Workshop: B085 Gentechnik im Naturschutz
Die Versprechen der neuen Technologie und warum wir etwas dagegen tun müssen
Gene Drives - eine Form der Gentechnik - soll DAS neue Werkzeug zur Klimaanpassung und zum Biodiversitätsschutz werden. Invasive Mäuse könnten innerhalb weniger Generationen auf Inseln ausgerottet werden und Pflanzen gegen Hitze resistent gemacht werden. Ist das sein Fluch oder ein Segen?
Gene Drive Organismen sind die vielleicht gefährlichste Anwendung von Gentechnik, die bisher entwickelt wurde. Mithilfe des sogenannten CRISPR/Cas Verfahrens sollen Tiere und Pflanzen, die sich sexuell fortpflanzen, so manipuliert werden, dass sie eine neue Eigenschaft an sämtliche Nachkommen weitervererben, selbst wenn diese für sie tödlich ist. Dabei werden die natürlichen Regeln der Evolution außer Kraft gesetzt. Dieser Mechanismus wiederholt sich dann selbstständig in jeder neuen Generation: eine gentechnische Kettenreaktion. Gene Drive Organismen sollen ihre Artgenossen in der Natur verdrängen oder gar ausrotten. Ihre Freisetzung kann unvorhersehbare Folgen für Ökosysteme und Nahrungsnetze haben. Rückgängig zu machen sind sie nicht. Im schlimmsten Falle könnte dies zu weiterem Artensterben und zum Zusammenbruch ganzer Ökosysteme führen und auch die menschliche Gesundheit und Ernährung gefährden.
Da auf internationaler Ebene Staaten, Unternehmen, NGOs und indigene Völker über die Freisetzung dieser Organismen ringen, ist es allerhöchste Zeit, dass sich die europäische Zivilbevölkerung mit den Vorteilen und Risiken dieser Technik befasst. In unserem Workshop bekommen Teilnehmende einen Rundumschlag zu dem Thema und Aktionsmöglichkeiten werden gemeinsam erarbeitet.
Info
Tag:
20.08.2022
Anfangszeit:
10:00
Dauer:
01:45
Raum:
S102
Organization:
Track:
Ökologie und Klimagerechtigkeit
Sprache:
en
Links:
Gleichzeitige Events
ReferentInnen
Naomi Kosmehl | |
Herbie Loening |