten und Bürgerinitiativen. Einschränkungen bis hin zu Betätigungsverboten gibt es durch Stadtverwaltungen. Im Seminar sollen vor allem die Erfahrungen und Erfolgsaussichten der verschiedenen Formen des Widerstands thematisiert werden.
Freitag 15:00
Vom Leben auf Kosten anderer – zu einer solidarischen Lebensweise
Aus welchen Gründen halten wir an Produktions- und Konsummustern fest, die Klimawandel und Ressourcenübernutzung weiter vorantreiben? Welche Strategien sind geeignet, um grundlegende gesellschaftlichen Veränderungen in Richtung einer solidarischen...
Seit Jahrzehnten wird von Wissenschaft und sozialen Bewegungen auf die Diskrepanz zwischen der Naturzerstörung und den unzureichenden Maßnahmen für ein Umsteuern in Richtung ökologischer Nachhaltigkeit hingewiesen, zuletzt durch die Streikbewegung an den Schulen. Warum ist das so? Wieso ignorieren wir die bereits heute unübersehbaren Folgen von Klimawandel und Ressourcenübernutzung und die Gefahr, dass diese Bedrohungen zunehmend unkontrollierbar werden?
Einen viel beachteten Erklärungsansatz dafür liefern Ulrich Brand und Markus Wissen mit ihrem Begriff der “Imperialen Lebensweise“, die auf Naturzerstörung und Ausbeutung billiger Arbeitskraft basiert. Wir wollen ihre Produktions- und Konsummuster und ihre verbreitete Attraktivität genauer betrachten, dabei aber auch fragen, wer sind die Profiteure, wer die Leidtragenden?
Vor allem soll es aber um Alternativkonzepte gehen, also um die Frage, was notwendig ist, damit im globalen Maßstab nicht nur wenige, sondern alle Menschen die Möglichkeit haben, gut zu leben. Welche Kriterien gibt es, um die Wirksamkeit von Schritten in diese Richtung zu beurteilen und welche Strategien sind geeignet, um die erforderlichen grundlegenden...
Feministische Bewegungen und Care-Logik(en) als Bestandteil der sozial-ökologischen Transformation
Geschlechterverhältnisse, so die grundlegende These des Forums, beruhen gleichermaßen auf Herrschafts- und ungleichen ökonomischen Verhältnissen und sind davon durchdrungen. Der Kapitalismus könnte in der Form, wie wir ihn kennen, ohne das Patriar...
Feministische Bewegungen können als eine der emanzipatorischsten Bewegungen der heutigen Zeit bezeichnet werden. Die sexuelle Revolution der 68er, die darauf folgenden, aktuell wieder aufflammenden Kämpfe um das Recht auf körperliche und sexuelle Selbstbestimmung und Abtreibung, die Me-Too Debatte und die Kämpfe von Muslimas und Kurd*innen sowie die Proteste von Frauen* in Spanien, Griechenland und Lateinamerika gegen das Patriarchat und seine Unterdrückung zeugen davon. Auch das Thema des Frauen*Streik im Jahr 2019 “Wenn wir streiken, steht die Welt still“ und die kraftvollen und kämpferischen Demonstrationen vom 8.März diesen Jahres bezeugen, dass in der feministischen Bewegung transformatives Potenzial steckt.
In diesem Forum soll zu Beginn durch kurze Beiträge der Referent*innen grundlegendes Wissen über feministische Strukturen und aktuelle Kämpfe vermittelt werden.
Anschließend diskutieren die Teilnehmenden die Frage, warum die feministischen Bewegungen in vielerlei Hinsicht so erfolgreich sind und wie sie zu einem der wichtigsten Bestandteile der sozialökologischen Transformation wurden. Die Diskussion soll angeleitet werden von der These, ein Paradigmenwechsel habe i...
Samstag 09:30
Die imperiale und die solidarische Lebensweise am Beispiel Mobilität - Teil 1
Das I.L.A.-Kollektiv erarbeitet in zwei nacheinander stattfindenden Workshops die Grundzüge der imperialen Lebensweise und die Konturen der solidarischen Lebensweise mit Beispielen aus dem Bereich Mobilität. Die Workshops können beide oder auch ge...
Heute hier, morgen dort - Einführung in die imperiale Lebensweise am Beispiel der Mobilität auf Kosten anderer: Wenn Flüge billiger als Zugtickets sind, Grünwähler*innen am meisten fliegen und es in Deutschland deutlich mehr Autos gibt als auf dem gesamten afrikanischen Kontinent, dann läuft etwas grundlegend schief. Doch die beschleunigte, energieintensive Mobilität sitzt derzeit noch fest im Sattel. Warum eigentlich? In diesem Workshop erarbeiten wir die Grundzüge der imperialen Lebensweise und erkunden ihre Stabilisierung durch Alltagspraktiken, Infrastrukturen, Institutionen und Scheinlösungen.
Einführung in die Kapitalismuskritik
Ein Input in die systematische Kapitalismuskritik entlang vom „Kapital“ von Karl Marx. Geeignet für Einsteiger*innen zur Klärung von Grundbegriffen und -kategorien.
Spätestens seit der Krise 2008 ff. ist die Erzählung vom Kapitalismus als "Ende der Geschichte", wie sie nach dem Fall der Sowjetunion geprägt wurde, ins Wanken geraten. Doch oft greift die Kritik zu kurz. Es ist die Rede von unfairem Welthandel, gierigen Megakonzernen und korrupten Politiker*innen. Eine tiefere Analyse mit Blick auf die grundlegenden Mechanismen des Kapitalismus ist jedoch auch heute möglich und nötig, um über bloße Reformgedanken hin zu einer scharfen und treffenden Kritik der Umstände zu gelangen.
Der Vortrag soll die Grundlagen einer solchen systematischen Kapitalismuskritik bereitstellen. Unter Klärung von Begriffen aus Marx' Kapital wie Ware, (Mehr-)Wert und Ausbeutung soll gezeigt werden, dass die Probleme des Systems, darunter auch das "Leben auf Kosten anderer", schon in seinen grundlegenden Kategorien verankert sind. Auch auf die Verknüpfungen mit anderen Herrschaftsformen wie Rassismus und Patriarchat wird eingegangen und ein kurzer Ausblick auf die Alternativen zum Bestehenden geliefert.
Die Bedingungen der gesellschaftlichen Meinungsbildung umgestalten!
"Wie eine Nation sich ihr Denken einredet – und daraus Politik macht" heißt es im Untertitel zu Elisabeth Wehlings Buch "Politisches Framing". Wie reden wir da mit? Wir wollen Ansätze linken "Erzählens" und "Bilder-Malens" erarbeiten, wollen Werks...
Dieser Workshop will eine Brücke schlagen zwischen der sachlichen Analyse wirtschaftspolitischer Verhältnisse und den (Selbst-)Darstellungen der Gesellschaft, denen sie sich in Medien, Werbung und Filmen aussetzt. Denn zur Vermittlung und Veranschaulichung der Analyse reicht nicht nur ihre Verbildlichung, es gehört ihre Einbindung in die mentalen Befindlichkeiten der Menschen dazu.
Es geht darum, wie die Bilder und Selbstbilder der Gesellschaft, ihrer Milieus und Individuen angeeignet und wie sie mitgestaltet werden können. Die Erweiterungen des Kapitalbegriffs auf soziales Kapital und Sprachkapital bei Bourdieu sollen genutzt werden, um Strategien zu entwickeln, wie die um solidarische Lösungen bemühten Menschen eine gewisse "Bildersouveränität" etablieren können.
Die Vorherrschaft des selbstverständlichen bis bewusstlosen Klebens weiter Teile der Gesellschaft an Fetischen wie Geld, Arbeitsplatz und Konsum soll durch die Entwicklung eigener "Produktionsstätten" gesellschaftlicher Selbstdarstellung aufgebrochen werden. Zur umfassenden sozialökologischen Transformation der Gesellschaft gehört auch die Transformation ihrer Kultur der Selbstwahrnehmung, die unlösbar mit der...
Anregungen aus den vielfältigen Klimabewegungen in Frankreich
Soziale und Klimagerechtigkeit gehören zusammen. Auf die Dringlichkeit des Klimaschutzes antworten die Klimaschutzgruppen und andere mit der Vielfalt ihrer Handlungsfelder.
Die Bewegungen fürs Klima sind in Frankreich sehr aktiv und vielfältig (Alternatiba, ZAD Notre-Dame-des-Landes, Attac, Bizi!, Sortir du nucléaire, ANV-COP 21, Réseau action climat, viele Gruppen von Jugendlichen, 350 Organisationen und mehr). Soziale und Klimagerechtigkeit gehören zusammen. Eine wachsende, aber nicht widerspruchfreie Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen Klimaaktivisten, Gelbwesten und Gewerkschaften ist zu verzeichnen.
Auf die Dringlichkeit des Klimaschutzes antworten sie mit der Vielfalt ihrer Handlungsfelder: von individuellen Verhaltensänderungen über lokale Projekte bis zu zentralen Kampagnen, gerichtlichen Auseinandersetzungen mit der versagenden Regierung und Aktionen gegen Banken, die fossile und Atomenergien finanzieren, sowie mit Besetzungen (z.B. gegen den Flughafen in Notre Dame des Landes)... Die Seite ilestencoretemps.fr (s.u.) stellt diese verschiedenen Ansätze dar.
Nach der Vorstellung solcher Bewegungen gibt es Zeit für Diskussionen. Anschließend soll gemeinsam geschaut werden, welche Anregungen sich daraus für unsere eigenen Aktivitäten ergeben.
Hinweise:
https://www.attac.de/bildungsangebot/sig/startseite/
https://france.attac.org...
Ende Gelände – Die Organisierung einer Massenaktion
Ende Gelände ist ein Aktionsbündnis, das in den letzten Jahren immer wieder mit tausenden Menschen Braunkohleinfrastruktur blockierte. Doch wie können Aktionen solchen Ausmaßes ohne offizielle Hierarchien geplant werden und was können andere Grupp...
Seit 2015 wurde durch Ende Gelände immer wieder Kohleinfrastruktur blockiert, um die Kohleverstromung und die Klimakrise in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. 2018 kamen knapp 6000 Menschen mit in die Massenaktion, so viele wie nie zuvor. Mit so vielen Menschen bewusst Grenzen zu überschreiten, benötigt eine intensive Vorbereitung bei den Aktivist*innen und in den Bündnisstrukturen.
Im Workshop wird es darum gehen, welche Erfahrungen wir mit der Planung von Massenaktionen gemacht haben und was die Faktoren dafür sein könnten, dass Ende Gelände so erfolgreich ist. Das wird einerseits aus einer Innenperspektive beleuchtet, aber auch mit den Teilnehmenden von außen.
Was können andere Gruppierungen von Ende Gelände lernen, die auch Massenaktionen des zivilen Ungehorsams für die Eindämmung der Klimakrise planen und was kann Ende Gelände selbst verbessern?
Da die Politik schläft, sind wir alle aufgerufen, für unsere Zukunft selbst zu sorgen. Das können wir am besten, indem wir uns organisieren und voneinander lernen.
Pro_feministische Männlichkeiten und antipatriarchales Engagement
Was ist (sexistische) Diskriminierung? Wie funktioniert diese im Kontext von reproduktiver Arbeit? Wie können sich solidarische Männer positionieren? Wie kann eine profeministische Auseinandersetzung mit Männlichkeiten aussehen? Und wie können ant...
Das Verständnis von Diskriminierung hat sich seit den 70er Jahren insbesondere durch die Arbeit von Feministin*nen „of Colour“ erheblich verändert. Gleichzeitig haben sich unsere Perspektiven auf Geschlechter durch die Gender Studies wesentlich erweitert. Zwar sind Gesetzesänderungen (z.B. § 219a StGB) nach wie vor ein wichtiges Thema in der feministischen Bewegung. Die Organisatorin*nen des feministischen 8. März-Streiks 2019 haben den Schwerpunkt aber auf reproduktive Arbeiten gelegt. Diese Arbeiten werden beispielhaft als wesentlicher Aspekt eines Lebens auf Kosten anderer betrachtet. Obwohl häufig als „Frauenthema“ abgetan, hat Gender natürlich sehr viel mit Männlichkeiten zu tun. Wie aber kann aus einer privilegierten männlichen Position heraus eine Auseinandersetzung mit diesen Themen aussehen? Wie können sich solidarische Männer profeministisch verhalten und emanzipatorische antipatriarchale Strukturen unterstützen?
Der erste Teil der Veranstaltung wird eher Vortragscharakter mit kleinen Diskussionseinheiten haben, um eine profeministische Perspektive auf das umrissene Themenfeld zu entwickeln. Im zweiten Teil soll gemeinsam erarbeitet werden, welche Möglichkeiten Män...
Vier Transformationsschritte für eine ökologisch-soziale Zukunft
Der Klimawandel zwingt uns zu gewaltigen Veränderungen, die eine ökologische und soziale Revolution erfordern. Dies erfordert ein neues Denken in unserer Produktions- und Konsumweise, in der kapitalistischen Wirtschaftsordnung, in der Lohn- und So...
Der Klimawandel erfordert ganz besonders in unserer Produktions- und Konsumweise ein grundlegendes Umdenken. Der kapitalistische Wachstumszwang muss überwunden werden. Es ist eine gerechte Lohn- und Sozialpolitik erforderlich und der internationale Handel muss regionalisiert werden, damit die Menschen in den Genuss ihrer eigenen Wertschöpfung kommen.
Dem entsprechend enthält der Workshop vier Themenblöcke:
1. Einhaltung des Abkommens von Paris (Temperaturbegrenzung deutlich unter 2°C) durch Kontingentierung des CO2-Ausstoßes und Ausweisung des CO2-Rucksacks bei allen Produkten.
2. Befreiung vom Wachstumszwang durch die Überwindung des kapitalistischen Denkens. In Zukunft gibt es keine Gewinnausschüttung für das eingesetzte Kapital.
3. Genug für alle, durch Vorgaben für eine Entlohnungsordnung für alle Tätigkeiten, von der Hilfskraft bis zum Konzerndirektor und durch Sozialleistungen, die ein Leben in Würde ermöglichen.
4. Regionalisierung statt Globalisierung, damit die Unternehmen und Arbeitskräfte des globalen Südens in erster Linie für den eigenen Markt produzieren und so in den Genuss der eigenen Wertschöpfung kommen und nicht zu modernen Sklaven der reichen Länder de...
Ökonomie: Die Grenzen des Sagbaren und wie wir sie verschieben
Was würdet ihr im Wirtschaftssystem verändern, damit die sozialökolgische Transformation gelingt? Was spricht aus wirtschaftswissenschaftlicher Sicht dagegen? Und habt ihr Unrecht oder müssen wir vielleicht die Wirtschaftswissenschaften verändern?...
Die gängige Volkwirtschaftslehre beruht auf einem Denken, für das Wirtschaftswachstum und Wettbewerb zentral sind. Vermittelt wird das Bild eines Menschen, der seinen Nutzen maximieren möchte und für den gilt: Mehr ist immer besser. Gleichzeitig erhebt diese Wissenschaft einen uneingeschränkten Wahrheitsanspruch auf ihre Erkenntnisse. Doch inwieweit sind diese wirklich Beschreibung der Realität und wo beginnt sie, ihre eigene Realität zu konstruieren? Denn das ökonomische Denken wirkt performativ auf die Politik, nicht nur indem Wirtschaftswissenschaftler Politiker beraten, sondern auch indem es den öffentlichen Diskurs beeinflusst und andere Denkformen kaum möglich erscheinen lässt. Doch was ist die Alternative? Und wie können wir dazu beitragen, den Status quo zu ändern?
Die Referent*innen vom Netzwerk Plurale Ökonomik sind überzeugt, dass es genau diese unterschiedlichen Denkformen braucht, um Gesellschaft und ein gutes Leben für alle zu gestalten und setzen sich daher für eine größere Vielfalt in den Wirtschaftswissenschaft ein.
In diesem Workshop möchten sie zum einen die theoretischen Grundlagen sowie Verengungen der "Mainstreamökonomie" bewusst machen und zum ander...
Von der neoliberalen Scholastik zur emanzipierten Gesellschaft
Die Hegemonie des Neoliberalismus beruht auch darauf, dass er für sich erfolgreich ein überholtes, aber immer noch wirkmächtiges Wissenschaftsverständnis reklamiert. Soll die Bildungsbewegung Attac darüber aufklären oder reicht das Netzwerk Plural...
Dass die neoliberale Theorie moralisch verwerflich ist, leuchtet schnell ein. Auch dass mit ihr wissenschaftlich etwas nicht stimmt, drängt sich als Eindruck rasch auf. Aber sie wissenschaftlich wirklich zu stellen, ist alles andere als trivial, und wir meinen, das ist ein wesentlicher Grund für ihre ungebrochene Hegemonie. Streng mathematische Modelle und Berechnungen entsprechen eben dem hergebrachten Wissenschaftsideal.
In dem Seminar möchten Thomas Köller und Thomas Dürmeier an das bundesweite Netzwerk Plurale Ökonomik anknüpfen, das auf einer Sommerakademie ins Leben gerufen wurde. Nun gibt es Plurale Lehrstühle und Studiengänge, aber der Neoliberalismus herrscht weiterhin. Also sollen die Erfahrungen der letzten 16 Jahre ausgearbeitet und zugleich Möglichkeiten diskutiert werden, darüber hinauszugehen. Die Idee ist, ausgehend von der Frage des allgemeinen Wissenschaftsverständnisses, der ganzen Gesellschaft ihre Kritikfähigkeit zurückzugeben und so den Bann des Neoliberalismus zu brechen.
Wer möchte, zur Vorbereitung: http://www.beigewum.at/wordpress/wp-content/uploads/Warum-in-der-WiWi-keine-Pluralit%C3%A4t-entsteht.pdf
http://nrw-dialogforum.de/wp-content/upload...
Mit radikaler Arbeitszeitverkürzung gegen die Zerstörung von Mensch und Natur
In diesem Workshop werden Vorschläge einer radikalen Arbeitszeitverkürzung vorgestellt und ihre Realisierungschancen im Rahmen einer sozialökologischen Transformationsstrategie mit den Teilnehmenden diskutiert.
Die rasant fortschreitende Zerstörung von Mensch und Natur zu stoppen, ist heute die vordringliche Aufgabe linker sozialökologischer Politik. Die von Profitinteressen getriebene Ausbeutung der Erde und der menschlichen Arbeitskraft hat verheerende Folgen in Gestalt von Vergiftung der Böden, der Luft, des Wassers, der in und an Produktionsstätten arbeitenden und lebenden Menschen, von Klimaerwärmung, Zerstörung der Artenvielfalt, Burnout, Depressionen und Selbstmord.
Das Stoppen dieser Verheerungen erfordert eine radikale Reduktion umwelt- und menschenschädigender Produktion und eine Wende bei Energie, Verkehr, Landwirtschaft und Industrie. Das wird ohne eine Einschränkung des Konsums, der Verschleißproduktion und den Wegfall einer großen Zahl von umweltschädlichen Arbeitsplätzen (Braunkohle, Automobil- und Chemieindustrie) nicht möglich sein. Allein die Umstellung vom Verbrennungs- auf den Elektromotor (der auch keine wirklich ökologische Lösung darstellt) soll Prognosen zufolge allein 140.000 Arbeitsplätze kosten.
Eine linke sozialökologische Politik muss die von einem solchen notwendigen Wegfall von Arbeitsplätzen Betroffenen in einem doppelten Sinne mitnehmen: in ihrem ...
Mit solidarischem Wirtschaften die Welt verändern?
Ein gutes Leben für jede*n überall braucht Kritik und Widerstand, ebenso wie wirtschaftliche Alternativen. Was sind transformatorische Potenziale, Schwierigkeiten und Herausforderungen? Vorgestellt werden Beispiele sowie das für 2020 geplante Welt...
Für ein gutes Leben für jede*n überall sind Kritik und Widerstand wichtig, aber ebenso der Aufbau wirtschaftlicher Alternativen.
Zum Einstieg skizziert Elisabeth Voß dieses Andere und die transformatorischen Potenziale in der Vielfalt solcher Betriebe und Projekte. Diese alternativen Ideen und Praxen geraten sowohl von rechter als auch von neoliberaler Seite unter Druck, beispielsweise, indem Begriffe mit neuer Bedeutung belegt werden. Erschwernisse kommen jedoch nicht nur von außen, sondern die Solidarität untereinander ist ebenfalls sehr herausfordernd.
Anschließend gibt sie ein paar Einblicke in Beispiele anderen Wirtschaftens, die über Nischen hinausweisen. Das sind beispielsweise das Solidarische Direkthandels-Netzwerk in Berlin, das Solidarökonomische Bündnis zur Umsetzung der Koalitionsvereinbarung der rot-rot-grünen Regierungsfraktionen in Berlin zur Unterstützung Solidarischen Wirtschaftens (was sie als Ansätze munizipalistischer Bewegungen versteht). Ebenfalls muss das Netzwerk selbstverwalteter Betriebe im Mittelmeerraum genannt werden sowie Riace und andere Dörfer in Süditalien, die sich mit regionaler Entwicklung und unteilbarer Solidarität mit Geflüchteten au...
Weltautoindustrie, e-mobility-Offensive und das Verkehrswendeprogramm
Die aktuelle Offensive der Weltautobranche pro "e-mobility" hat nichts mit "Klima" und viel mit dem Aufstieg Chinas zum Weltautomarkt Nr. 1 zu tun. Ein Verkehrswendeprogramm muss auch die Vergesellschaftung der Autokonzerne und die Konversion der ...
Die Weltautoindustrie startete 2018 mit 300 Mrd. Euro ihr bislang größtes Investitionsprogramm: pro Elektro-Pkw. 45% davon stemmen VW, Daimler & BMW. Ähnlich wie frühere “Reformprojekte“ (z.B Katalysator und Biosprit) dient “e-mobility“ primär dem Ziel, die Kritik am Auto zu unterlaufen und die Autodichte zu steigern. Eine entscheidende Rolle spielt dabei die Industriepolitik der Volksrepublik China, die endlich in die Spitzengruppe der Weltbranche Auto aufsteigen will.
Wer der Herausforderung, die die drohende Klimakatastrophe darstellt, gerecht werden will, muss anstelle von “e-mobility“-Programmen und Digital-Schnickschnack auf die radikale Reduktion von Verkehr und auf elementare Module wie Verkehr zu Fuß und per Rad, ÖPNV mit Nulltarif und Flächenbahn mit Tempolimit für den ICE setzen.
Geboten werden drei Referate mit dreimal Diskussion:
A) Die Weltautoindustrie 1970 – 2019 mit wiederkehrenden Krisen und wiederkehrenden Reformprogrammen
B) Die aktuelle Offensive der Weltautobranche pro e-mobility und die Industriepolitik der VR China
C) Das 12-Punkte-Programm einer radikalen Verkehrswende, die notwendige Vergesellschaftung der Autokonzerne und die Konversion der...
Samstag 11:30
Die Commons – Grundlage für eine andere Gesellschaftsform?
Commons, in etwa kollektiv verwaltete Gemeingüter, haben das Potential, Keimform einer befreiten Gesellschaft jenseits von Staat und Markt zu sein. In diesem Workshop wird das Konzept der Commons einführend vorgestellt.
Im Kapitalismus ist das Leitprinzip des Wirtschaftens der Profit. In Einzelproduktion wird hergestellt, was Gewinn verspricht. Doch auch heute gibt es Güter und Projekte, die diese Logik überschreiten, sogenannte Commons wie Open Source Software, Wikipedia oder Solidarische Landwirtschaft. Hier wird nicht nach Profit gewirtschaftet, sondern gemeinschaftlich und bedürfnisorientiert eine gemeinsame Ressource verwaltet. Commons stellen eine Wirtschaftsform jenseits von Staat und Markt dar und haben somit das Potential, Keimform einer befreiten Gesellschaft zu sein, in dem das gute Leben für alle verwirklicht werden kann.
Im Workshop werden verschiedene Bestimmungen der Begriffe Commons und Commoning vorgestellt und diskutiert, inwieweit Commons eine Alternative zum Kapitalismus sein können.
Das gute Leben für alle (tauschlogikfrei) hier & heute organisieren
Wie können wir trotz aller Zwänge, in denen wir jeweils individuell stecken, bereits jetzt die Energien auf das richten, wie wir wirklich leben wollen? In diesem Workshop geht es um Erfahrungsaustausch und gegenseitige Bestärkung. Wir wollen mit d...
Die Zwänge, in denen wir jeweils individuell stecken, sollten uns nicht davon abhalten, unsere Energien auf das zu richten, wie wir wirklich leben wollen.
Was unterstützt uns dabei? Welche Praktiken für ein Leben nach Bedürfnissen und Fähigkeiten existieren bereits oder praktizieren wir vielleicht sogar schon in unseren Nachbarschaften, ohne dabei viel darüber nachzudenken? Wir wollen in diesem Workshop unsere Erfahrungen zusammentragen, Luft für Lust und Frust lassen, Best Practices sammeln und uns gegenseitig bestärken.
Die imperiale und die solidarische Lebensweise am Beispiel Mobilität - Teil 2
Das I.L.A.-Kollektiv erarbeitet in zwei nacheinander stattfindenden Workshops die Grundzüge der imperialen Lebensweise und die Konturen der solidarischen Lebensweise mit Beispielen aus dem Bereich Mobilität. Die Workshops können beide oder auch ge...
Vorwärts, und nicht vergessen - Konturen der solidarischen Lebensweise am Beispiel einer sozialökologischen Mobilität: Wie bewegen wir uns weniger weit und werden gleichzeitig mobiler? Es geht nicht nur darum, von A nach B zu kommen. Es geht um Strukturen, die eine solidarische Bedürfnisverwirklichung ermöglichen: bewusst, gemeinsam und nah. In diesem Workshop erarbeiten wir die Konturen einer solidarischen Lebensweise am Beispiel der Mobilität. Wir fragen danach, was Commoning und Reproduktion, Dependenz und Suffizienz ausmachen und wie sie in demokratischer Weise verwirklicht werden können.
Samstag 13:45
Sea-Watch Talk
Pia Klemp berichtet über ihre Arbeit als Menschenrechtsaktivistin und Kapitänin der Iuventa und Sea-Watch. Die Schiffe der Menschenrechtsorganisationen haben in diesem Jahr schon viele hunderte Geflüchtete gegen den Widerstand der intalienischen Regierung und mangelnder Unterstützung durch die EU vor dem sicheren Tod im Mittelmeer gerettet. Gegen diese unhaltbaren Zustände haben allein Anfang Juli mehr als 30.000 Menschen in Deutschland demonstriert. Wir werden mit Pia Klemp besprechen, wie es weitergehen kann.
Samstag 15:00
Digitalisierung – es geht um das Wirtschaften, nicht um die Erwerbswirtschaft
“The discussion around companies like Uber and Airbnb is too narrow. The issue isn’t just employment, but a huge economic shift led by software and connectedness.” – so Tim O‘Reely, einer der Insider gegenwärtiger Prozesse. Bekanntermaßen sind pol...
Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI) werden vornehmlich unter Gesichtspunkten einer (erneuten) Krise der Arbeitsgesellschaft gesehen. “Die Diskussion um Unternehmen wie Uber und Airbnb ist zu eng. Das Problem ist nicht nur die Beschäftigung, sondern auch ein gewaltiger wirtschaftlicher Wandel, der von Software und Vernetzung getragen wird“, sagte Tim O‘Reely, selbst einer der Insider gegenwärtiger Prozesse. Bekanntermaßen sind gerade die politisch-ökonomischen Fragen solcher Art vor allem auch Machtfragen.
Ziel des WorldCafés ist es, entlang verschiedener Dimensionen der Änderungsprozesse folgende Linien zu benennen:
(1) Babbagisation/“einfache Rationalisierung“
(2) Überakkumulation, d.h. Kapital bleibt Kapital, wenn es in Risikoanlagen verloren geht, und würde den Kapitalcharakter verlieren, wenn es dem Konsum zugeführt würde.
(3) Die Kapitalvernichtung wird hier als Abzug von Kapital aus bestimmten Branchen bzw. Sektoren verstanden, also als gesamtwirtschaftliche Modernisierung.
(4) Die technisch-determinierte Innovation
Wenn es sich derzeit tatsächlich um eine radikale, tiefgreifende Änderung der Wirtschaftsweise handelt, so ist es wichtig, die verschiede...
Leben 4.0: Digitalisierung – Arbeit 4.0 und Grundeinkommen?
Industrie 4.0, Plattformökonomie und andere Wertschöpfungsketten verändern rasant das weltweite soziale Gefüge. Wie reagieren wir mit unserem Anspruch an ein “Gutes Leben für alle“?
Der Kapitalismus wandelt sich atemberaubend. Industrie 4.0, Plattformökonomie und andere Wertschöpfungsketten verändern die Arbeitswelt und das weltweite soziale Gefüge. Wie reagieren wir mit unserem Anspruch an ein "Gutes Leben für alle“? Wie muss eine soziale Infrastruktur der Zukunft beschaffen sein, die Gemeingüter in den Vordergrund stellt?
Welche Rolle spielt dabei Arbeit 4.0 und was werden die Menschen tun, die in der kapitalistischen Wirtschaft nichts mehr "wert" sind. Was bedeutet eine Absicherung durch ein bedingungsloses Grundeinkommen?
Diese und andere Fragen diskutieren wir mit der Methode des Fishbowls.
Forum Migration
“Geflüchtete aufnehmen, Fluchtursachen beseitigen“
Das Forum befasst sich mit dem Widerspruch der Aufnahme von Geflüchteten und der Bekämpfung von Fluchtursachen. Oder besteht der gar nicht?
Beim Thema Flucht und Migration prallen die Meinungen oft vehement aufeinander. Die einen sagen, angesichts der katastrophalen Lage in den Ländern des Südens gäbe es gar keine Alternative zur Aufnahme von Geflüchteten. Die anderen entgegnen, es müssten vor allem die Fluchtursachen wie Klimaveränderung und ungleiche Handelsbeziehungen bekämpft werden.
Stellen die Aufnahme von Geflüchteten und die Bekämpfung von Fluchtursachen wirklich einen Widerspruch dar? Sind es nicht vielmehr zwei Elemente einer Politik, die versucht, ein gutes Leben für alle im globalen Rahmen durchzusetzen?
Samstag 17:00
Smart City – Überwachung im Namen der Nachhaltigkeit?
Sollte man die Standortdaten aller Telefone auswerten, um Verkehrsflüsse zu optimieren, und Kennzeichen scannen, um Dieselfahrverbote durchzusetzen?
Immer häufiger werden Umweltschutz und Datenschutz gegeneinander ausgepielt. Kerstin Demuth von D...
Während die “Smart City“ in Deutschland noch mit “Nachhaltigkeit“, “Effizienz“ und “Bürgerbeteiligung“ beworben wird, sprechen die Unternehmen in China und Dubai offen aus, um was es geht: lückenlose Kontrolle der Bevölkerung. In einigen chinesischen Provinzen wird die städtische Überwachungsinfrastruktur bereits erprobt, um ein “Social Score“-System zu testen. “Gutes“ Verhalten wird belohnt, “schlechtes“ sanktioniert: Wer Omi besucht und brav an der roten Ampel stehen bleibt, bekommt Bonuspunkte. Wer zwielichtige Freunde hat oder Müll auf die Straße wirft, bekommt Punktabzug. Mit realen Folgen: Die Reisefreiheit, die Möglichkeit Erwerbsarbeit oder eine Wohnung zu finden, werden durch einen schlechten Score-Wert eingeschränkt. China klingt weit weg, doch auch in Deutschland macht sich die Technik breit, mit der diese Disziplinierung umgesetzt wird.
Einige Städte geben sich als Vorreiter: Darmstadt beispielsweise will sich ein Image als moderne “Digitalstadt“ aufbauen. Von welchem Hersteller die mit Sensoren ausgestatteten Straßenlaternen kommen? Das ist auf Websites und Werbebroschüren nicht ersichtlich. Im Geheimen werden Verträge zwischen Städten und Unternehmen geschlosse...
Inklusionsgesellschaft Commonismus – Möglichkeit eines guten Lebens für alle
Es geht um eine Commons-Gesellschaft, die es mir ermöglicht meine Bedürfnisse besser zu befriedigen, indem ich die Bedürfnisse anderer mit einbeziehe, eine Inklusionsgesellschaft, „worin die freie Entwicklung eines jeden die Bedingung für die frei...
Im Kapitalismus leben wir auf Kosten anderer, der Umwelt, der Arbeiter*innen, die unsere täglichen Lebensmittel herstellen, auf Kosten von uns selbst. Dies ist weniger eine egoistische Willensentscheidung, als eine gesellschaftliche Nahelegung. Im Kapitalismus können wir unsere Bedürfnisse besser befriedigen, wenn wir andere abwerten, beherrschen und exkludieren. Wir kooperieren mit 7,7 Mrd. Menschen, indem wir die Preise der Konkurrenz unterbieten, bei Lohn und Umwelt sparen, mittels Kultur, Geschlecht und Nationalität Grenzen ziehen, Kriege führen und uns selbst zu stetig steigenden Leistungen disziplinieren.
Doch in der menschlichen Geschichte existiert die Praxis der Commons, basierend auf einer alternativen Logik, einer Inklusionslogik, die Grundlage eines guten Lebens für alle ist. Sie birgt die Möglichkeit einer Gesellschaft, in welcher die Bedürfnisbefriedigung der Einen nicht auf Kosten der Anderen geht. Es wird eine Gesellschaft angestebt, die es mir ermöglicht, meine Bedürfnisse besser zu befriedigen, indem ich die Bedürfnisse anderer mit einbeziehe, also eine Inklusionsgesellschaft, in der „die freie Entwicklung eines jeden die Bedingung für die freie Entwicklung ...
Ausgetauscht! Warum gutes Leben für alle tauschlogikfrei sein muss
Frei von Tauschlogik heißt, sich nach Bedürfnissen und Fähigkeiten zu organisieren, statt sich an Preisen zu orientieren. Ein solches Wirtschaften rückt nicht nur in den Bereich des Möglichen, sondern wird in Bewegungen zunehmend als konsequent li...
Frei von Tauschlogik heißt, sich nach Bedürfnissen und Fähigkeiten zu organisieren, statt sich nach Preisen auf einem Markt zu richten. Friederike Habermann zeigt mit ihrem Konzept "Ecommony" (2016) auf, dass ein solches Wirtschaften in den Bereich des Möglichen rückt; mit "Ausgetauscht" (2018) legt sie dar, warum eine wahrhaft emanzipatorische Gesellschaft notwendig tauschlogikfrei sein muss. Entfremdung und Ausbeutung zu kritisieren, dann aber bei der Hoffnung zu verbleiben, demokratische Bestrebungen könnten die Marktmechanismen aufheben, reicht nicht. Und auch die Abschaffung des Eigentums an Produktionsmitteln ließe viele in der Marktlogik liegenden Ungerechtigkeiten unangetastet. Für eine tauschlogikfreie Gesellschaft einzutreten ist darum nicht naiv, sondern konsequent links, feministisch und zukunftsweisend.
Ist "gutes Leben" ohne Wachstum möglich? – Über Wirtschaft, die wir dringend los werden müssen
Ist gutes Leben ohne Wachstum möglich? Im Kapitalismus dominieren nur Werte, die auf dem Markt in Geld verwandelt werden können. Und weil sich diese Produktionsform auf Konkurrenz und Profit gründet, muss sie unaufhörlich wachsen. Das hat Systemch...
Im globalen Kapitalismus dominieren die Unternehmen, für die Natur und Menschen vor allem Objekte der Verwertung und Ausbeutung sind. Dieses System tötet Mensch und Natur. Wir müssen unsere Produktions- und Konsumtionsweise, unsere ganze Lebensweise ändern, wenn wir als Menschen überleben wollen.
Es bedarf eines neuen Wohlstandsverständnisses. Wir brauchen andere Formen der Mobilität, der Ernährung, der Energieversorgung und unseres Konsums. Und es gibt Wirtschaftsbereiche, die wir dringend los werden müssen: Rüstung und Risikotechnologien, Wegwerfproduktion und Finanzmarktspekulation.
Es geht um die Suche nach Wegen zu einer sozialökologischen Transformation unserer Gesellschaft, mehr noch: Es geht um Klimagerechtigkeit gegenüber dem globalen Süden, denn ohne globale Gerechtigkeit wird es keinen Frieden geben.
Dazu müssen die Machtverhältnisse in unseren Gesellschaften verändert werden. An die Stelle des Diktats vom Profit müssen die Interessen der Menschen gestellt werden.
Moderne Sklaverei – neues Attac-Bildungsmaterial
Im Workshop wird eine Aktivität aus dem neuen Attac-Bildungsmaterial zum Thema (globale) Arbeitsverhältnisse durchgeführt und methodisch-didaktisch reflektiert. Anschließend werden die gesamten Materialien vorgestellt und mit Blick auf Einsatzm...
Das "Leben auf Kosten anderer" bedeutet unter anderem, Produkte zu konsumieren, die Menschen unter unwürdigen Bedingungen herstellen mussten. Palmöl-Gewinnung ohne Arbeitsschutz, Ausbeutung von Näherinnen oder Kinderarbeit bei der Kakao-Ernte sind nur einige Beispiele. Die Bundesregierung verhindert ein UN-Abkommen, das den Betroffenen Klagen gegen hiesige Konzerne ermöglichen würde. Aber auch in Europa selbst liegt einiges im Argen: Illegalisierte pflücken Obst und Gemüse auf europäischen Plantagen und generell ist eine Prekarisierung von Arbeitsverhältnissen zu beobachten.
Um diese Themen geht es im gerade erschienenen Attac- Bildungsmaterial für Schule und außerschulische Bildungsarbeit. Im Workshop wird eine Aktivität aus dem Material gemeinsam durchgeführt und methodisch-didaktisch reflektiert. Anschließend werden die gesamten Materialien vorgestellt und mit Blick auf Einsatzmöglichkeiten kritisch diskutiert
Anregungen aus dem lösungsfokussierten (Psychotherapie-) Konzept für die politische Arbeit
Es werden Kernpunkte des lösungsfokussierten Ansatzes dargestellt und jeweils dazu Thesen formuliert, in welcher Weise diese Gesichtspunkte für die politische Arbeit nützlich sein könnten. Politisches Handeln kommt dadurch in den Vordergrund und d...
Sichtweisen sind subjektiv. Also haben wir Entscheidungsfreiheit, unsere Aufmerksamkeit, unser Denken und Sprechen in eine bestimmte Richtung zu lenken. Wir müssen auch nicht über das Problem einig sein, sondern darüber, was sich verändern soll, in welche Richtung und was wir dazu tun können.
Gute Beispiele können uns motivieren. Wissen oder zumindest Vermutungen darüber, wie sie zustande kamen, geben uns Anhaltspunkte, was sinnvoll getan werden kann. Die Frage, was besser geworden ist – wenn nicht in der Gesellschaft, dann doch zumindest in der eigenen Gruppe und deren Umfeld – nützt uns, weiteres politisches Handeln wirksamer zu gestalten. Insbesondere Verbesserungen, die wir uns zuschreiben können, sollten deshalb in allen Details erörtert werden.
Mit all diesen Aspekten tritt das eigene politische Handeln, dessen Stärkung und Verbreitung bei möglichst vielen Menschen in den Vordergrund und die "Richtigkeit" von Theorien und gesellschaftlichen Analysen verlieren an Bedeutung.
Kollektive Kreativität für eine bessere Welt
Um unsere Welt ein Stück besser zu machen, brauchen wir gute, kreative Ideen, die begeistern. In diesem Workshop gibt es Methoden, die die kollektive Kreativität spielerisch entfachen. Neben einem kleinen Theorie-Input geht es vor allem darum, die...
Wie wird aus einem spontanen Einfall eine richtig gute Idee, die andere Menschen begeistert und zum Mitmachen motiviert? In diesem Workshop wollen wir uns gemeinsam anschauen, wie Ideenfindungsprozesse typischerweise verlaufen und welche Methoden dabei die kollektive Kreativität unterstützen. Vor allem aber wollen wir gemeinsam anhand eines Beispieles ausprobieren, wie wir gemeinsam spielerisch kreativ werden können. Das Anliegen dieses Workshops ist es, dass die Teilnehmenden die Methoden anschließend in ihrem Projekten und Zusammenhängen nutzen können.
Dabei können Elemente und Konzepte aus der Theory U, dem Design Thinking, dem Art of Hosting, dem Storytelling, den Liberating Structures und dem klassischen Kreativitätstechniken zum Einsatz kommen.
Initiative "Eine Million Arbeitsplätze fürs Klima" – Vorstellung und Diskussion
Nach einer kurzen Vorstellung der Initiative "Eine Million Arbeitsplätze fürs Klima", die in mehreren Ländern aufgegriffen wurde, soll gemeinsam überlegt werden, ob eine solche Initiative für Deutschland ebenfalls sinnvoll und denkbar wäre.
Der Bericht “Eine Million Arbeitsplätze für das Klima“ wurde 2014 von der Bürgerbewegung “Campaign against climate Change“ veröffentlicht. Innerhalb von 20 Jahren sollen die CO2-Emissionen um 86 % reduziert und eine Million feste, gut bezahlte Arbeitsplätze geschaffen werden.
Ziel dieser Studie ist es, die Menschen davon zu überzeugen, dass durch entschlossenes Handeln gegen den Klimawandel weitaus mehr Arbeitsplätze geschaffen als durch die Umstrukturierung des Industriesektors vernichtet werden. Im Januar 2017 veröffentlichte das französische Bündnis emplois-climat ebenfalls einen Bericht.
Die Kampagne “Eine Million Arbeitsplätze für das Klima“ wird in weitere Ländern getragen. Sie will starke Allianzen zwischen Umweltorganisationen und Gewerkschaften aufzubauen. Nach einem kurzen Vortrag über diese Kampagne soll gemeinsam überlegt werden, ob eine solche Initiative ebenfalls für Deutschland sinnvoll und denkbar wäre.
Hinweise:
https://www.campaigncc.org/climatejobs
https://www.emplois-climat.fr
http://www.attac.de/uploads/media/sig_127.pdf S. 18-23, https://www.attac.de/uploads/media/Klima_und_Energie_Flyer_1_dez_2018.pdf
Kolonialismus. Macht. Gegenwart.
Kolonialismus und Holocaust sind zwei historische Schlüsselereignisse, deren Nachwirkungen bis heute in die Gegenwart reichen. In dem 90-minütigen Workshop soll eine kritische Auseinandersetzung mit bis heute bestehenden kolonialen Kontinuitäten i...
Kolonialismus und Holocaust sind zwei historische Schlüsselereignisse, deren Nachwirkungen bis heute in die Gegenwart der beteiligten und betroffenen Gesellschaften reichen. Rassistische und antisemitische Denkmuster sind nicht nur bei Randgruppen (west-)europäischer Gesellschaften vorhanden, sondern müssen vielmehr als Teil eines historischen und kulturellen Erbes der gesamten Gesellschaft verstanden werden. Die in Deutschland entweder weitgehend fehlende oder auch unkritische Auseinandersetzung mit der eigenen Kolonialgeschichte wurde in den letzten Jahren und Jahrzehnten wiederholt sichtbar.
Alltagsbilder und -sprache kritisch zu besprechen, bedeutet, eine Balance zwischen De- und Rekonstruktion zu finden. Welche Bilder und Erzählungen wirken bereits, welche werden verstärkt oder vermittelt, anstatt dass ihre Funktion und Wirkweise entschlüsselt werden können? In dem Workshop soll eine kritische Auseinandersetzung mit bis heute bestehenden kolonialen Kontinuitäten in unserem Alltag, in unseren Denkmustern und in unserer Sprache erfolgen. Durch die Beschäftigung mit rassistischen Bildern und Stereotypen sollen diskriminierungskritische Haltungen gestärkt und die Teilnehmen...
Mobilität für alle
Vorgestellt und diskutiert werden Konzepte einer klimaneutralen, nicht profitorientierten Mobilität. Das schließt den Gütertransport mit ein. Dabei geht es auch um praktische Erfahrungen und mögliche Schritte für eine Verkehrswende, einschließlich...
2018 wurden in Deutschland 3,4 Mio. neue Autos zugelassen, nur 35.000 davon mit E- Antrieb. Jeder dritte neue PKW ist ein SUV oder Geländewagen, gleichzeitig investieren die Automobilkonzerne in E-Mobilität und autonomes Fahren, dabei kooperieren auch Konkurrenten, wie Mercedes und BMW.
Die Konzerne machen mit alten Technologien weiterhin große Gewinne und versuchen, den zukünftigen Mobilitätsmarkt nach ihren Profitinteressen zu gestalten. Angesichts der Bedeutung des Verkehrs für Klima, unsere Bedürfnisse und Gesundheit, kann der Profit dafür aber nicht der geeignete Maßstab sein.
Stattdessen benötigen wir ein in öffentlichem Besitz befindliches, klimaneutrales Verkehrssystem, das statt von Google & Co. von demokratisch kontrollierten Mobilitätsplattformen koordiniert wird. Dazu gehört ein kostenfreier Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV), unterstützt von gemeinwirtschaftlich organisierten Mitfahrangeboten. Fuß- und Radwege sowie der Schienenverkehr müssen ausgebaut und der Luftverkehr deutlich verringert werden.
Der Workshop will Konzepte einer anderen Mobilität für Stadt und Land vorstellen, das schließt eine Reduzierung des Güterverkehrs mit ein. Wir wollen über...
Das Geld- und Finanzsystem verstehen
Das Seminar will ein fundiertes Verständnis dafür schaffen, wie unser Geld- und Finanzsystem tatsächlich funktioniert und wie es mit dem Wirtschaftssystem verknüpft ist. Das ist unverzichtbar, wenn man aktuelle Krisenmeldungen, finanzpolitische Ma...
Neuerdings gibt es auch von namhaften Personen absurd klingende Äußerungen, Geld sei unbegrenzt vermehrbar, Staaten bräuchten keine Steuereinnahmen und könnten trotzdem alles Wünschenswerte finanzieren.
Sind diese Aussagen der sogenannten Modern Monetary Theory tatsächlich praxisrelevant oder ist es nur eine theoretische Argumentation?
Außerdem wird die Notwendigkeit einer sozialökologischen Transformation diskutiert werden. Braucht man dafür ein anderes Geldsystem? Und wenn ja, welches? Welche Eigenschaften müsste es haben?
Eine fundierte Meinung zu solchen Fragen, zu Analysen von Finanzkrisen oder Geldreformvorschlägen erfordern einigermaßen belastbare Kenntnis über unser Geldsystem. Dazu leisten Eckhard Rülke und Jan Reißmann mit dieser Veranstaltung einen Beitrag und wollen auch gern mit den Teilnehmenden dazu diskutieren. Wer möchte, kann mit den Referent*innen auch Folgetermine verabreden.
Was ist dran an der Kritik am Zins?
Immer wieder ist Kritik an unserem Geldsystem zu hören, die sich vor allem auf Zins und Zinsenszins bezieht. In dem Workshop soll an konkreten Beispielen der Frage nachgegangen werden, was an dieser Kritik dran ist.
In dem Workshop soll an konkreten Beispielen der Frage nachgegangen werden, was an der Kritik am Zins und Zinsenszins dran ist. Auf Grund einer falschen Analyse drängen sich oft systematisch falsche Schlussfolgerungen auf. Diese hatten bereits einmal in der deutschen Geschichte, zur Zeit der Weimarer Republik, verheerende Folgen. Es war vor allem die NSDAP, die damals diese Form von ”Kapitalismuskritik“ äußerte.
Zum Abschluss soll der Frage nachgegangen werden, ob es auch eine progressive Kritik am Zins gibt und falls ja, durch was sich diese von der eingangs behandelten unterscheidet.
Sonntag 10:00
Eine andere Welt ist machbar - Sozialökologischer Umbau braucht soziale Bewegung!
Wie kann es gehen, wie kommen wir endlich zur "anderen möglichen Welt", für die Attac sich seit 20 Jahren einsetzt? Der machtvolle und wirksame Protest der Fridays for Future-Bewegung eröffnet ein Fenster für den dringend nötigen radikalen sozialö...
Vier Jahre nach dem Pariser Klimaabkommen tut die Bundesregierung immer noch so, als wäre Klimaschutz optional. Wirtschaftliche Lobbyinteressen haben nach wie vor Vorrang und legitimieren das "weiter so". Dabei ist eine grundlegend andere Wirtschaft nötig: Mit einer drastisch anderen Energiepolitik, mit einer Mobilitätswende und radikal sinkendem Verbrauch von Naturreserven. Dabei geht es sich nicht um Verzicht, sondern um die Überwindung eines Systems, das die übergroße Mehrheit der Menschen in wirtschaftlicher Not und Abhängigkeit hält. Der Klimawandel ist menschengemacht, Menschen können ihn auch stoppen.
Die soziale Frage des 21. Jahrhunderts ist die Frage nach der Gestaltung des ökologischen Umbaus. Wir müssen endlich ran an die großen Vermögen, die Finanzmärkte wirksam regulieren werden, raus aus bisherigen Konsummustern! Die Widerstände sind enorm – gute Argumente werden nicht reichen, es braucht den Druck der Straße, um etwas zu bewegen. Welche Ideen gibt es, wie können wir gemeinsam mit den jungen Menschen von Fridays for Future den Druck erhöhen und die Dynamik in die richtige Richtung lenken?
Es diskutieren Vertreter*innen von Fridays For Future, Attac und ...