Workshop: Europa, Mali und der Sahel

Folgen der Formierung EUropäischer Sicherheits- und Verteidigungspolitik

1999 hatte die Europäische Union entschieden, eigene militärische Kapazitäten aufzubauen und der Anspruch, als Global Player auf Augenhöhe mit den USA und anderen Machtblöcken zu agieren, wird immer offensiver vorgebracht. Dabei EU v.a. in Nord- und Westafrika zunehmend als eigenständiger Akteur in Erscheinung und betrachtet die Region offenbar als natürliches Einflussgebiet, das gegen Konkurrenten zu verteidigen sei. Der Aufbau europäischer Militärstrukturen, Strategien und Instrumente war von ihrer parallelen Anwendung in Nord- und Westafrika begleitet und wurde auch durch diese geprägt. Der Krieg in Mali bildet nun den Anlass, in der Region ein Netzwerk von Militärbasen und diplomatischen Missionen aufzubauen, das für die EU weltweit einzigartig ist. Zugleich eskaliert die Lage in der Region durch diese Aufrüstung und Militarisierung dramatisch – was aber von der deutschen Öffentlichkeit kaum wahrgenommen wird.

In keiner anderen Region ist die EU als internationaler und auch militärischer Akteur so präsent wie in Mali und den angrenzenden Staaten. Damit wirkt der Sahel als Katalysator beim Aufbau einer gemeinsamen Außen- Sicherheits- und Verteidigungspolitik und ganz konkret auch der deutsch-französischen Führungrolle hierin. Zugleich mit der internationalen Truppenpräsenz nehmen vor Ort jedoch die innergesellschaftlichen Spannungen zu und entladen sich in Gewalt.

Info

Tag: 06.10.2018
Anfangszeit: 14:45
Dauer: 01:45
Raum: Raum 6 Organization:
Track: Kritik und Visionen
Sprache: de

Links:

Gleichzeitige Events