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Wednesday 19:00
Vor der Pflicht kommt die Kür - Eröffnung der Attac-Sommerakademie
Den Eröffnungsabend in Kurzform zu Papier zu bringen? Niemals! Zu umfang- und abwechslungsreich wird er mit Interviews (Dorothee Häußermann, Harald Schumann, Jürgen Maier), Performances, Filmausschnitten, Shows und weiteren Darbietungen sein. Über...
Am Mittwochabend wird die diesjährige Sommerakademie mit einem ungewöhnlich abwechslungsreichen Programm eröffnet. Drei Themenschwerpunkte bilden den inhaltlichen Kern des Abends.
Zum Thema Wachstumskritik wird Dorothea Häußermann, aktiv und sehr erfolgreich in der Degrowth- und Anti-Kohle-Bewegung, Knackpunkte benennen, Erfolge analysieren und einen Ausblick auf kommende Aktivitäten bieten.
Harald Schumann, Journalist des Tagesspiegels und Filmemacher („Macht ohne Kontrolle“) erläutert gewohnt prägnant, anschaulich und informiert das Thema „Finanz- und Eurokrise.
Um die großen Entwicklungslinien und abseitigen Knackpunkte der neoliberalen Welthandelspolitik pointiert und ggfs. süffisant darzustellen, haben wir Jürgen Maier, Geschäftsführer des Forums Umwelt und Entwicklung, eingeladen.
Performances, kurze Filmausschnitte, ein Quiz, eine Fotoshow, Polemikwatch, Bonmots und weitere Darbietungen ergänzen die Interviews. Kulturell umrahmen und zwischen einzelnen Blöcken intervenieren wird Julian Maier-Hauff, ein Jazz inspirierter elektro-performender Loop-Musiker. Durch den Einsatz mehrerer Liveinstrumente, die digital aufgenommen und weiterverarbeitet werden, entsteht ein...
Thursday 09:00
S13 Finanzmärkte und Steuern I
Nach dem Zusammenbruch von Lehman Brothers war die Betroffenheit groß: Kein Finanzmarkt, kein Produkt solle unbeaufsichtigt bleiben, verkündete Merkel und mit ihr der G20-Gipfel in Seoul nach der Kernschmelze an den Finanzmärkten. Was ist aus solc...
Nach dem Zusammenbruch von Lehman Brothers sollte kein Finanzmarkt und kein Finanzprodukt unbeaufsichtigt bleiben. In diesem Seminar fragen wir, was aus den Versprechen geworden ist, knapp sieben Jahre nach Beginn der gegenwärtigen Krise. Woher kommt das Geld, das täglich in Milliardenhöhe auf der Suche nach Rendite über den Globus hin und her geschossen wird? Fehlt es am Willen oder an der Möglichkeit, globale Finanzströme offen zu legen, Steueroasen auszutrocknen, Steuervermeidungstechniken zu bekämpfen und den offensichtlich vorhandenen Reichtum ein bisschen gleichmäßiger zu verteilen?
Am ersten Tag befasst sich Karsten Peters mit der Finanzmarktregulierung 2.0. In aller Kürze werfen wir einen Blick auf die bisher abgeschlossenen Regulierungsvorhaben in der EU wie die vorsichtige Regulierung des Hochfrequenzhandels, die schärfere Aufsicht über den außerbörslichen Handel und die ausgesprochen zaghafte Regulierung von Nahrungsmittelspekulation.
Etwas intensiver geht es um
die Bankentrennung (also die Trennung zwischen Zahlungsverkehr einerseits und Handel an den Finanzmärkten andererseits),
die immer noch unbeantworteten Frage nach dem „too big to fail“ (was tun mit ...
Thursday 09:30
S10 Politisches Straßentheater I
Straßentheater, eine Form des politischen Ausdrucks?
Anita Bertolami und Shiva Grings, zwei erfahrene Theaterleute zeigen, welche Möglichkeiten politisches Straßentheater bietet.
Am ersten Tag geht es darum, Themen durch einen anderen Blickwinkel zu betrachten: Durch das Experimentieren mit grotesken Körperformen, wollen wir das Groteske im Alltag vergrössern. In Kombination mit einfachen Bewegungen erforschen wir die vielen Spielmöglichkeiten, die diese Formen uns geben.
S11 Was können Bewegungen bewegen - und mit wem? I
Dieses Seminar soll die Frage beantworten: Wie können soziale Bewegungen wie Attac programmatische Forderungen in praktische politische Resultate umsetzen?
Tatsächlich können soziale Bewegungen etwas bewegen. Nach einem Jahrzehnt intensiver Kampagnenarbeit war die Attac-Gründungsforderung auf der Agenda von Parlamenten und Regierungen und selbst von supranationalen Organisationen wie der EU. Die Attac-Geschichte begann mit der Forderung nach einer Finanztransaktionssteuer ("Tobin Tax"), die lange umstritten, immer wieder diskutiert heute auf den Tagesordnungen von Parlamenten und Regierungen der europäischen Union steht.
Im ersten Teil des Seminars geht es vor allem darum, wie diese Gründungsforderung von Attac zum finanzmarktkritischen Kristallisationspunkt der sozialen Bewegungen wurde. Ausgehend von einem aufrüttelnden Leitartikel in der Le Monde Diplomatique von Ignatio Ramonet wurde die Frage nach einer mobilisierenden gemeinsamen Forderung in den Mittelpunkt gestellt – die Geburtsstunde von Attac.
S02 Das Attac Bildungsmaterial 'Europa nach der Krise?!' - I
Im Workshop wird das neue Attac-Bildungsmaterial „Europa nach der Krise?!“ für Schule und außerschulische Bildungsarbeit praktisch ausprobiert und didaktisch-methodisch reflektiert.
Im Laufe dieses Jahres erscheinen Attac Bildungsmaterialien zum Thema „Europa nach der Krise?!“ für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit. Im Seminar werden verschiedene Methoden daraus praktisch ausprobiert und unter methodischen und didaktischen Gesichtspunkten reflektiert. Das Seminar richtet sich damit an Praktiker_innen der Bildungsarbeit aber auch alle, die an einem methodisch abwechslungsreichen inhaltlichen Einstieg das komplexe Thema 'Eurokrise' interessiert sind.
Der Schwerpunkt des ersten Tages wird auf der Frage liegen, was unser Alltag mit der Krise zu tun hat: Wer hat welches Einkommen und gibt es wofür aus, wer zahlt welche Steuern, wie funktionieren Staatsfinanzen und was hat das alles mit der Krise zu tun?
S06 Global denken - lokal handeln: Kommunalpolitisches Basiswissen I
Das Seminar ist für Menschen, die bisher nichts oder wenig mit Kommunalpolitik zu tun hatten und erfahren möchten, wie Kommunalpolitik funktioniert und wie sie sich mit ihren Anliegen dort einbringen können.
Einstieg: In dem Seminar soll zunächst über Zweierinterviews abgefragt werden, welche kommunalpolitischen Kenntnisse und Vorerfahrungen vorhanden sind und mit welchen Erwartungen die Teilnehmer_innen in das Seminar gekommen sind. Gibt es ein spezifisches Problem das die Teilnehmer_innen mitbringen (z. B. Kann ich Einfluß auf die städtische Wohnungspolitik nehmen und wenn ja, wie?).
Daran anknüpfend wird zunächst ein Überblick über die politischen Strukturen in den Städten, Gemeinden und Kreistagen gegeben:
- Was umfasst den kommunalen Gestaltungsbereich und wo sind Kommunen nur ausführende Organe?
- Welche politischen Gremien gibt es und was dürfen sie entscheiden?
- Wer darf was entscheiden?
- Welche Mitwirkungsmöglichkeiten gibt es?
Im zweiten Teil des Seminars soll an einigen der mitgebrachten Fragestellungen erarbeitet werden, welche Möglichkeiten es für eine Regionalgruppe oder Initiative gibt, das Problem in der Kommune anzugehen.
S07 Globalisierung und Krieg - I
Der Verteilungskampf um fossile Energierohstoffe und andere Ressourcen ist ein entscheidender Faktor im Hinblick auf die immer weitere Ausbreitung von Kriegen, Konflikten und anderen Formen von Menschenrechtsverletzungen sowie die Zunahme von Reic...
Der Verteilungskampf um fossile Energierohstoffe und andere Ressourcen ist ein entscheidender Faktor im Hinblick auf die immer weitere Ausbreitung von Kriegen, Konflikten und anderen Formen von Menschenrechtsverletzungen sowie die Zunahme von Reichtum, Armut und Naturzerstörung. Diese dem Kapitalismus innewohnenden Tendenzen sind nicht neu, haben jedoch gewaltige Dimensionen erreicht und verschärfen sich immer mehr.
Thematisiert werden sollen strategische Überlegungen der USA, der EU und der BRICS-Staaten. Wichtig ist dabei insbesondere der Ölstandard (d. h. die Tatsache, dass Öl gegen Dollar verkauft wird). Gefragt werden soll, wie die USA versuchen, diesen aufrecht zu erhalten und welche Rolle Rüstung, Kriege und Wirtschaftssanktionen dabei spielen. In Bezug auf die BRICS-Staaten soll geprüft werden, ob sie durch die Gründung eines eigenen Weltwährungsfonds und einer eigenen Entwicklungsbank ein Gegengewicht zur USA aufzubauen wollen und welche globalen Auswirkungen dies haben könnte. Erörtert werden soll auch sowie die Rolle Israels, arabischer Staaten und des Irans im Hinblick auf Krieg und Frieden.
Analysiert werden sollen folgende Komplexe und ihre Wechselbeziehungen...
S08 Grundlagen der politischen Ökonomie I
Das Seminar knüpft an Fragen des „wirtschaftlichen Alltags“ an, zielt aber auf die Vermittlung allgemeiner theoretischer Fragen ab. Wirtschaften wird immer auch als soziales Verhältnis verstanden. Im Seminar werden die Wertverständnisse der versch...
Sowohl in der Krisenanalyse der vergangenen Jahre als auch in der allgemeinen Diskussion und Darstellung von wirtschaftspolitischen Fragen finden sich oft zwei grundlegende Fehlannahmen:
Vorgeschlagen wird ein Wirtschaftsverständnis, bei dem weitgehend ausgeblendet wird, dass es sich um inhärent soziale Verhältnisse handelt.
Vorgeschlagen wird, dass es sich um nichtpolitische Verhältnisse handelt, bei denen es um reine Sachkonstellationen handelt – im Extrem können diese in Algorithmen gefasst werden.
Oft wendet sich gerade die linke Diskussion gegen solche Positionen, ohne die tatsächlichen Konzeptionen in Rechnung zu stellen. Das Seminar will mit der Darstellung Klassischer, Marxistischer und Keynesianistischer Konzepte zumindest die Grundbegriffe aufbereiten und damit auch Alternativen der Wirtschaftspolitik systematischer verstehbar machen.
Themen:
Klassische Politische Ökonomie – Die Rechtfertigung des Nationalismus
Keynes – Modernisierung der Nationalökonomie vor dem Hintergrund der Neuordnung der Welt
Marx – Proletarier aller Länder – (wie) könnt ihr euch einigen?
Im Zusammenhang mit diesen Grundverständnissen werden auch weitere Konzepte (etwa Finanzialisi...
S14 (Ausgewählte) Formationen und Erscheinungsformen kapitalistischer Herrschaft und ihre Deutungen aus kritischer Perspektive I
Die ökonomischen, politischen und gesellschaftlichen Bedingungen kapitalistischer Herrschaft befinden sich im steten Wandel. In diesem Seminar sollen einige Deutungsansätze seit dem 20. Jahrhundert vorgestellt und diskutiert werden.
Es wird versucht, verschiedene Ansätze bzw. Perioden kapitalistischer Herrschaft in dem Seminar mit gleichbleibenden Kriterien zu bearbeiten, etwa die Rolle des Staates, die Struktur von Märkten, die Gesellschaftspolitik, die Geschlechterverhältnisse oder die ökonomischen und politischen Machtstrukturen.
Am ersten Tag geht es einmal um das Thema Finanzmarktkapitalismus. Der Begriff wurde vom Austromarxisten Rudolf Hilferding geprägt. In seinem Buch Das Finanzkapital (1910) beschreibt er eine Entwicklungsstufe des Kapitalismus, in der die Konzentration innerhalb des Bankwesens ein bedeutender Motor für das Erreichen des höchsten Stadiums der kapitalistischen Konzentration ist.
Zweites Thema ist der Staatsmonopolistische Kapitalismus. Es werden die Herforder Thesen vorgestellt, in denen der damalige linke Bezirksvorstand der Jungsozialisten in der SPD Ostwestfalen-Lippe seine Thesen „zur Arbeit von Marxisten in der SPD“ formulierte und sich wesentlich auf die Stamokap-Theorie stützten. Heinz Jung und Josef Schleifstein haben sich intensiv damit auseinander gesetzt.
S12 TTIP - CETA - TiSA -- I
Freihandel - zu wessen Freud` und wessen Leid? Wie, warum und seit wann Demokratie, Soziales und Ökologie zu Restgrößen verkommen.
Am Vormittag legt Harald Klimenta, Mitglied des wissenschaftlichen Beirats von Attac, die Fußangeln des Freihandels dar und konkretisiert die Kritik an TTIP, CETA und TiSA. Er vertieft u. a. die Bereiche öffentliche Dienstleistungen, regulatorische Kooperation und Verbraucherschutz und begründet, warum Versprechen auf Erhalt von Standards Makulatur sind – mit viel Raum für grundlegende Nachfragen.
Anschließend stellt Jürgen Maier, Geschäftsführer des Forums Umwelt & Entwicklung, die größeren Linien und Politikprozesse, etwa die Erfahrungen und Probleme mit Vorläufer-Abkommen oder die zugrundeliegenden Wirtschafts- und geopolitischen Interessen vor.
TTIP = Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft, Abkommen zwischen EU und USA
CETA = Umfassendes Wirtschafts- und Handelsabkommen zwischen EU und Kanada
TiSA = Plurilaterales Dienstleistungsabkommen zwischen EU und 22 weiteren Staaten
S01 Bedingungsloses Grundeinkommen und Wachstumskritik I
Die soziale Frage ist eine globalisierte, die aus der kapitalistischen Globalisierung heraus resultiert. Sie hat auch eine ökologische Dimension. Ein Bedingungsloses Grundeinkommen ist keine rein armutsvermeidende Maßnahme, sondern versteht sich a...
In dem Seminar geht es um die Schwerpunkte Armut/Sozialabbau, Produktivität/Ökologie und Globale Soziale Rechte, im ersten Teil um Armut und Sozialabbau.
Im finanzmarktgetriebenen Kapitalismus haben öffentliche Daseinsvorsorge und Sozialstaat keinen Platz mehr. Die Sozialsysteme waren in der Vergangenheit eine Art bedarfsorientierte Ökonomie. Inzwischen sind sie weitgehend zu privaten Märkten umgestaltet, um neue Investitions- und Profitbereiche zu erschließen. Die Aufgabe des Staates richtet sich auf die Schaffung dafür optimaler Bedingungen in der globlen Standortkonkurrenz.
S03 Der Paradigmenwechsel im Kopf - I
Überall auf der Welt erfinden Menschen neue Wege, um sinnvoller, konvivialer und glücklicher zu leben. Die Initiativen vernetzen sich und wirtschaften miteinander. Das ist die „Revolution der Netze“ von dem Euclides Mance spricht. Das wird auch...
Die kapitalistische Globalisierung betreibt immer effizienter die globale Verarmung, Vertreibung, Exklusion bzw. Versklavung der großen Mehrheit der Menschen und die rücksichtlose Plünderung des Planeten zum Zweck der Profitmaximierung.
Als Reaktion darauf und Widerstand dagegen entstehen überall lokale Initiativen, solidarisch wirtschaftende Unternehmen, Netze der Solidarischen Landwirtschaft, Produzenten- und Konsumentengenossenschaften, Wohnprojekte, Null-Müll-Initiativen, kritischer Konsum, Sparvereine, ethische Finanzen, lokale Währungen und Tauschsysteme, Ackerland-Einkaufsgruppen, usw.
Wie kommt man von dieser enormen Vielfalt von Nischen zu einem Netzwerk der Netzwerke, das eine tragbare Plattform wird, die ein gutes Leben in Würde für alle ermöglicht?
Euclides Mance weiß wie. Er nennt das „Die Revolution der Netze“.
S04 Geld - I
Vor dem Hintergrund der nun schon viele Jahre andauernden Krise wollen wir diskutieren, welche auf das Geldsystem oder die Geldpolitik bezogenen Forderungen zur Überwindung der Krise sinnvoll sind und welche eher problematisch. Dabei soll auch die...
Jeder nutzt es, kaum einer versteht es: Geld. Im Seminar wollen wir uns mit der Funktionsweise unseres Geldsystems beschäftigen, wie entsteht Geld, was ist nützlich und welche Eigenheiten sind gefährlich? Wie entsteht Geld und welche Rolle spielen dabei die Banken und die Kunden?
Teil 1: Die Arbeitsweise der Ökonomie
Fernab verbreiteter Dogmen vergegenwärtigen wir uns die Grundlagen wirtschaftlicher Aktivität und welche Rolle dabei das Geld zu spielen hat. Wie funktioniert die Wirtschaft und zu welchem Zweck? Welche Typen von Geld sind möglich und gebräuchlich? Wir schaffen uns eine zutreffende Vorstellung, was unser heutiges Geld eigentlich ist und welche spezielle Besonderheit es kennzeichnet. Wie wird es erzeugt und wie wieder vernichtet? Welche Rolle spielt der Zins?
S09 Klima, COPs und Kohle - I
"Soziale und ökologische Kämpfe zusammenführen"
Um die Erderwärmung zu bekämpfen, braucht es aktive gesellschaftliche Gruppen, die nicht in erster Linie auf individuelle Verhaltensänderung setzen sondern die wirtschaftlichen Ursachen zum Thema ...
„Die beste Klimaschutzmaßnahme ist der Kampf für soziale Gerechtigkeit“ (Naomi Klein)
Der bevorstehende Klimagipfel in Paris Ende 2015 weckt bei einigen wieder Hoffnungen, dass durch erfolgreiche UN-Verhandlungen die Erderwärmung doch noch so begrenzt werden kann, dass sie zumindest für den Großteil der menschlichen Zivilisation erträglich bleibt. Andere setzen nur noch auf eine weltweite soziale Bewegung und zivilen Ungehorsam. Angesichts der bevorstehenden Massenaktion im rheinischen Braunkohlerevier (14. bis 16. August) fragen und diskutieren wir: Wo entwickelt sich Widerstand gegen den jetzigen Umgang mit dem drohenden Klimakollaps und wo werden Alternativen auf den Weg gebracht? Wie lässt sich eine klimaverträgliche, sozial gerechte nicht dem Wachstumszwang unterworfene Wirtschaftsweise skizzieren?
Am ersten Seminartag wird folgendes Thema behandelt:
Klimagerechtigkeit hierzulande: Energiearmut, Arbeitsplätze und die heilige Kuh des Wirtschaftsprinzips....
Thursday 13:30
Film: Macht ohne Kontrolle
Nach seinem preisgekrönten Film „Staatsgeheimnis Bankenrettung“ geht der Wirtschaftsjournalist und Bestseller-Autor Harald Schumann erneut einer brisanten Frage auf den Grund: Was passiert mit Europa im Namen der Troika?
Regie: Arpad Bondy
Dokumentarfilm, 2015, 90 min
Nach seinem preisgekrönten Film „Staatsgeheimnis Bankenrettung“ geht der Wirtschaftsjournalist und Bestseller-Autor Harald Schumann erneut einer brisanten Frage auf den Grund: Was passiert mit Europa im Namen der Troika?
Beamte aus den drei Institutionen IWF, EZB und Europäischer Kommission - der Troika – agieren ohne parlamentarische Kontrolle. Sie zwingen Staaten zu Sparmaßnahmen, die das soziale Gefüge gefährden und tief in das Leben von Millionen Menschen eingreifen. Harald Schumann reist nach Irland, Griechenland, Portugal, Zypern, Brüssel und in die USA, und befragt Minister, Ökonomen, Anwälte, Bänker, Betroffene.
Die Armen werden ärmer und die Reichen reicher. Ist das Europas Politik? Leidenschaftlich fordert Harald Schumann mehr Transparenz und Verantwortung für ein soziales Europa. Dafür nimmt er seine Zuschauer mit auf eine packende Recherchereise, bei der er dem Ursprung und den Auswirkungen konkreter Entscheidungen der Troika auf den Grund geht.
Thursday 15:00
W17 Einstecken können, Resilienz entwickeln!
Alle die länger politisch aktiv sind kennen das: Politische Arbeit ist nicht immer nur ein Vergnügen, im Gegenteil! Da entsteht oft die Frage: Warum tue ich mir das an?
Rolf Läpple bietet zu diesem Thema Reflexionen und Übungen zur Persönlichke...
Alle, die länger politisch aktiv sind, kennen das: Politische Arbeit ist nicht immer nur ein Vergnügen, im Gegenteil!
Frustrierende Debatten, langweilige Sitzungen, empfindliche Niederlagen bei wichtigen Abstimmungen und persönliche Kränkungen kommen auch bei Attac vor und dämpfen die eigene Motivation, sich politisch zu engagieren. Wo bleibt eigentlich der Konsens, wo das Gemeinsame, das Verbindende?
Und mancher fragt sich: Warum tue ich mir das eigentlich an? Politische Aktivität wär ja so schön, wenn nur die anderen nicht wären?
Die Annahme des Referenten: Hohe emanzipatorische Ziele treffen auf wirkliche Menschen. Es gilt, diesen Spagat auszuhalten.
Rolf Läpple bietet Reflexionen und Übungen auf professioneller Basis an und zielt auf Persönlichkeitsentwicklung im politischen Kontext.
W47 Nur nicht verstecken - Offensiv Flyer verteilen und Unterschriften sammeln
Nur einfach herumumstehen, mit dem Papier in der Hand?
Effektives und motivierendes Flyer-Verteilen sieht anders aus. Um erfolgreich zu sein, wird Offenheit, Begeisterung und die richtige Ansprache gebraucht. Wie die aussehen kann, erfahrt ihr...
Das Verteilen von Flyern und das Sammeln von Unterschriften gehören zu den absoluten Grundlagen des politischen Engagements. Immerhin bieten wir Informationen an, die nicht dem Mainstream huldigen, und sammeln Unterschriften als politische Meinungsäußerungen bei wichtigen Fragen. Da sind wirklich wichtige Tätigkeiten…
Dennoch kennen wir alle dieses Bild, von uns selbst oder auch von anderen: Ein Aktivist verteilt Flyer, er steht wie eine Salzsäule und hält den Passant_innen mit gesenktem Blick und ohne echte Kontaktaufnahme einen Zettel entgegen und erschrickt sich fast, wenn ihm jemand eine Frage stellt. Oder eine Unterschriftenliste liegt einfach nur auf dem Infostand und interessierte oder vorbei gehende Personen werden nicht darauf angesprochen.
Unser Kurzworkshop bietet euch einen Crashkurs im offensiven und engagierten Flyerverteilen und Unterschriftensammeln.
W35 Von Columbus zu TTIP oder: Globalisierung und Kultur
Wie kommt es, dass ein James-Bond-Film gleichzeitig in 40 Ländern „Weltpremiere“ hat? Oder Bücher zu „Welterfolgen“ werden? Welchen Einfluß hat Globalisierung auf Kultur – oder umgekehrt?
Diesen Fragen will Hellmut Fried in seinem Doppelworksh...
Wie kommt es, dass ein James-Bond-Film gleichzeitig in 40 Ländern „Weltpremiere“ hat?
Oder Bücher zu „Welterfolgen“ werden?
Welchen Einfluß hat Globalisierung auf Kultur – oder umgekehrt?
Gibt es auch im Kulturbereich „Global Player“?
Wenn ja, wie operieren sie, sichern sich Einflüsse und Märkte?
Ist Kultur ein „Kampfplatz“ von divergierenden Interessen?
Es geht auf Spurensuche zu den historischen, politischen und ökonomischen Wurzeln dieser Fragen und es werden die fortgesetzten Entwicklungslinien bis zur Gegenwart nachgezeichnet. Dabei geht es nicht nur um den Kulturbegriff, sondern um seine ideologischen Inhalte und deren Wandel, seinen Einsatz als Herrschaftsmittel und letztlich auch darum, warum aktuell Kultur kein „Nebenschauplatz“ bei TTIP ist.
Erwartet werden von den Teilnehmer_innen die Bereitschaft zum häufigeren Perspektivwechsel und Infragestellen eigener Standpunkte.
Film: La Buena Vida
Wir zeigen den Film La Buena Vida - Das gute Leben.
Regie: Jens Schanze, Dokumentarfilm, 2015 94 min
Jairo Fuentes, der junge Anführer der Dorfgemeinschaft von Tamaquito, lebt in den Wäldern im Norden Kolumbiens. Die Natur gibt den Menschen hier alles, was sie zum Leben brauchen. Seit Jahrhunderten gehen sie in den Bergen auf die Jagd, sammeln Früchte und halten Hühner, Schafe und Rinder.
Doch die Lebensgrundlage der Wayúu-Gemeinschaft wird durch den Kohleabbau in der Mine «El- Cerrejón» zerstört: Das gewaltige Loch frisst sich immer tiefer in die einst unberührte Landschaft. Die Steinkohle wird in alle Welt exportiert.
Jairo Fuentes ist entschlossen die gewaltsame Vertreibung seiner Gemeinschaft, wie andere Dörfer sie in der Vergangenheit erlebt haben, zu verhindern. Er beginnt Verhandlungen mit den Betreibern der Kohlemine, hinter denen mächtige Rohstoffkonzerne wie Glencore, Anglo American und BHP Billiton stehen. Die Konzerne versprechen den Dorfbewohnern die Segnungen des Fortschritts, die Wayúu hingegen legen keinen Wert auf moderne Häuser mit Stromversorgung und ein so genanntes «besseres Leben».
Der Regisseur Jens Schanze ist am Freitag Referent in dem Seminar "Klima, COPs und Kohle" und wird über seine Erfahrungen bei den Dreharbeiten berichten.
W25 Perspektiven des israelisch-palästinensischen Konflikts
Nach einem kurzen geschichtlichen Rückblick werden Ziele der wichtigen Akteure sowie Zusammenhänge zwischen Besatzung, Kriegen, Armut und Naturzerstörung aufgezeigt.
Diskutiert werden Handlungsmöglichkeiten für Frieden und Menschenrechte.
Nach einem kurzen geschichtlichen Rückblick werden folgende Fragen erörtert:
1. Welche Ziele verfolgen die Palästinenser, welche der Staat Israel?
2. Welche Ziele verfolgt die USA, welche die EU und insbesondere Deutschland?
3. Welche Zusammenhänge gibt es zwischen Besatzung, Krieg, Rüstung, Armut, Ressourcenausbeutung und Naturzerstörung?
4. Welche Handlungsmöglichkeiten gibt es für uns?
Eine Veranstaltung der AG Globalisierung und Krieg
W20 Machtstrukturen im deutschen Gesundheitswesen
Der Gesundheitssektor in Deutschland ist dominiert von der Gesetzlichen Krankenversicherung, über die rund 90 % der Bevölkerung medizinisch versorgt werden. Es handelt sich um ein von Verbänden und zementierten Machtstrukturen geprägtes System. Du...
Patient_innen sind unmittelbar betroffen von verweigerten Behandlungen, politisch gewollten Fehldiagnosen, unkontrollierbaren Datenübermittlungen. Das System dahinter ist aufgrund der über viele Jahrzehnten gewachsenen Strukturen von Verbandsmacht schwer zu durchschauen: Da gibt es Krankenkassen und Kassenverbände, Kassenärztliche Vereinigungen, Ärztekammern und Ärztetage, Gebührenordnungen, Rahmenverträge und Datenkreisläufe.
Das Seminar soll es den Teilnehmer_innen erleichtern, die Machtstrukturen im Gesundheitswesen zu durchschauen, die politischen Haupttrends in diesem Bereich zu verstehen, mitzureden und andere aufzuklären.
Arbeitsmittel: Präsentation, vorbereitete Arbeitsmappen, Gruppenarbeit.
W05 Bildung für die Krise – Der Beitrag der Bildung zur markt- und krisengerechten Zurichtung der Menschen
Der Anspruch demokratischer Bildung steht im Widerspruch zu einer Bildung, die sich vorrangig am Arbeitsmarkt orientiert und Menschen- und Gesellschaftsbildung vernachlässigt.
In diesem Workshop werden Hintergründe erörtert und Alternativen vo...
Zunächst werden die Grundzüge demokratischer Bildung und ihre Chanen für Gesellschaft, Volkswirtschaft, nationale und globale Entwicklung erörtert. Daneben gestellt wird der aktuell dominierende Humankapitalansatz, der nicht auf demokratisch-humanistische Menschen- und Gesellschaftsbildung abhebt, sondern in erster Linie arbeitsmarktorientiert ist. Wie ist es dazu gekommen? Wir betrachten die Entwicklung von 1945 bis heute.
Selektion mit ihren Mechanismen und Auswirkungen dient als wesentliche Funktion des gegliederten Schulsystems und steht im Zusammenhang mit der neoliberalen Formierung von Bildung.
Das Alternativkonzept „eine Schule für alle" wird vorgestellt und aktuelle Ansätze des Kampfs für demokratische Schulen und Hochschulen werden beschrieben.
In diesem Workshop werden Hintergründe erörtert und Alternativen vorgestellt.
W42 Wir organisieren eine Antikriegskonferenz
In diesem Workshop geht es um die eigene Erarbeitung einer Regionalen Antikriegskonferenz in Gruppenarbeit. Was ist das? Was muss beachtet werden? Wie plaziert man sein Anliegen in der Öffentlichkeit?
Die Teilnehmer/innen der Veranstaltung erarbeiten in Kleingruppen (von 3 bis 4 Teilnehmenden) das Konzept und den Ablauf, das Raum- und Terminprogramm, die Pressearbeit, Werbung und Durchführung einer Regionalen Antikriegskonferenz - möglichst für den Ort ihrer politischen Verankerung.
Zu Beginn und am Ende der 90minütigen Workshop-Sitzung findet jeweils ein 15- bis 20-minütiges Plenum statt. Das Plenum zu Beginn dient dazu, die Aufgabenstellung zu klären. Beim 15-minütigen Plenum am Ende der Workshop-Sitzung werden die Ergebnisse ausgetauscht. Bei der dritten Sitzung sollen konkrete Umsetzungsüberlegungen angestellt werden.
W10 Datenschutzgrundlagen für Adressverantwortliche
Die Grundlagenschulung zum Datenschutz richtet sich an die Adressverantwortlichen in den Regionalgruppen, die regelmäßig mit
Daten von Mitgliedern oder Interessent/innen umgehen.
Die Grundlagenschulung zum Datenschutz richtet sich an die Adressverantwortlichen in den Regionalgruppen. Inhaltlich beschäftigen wir uns mit dem Verarbeitungsverbot, der Zweck-bindung, der Datenvermeidung, dem Direkterherbungs¬grundsatz und den Betroffenenrechten; dem Recht am eigenen Bild, den Aufgaben eines Datenschutzbeauftragten, häufigen Zielkonflikten in Sachen Datensparsamkeit und Service-Orientierung gegenüber den Mitgliedern sowie Tipps im technischen Umgang mit digitalen Daten.
W08 Das Ende der Megamaschine und die Antwort der Religionen
Fabian Scheidlers Buch „Das Ende der Megamaschine. Geschichte einer scheiternden Zivilisation“ führt zu den Ursprüngen ökonomischer, militärischer und ideologischer Macht. Ulrich Duchrow diskutiert mit dem Autor über einen Ausstieg aus der kapital...
Fabian Scheidlers Buch „Das Ende der Megamaschine. Geschichte einer scheiternden Zivilisation“ legt die Wurzeln der Zerstörungskräfte frei, die heute die menschliche Zukunft infrage stellen. In einer historischen Spurensuche führt das Buch zu den Ursprüngen ökonomischer, militärischer und ideologischer Macht. Der Autor erzählt die Vorgeschichte und Genese des modernen Weltsystems, das Mensch und Natur einer radikalen Ausbeutung unterwirft. Dabei demontiert er westliche Fortschrittsmythen und zeigt, wie die Logik der endlosen Geldvermehrung von Anfang an menschliche Gesellschaften und Ökosysteme verwüstet hat. Die wachsende Instabilität und der absehbare Zerfall der globalen Megamaschine öffnen heute jedoch Möglichkeiten für tiefgreifende Veränderungen, zu denen jeder von uns etwas beitragen kann.
In dem Workshop stellt Fabian Scheidler die zentralen Thesen seines Buches vor. Prof. Ulrich Duchrow bringt darauf die Rolle der Religionen ins Spiel, um zu erkunden, welche Rolle religiöse Bewegungen seit der Antike im Widerstand gegen Ausbeutung, Krieg und kapitalistische Geldwirtschaft gespielt haben – und in Zukunft spielen können.
F01 Wider besseres Wissen: Austeritätspolitik in der EU
In diesem Forum über die Austeritätspolitik der EU geht es um die Rolle der deutschen Regierung. Es gibt jede Menge fundierte Kritik am Vorgehen der Institutionen, formerly known as Troika.
Das starre Beharren der deutschen Regierung auf Austerität ist unter ökonomischen, politischen und psychologischen Gesichtspunkten stark erklärungsbedürftig.
Die von den Institutionen aufoktroyierten "strukturellen Reformen" richten die Wirtschaft eines ganzen Landes zugrunde und berauben die Menschen ihrer Zukunftsperspektiven. Für die Menschen in Griechenland ist das an den ganz direkten Folgen wie hohe Arbeitslosigkeit und dem Zusammenbruch des Gesundheitssystems unmittelbar spürbar.
Im Mittelpunkt der Debatte steht die Frage, warum die deutsche Öffentlichkeit derartig geschlossen hinter der Kanzlerin und dem Finanzminister steht und warum diese "Rettungspolitik" in der öffentlichen Meinung so unangefochten positiv wahrgenommen wird. Wie kann die Deutungshoheit der Regierung gebrochen werden? Was können wir als soziale Bewegung dazu beitragen, mehr Druck für einen Politikwechsel herbeizuführen?
W15 Die Europäische Zentralbank: Feuerwehr und Brandstifter
Die Kritik der Linken an der EZB ist häufig unscharf. Woran liegt das? Was ist ihre Rolle? Trägt sie die Austeritätspolitik mit oder ist sie sogar eine der Antreiberinnen?
Nicht erst seit Draghis Diktum, die EZB würde alles tun, um den Euro zu erhalten, ist die linke Kritik an der EZB häufig unscharf und widersprüchlich. Klar ist: Die Europäische Zentralbank ist nach wie vor einer der schärfsten Treiber bei der Umsetzung der Austeritätspolitik in zahlreichen europäischen Ländern.
Dennoch verschwimmt das Bild zeitweise, wenn EZB-Direktoren unter anderem von der Bundesregierung eine stärkere Investitionstätigkeit fordern, um die Binnennachfrage zu stärken.
In diesem Workshop gehen wir der Frage nach, wie die EZB mit ihren Instrumenten die Austeritätspolitik mitträgt und an einigen Stellen sogar entscheidend voranbringt, diskutieren Maßnahmen der EZB wie das Programm zum Ankauf von Wertpapieren und werfen einen Blick auf mögliche Alternativen.
W27 Technikentwicklung im Spannungsfeld zwischen Vernunft und Renditewahn
Eine durch den Kapitalismus geformte Technologie ist für eine Postwachstums-Gesellschaft ungeeignet. Sie basiert auf fossiler Energie und fördert zerstörerisches Wachstum.
Es sollen Paradigmen einer postkapitalistischen Technik entwickelt und ...
Renditewahn, Konkurrenz und Ressourcenverschwendung sind die Determinanten einer Technikentwicklung, die zunehmend zerstörerisch auf die Lebensgrundlagen der Menschen wirkt. Die Übernutzung der Biosphäre ist weit fortgeschritten. Sie aufzuhalten oder wieder zu reduzieren ist weder mit einer Effizienzrevolution noch mit mit einem „Green New Deal“ möglich.
Es müssen deshalb neue Paradigmen in der Technikentwicklung gefunden und durchgesetzt werden, die denen des kapitalistischen Industrialismus entgegengesetzt sind: Kooperation statt Konkurrenz, Orientierung am Gebrauchswert statt am Tauschwert, Kooperation Nutzer-Entwickler statt Markt, Open Source statt Patentwesen, etc. Diese Technik muss die Vorräte der Erde möglichst unangetastet lassen, vorrangig die Bestände sinnvoller Technik erhalten, aufwerten und wiederverwenden und Gewinn und größtmöglichen Nutzen durch weniger Produktion und Verbrauch herstellen statt durch ständiges exponentielles Wachstum.
Dafür muss eine an diese Kriterien angepasste, pluralistische Ökonomie entwickelt werden, die sich an den ökologischen Grenzen des Planeten orientiert und gesellschaftlich eingebettet ist. Viele Elemente einer solchen Technike...
W49 Erste Ergebnisse der Wahrheitskommission über die öffentlichen Schulden Griechenlands
In diesem Workshop geht es um erste Ergebnisse der Wahrheitskommission über die öffentlichen Schulden Griechenlands.
Das Mandat der Wahrheitskommission: „Alle für die Entstehung und den starken Anstieg der öffentlichen Schulden relevanten Informa...
„Staatsschulden werden verwendet als ein Instrument der Erpressung und der Kontrolle, als Mittel zur Unterwerfung. All diejenigen, die die Schulden zu zahlen haben, haben das Recht zu erfahren, wie diese Schulden entstanden sind, wie sie sich zusammensetzen und auch das Recht, sich gegen die Rückzahlungspflicht wehren zu können und die Annullierung solcher Schulden zu verlangen. (Zoe Konstantopoulou, Präsidentin des griechischen Parlaments, das die Wahrheitskommission im April 2015 einberufen hat.)
Schwerpunkte des Workshops:
- Auftrag/Ziel und erste Ergebnisse der Wahrheitskommission in Griechenland
- Staatsschulden, Staatsbankrott, Schuldenschnitt, Schuldenaudit und Schuldenannullierungen (kurzer Überblick)
W16 Die Revolutionierung des EU-Emissionshandelssystems
Das EU-Emissionshandelssystem ist ineffektiv und unsozial. Es wird vorgeschlagen das System zunächst in drei Schritten zu verbessern und falls erforderlich in einem vierten Schritt zu revolutionieren.
Das EU-Emissionshandelssystem erfasst nur etwa 45 % des CO2-Ausstoßes, andere Treibhausgase werden gar nicht erfasst. Es ist für die zwangsläufig entstehenden Preissteigerungen kein sozialer Ausgleich vorgesehen und die Zertifikate können zu Spekulationszwecken missbraucht werden. Die angebotsreduzierende Wirkung des Sysrtems führt zu Preissteigerungen und Extraprofiten.
Es wird vorgeschlagen das System in drei Schritten zu verbessern.
1. Schritt: Es wird der Ausstoß aller Treibhausgase erfasst.
2. Schritt: Die Zertifikate werden versteigert und die Einnahmen an alle Bürger_innen in gleicher Höhe verteilt, (Bonuseffekt)
3. Schritt: Die Unternehmen werden verpflichtet bei allen Produkten und Dienstleistungen die Kosten für die Ersteigerung der Zertifikate separat auszuweisen, dadurch wird die Treibhausgasbelastung ersichtlich.
Und falls erforderlich:
4. Schritt: Wenn das System wegen der begrenzt verfügbaren Zertifikate zu einer Angebotsreduzierung und dadurch zu Extraprofiten führt, wird das System revolutioniert, in dem die Zertifikate an alle Konsument_innen kostenlos ausgegeben werden. Die Unternehmen müssen dann die Zertifikate von den Kunden verlangen und an die Z...
Thursday 17:00
Film: Wer rettet wen?
Wir zeigen den Film "Wer rettet wen?"
Ein Film von Leslie Franke und Herdolor Lorenz. D 2015, 104 min
"Der Wahlsieg von Ministerpräsident Alexis Tsipras beschäftigt ganz Europa. Wer verstehen möchte, warum die Griechen ihn gewählt haben, sollte sich den Film "Wer rettet wen?" anschauen. Der Dokumentarfilm der Hamburger Regisseure Leslie Franke und Herdolor Lorenz zeigt mit erschütternden Interviews, wie sehr die Menschen in Griechenland und auch in Spanien unter der Finanzkrise leiden. Und er erklärt ausführlich, wie die Bankenkrise entstanden ist, warum die Rettung Griechenlands eigentlich eine Rettung der Banken ist: Ex-Banker erzählen, wie die Banken die Krise erst verursacht und dann davon profitiert haben. Und sie sind die einzigen Gewinner: Denn die EU übernahm ihre wertlos gewordenen Griechenland-Kredite. Beim Volk kam nichts an." (3sat Kultur)
W29 Ukraine-Krise
Wo liegen die Ursachen und die möglichen Eskalationsgefahren des Ukraine-Konflikts ?
Erörtert werden sollen auch Deekalationsmöglichkeiten und Aktionen gegen Krieg.
Nach kurzen Erläuterungen zur Geschichte der Ukraine, zur Bedeutung der Oligarchie, zur Strategie der USA, zur Problematik der NATO- und EU-Erweiterung nach Osten stehen folgende Fragen im Mittelpunkt:
1. Wie kam es zum Umsturz im Februar 2014?
2. Wem gehört die Krim?
3. Wie sind Sanktionen einzuschätzen?
4. Wie groß ist die Gefahr einer Eskalation? Wie groß ist die Gefahr, dass es aus dem kalten Krieg zwischen NATO und Russland zu einem heißen Krieg kommt?
5. Welche Möglichkeiten der Deeskalation gibt es?
6. Was kann die Friedensbewegung tun?
Thematisiert werden soll auch der Zusammenhang zwischen Wirtschaft Krieg, Armut und Naturzerstörung.
W01 Agrarwende mal aktivistisch
Aktion Agrar bringt mit kreativen Kampagnen Bewegung in die Agrarwende. Wir streiten für die Zukunft einer bäuerlichen Landwirtschaft, die ökologischer, sozialverträglich und tiergerechter arbeitet. Was du selbst dazu beitragen kannst? Das verrate...
Aktion Agrar denkt global, arbeitet deutschlandweit, manchmal on-, manchmal offline, aber immer live, in Städten und in Dörfern für die Agrarwende.
Wir mobilisieren für die Zukunft einer bäuerlichen und ökologischen Landwirtschaft ohne Gentechnik und Tierfabriken. Wir machen Druck für Veränderung, informieren und konfrontieren. Jede_r von uns kann etwas zur Agrarwende beitragen.
Wir diskutieren in diesem Workshop Möglichkeiten, einen Beitrag im Alltag zu leisten und welche Veränderungen es dazu auf politischer Ebene geben muss. Gemeinsam bringen wir die Agrarwende voran!
W22 Menschen statt Konzerne nähren
Agrar- und Chemiekonzerne beeinflussen zunehmend die Agrarpolitik, globale Ernährungssysteme und Armutsbekämpfung. Sie verdrängen kleinbäuerliche, selbstbestimmte Landwirtschaft und bestimmen damit, was angebaut und gegessen wird. Welche Alternati...
Während Agrarkonzerne in der Vergangenheit von Regierungen der Industriestaaten eingeladen waren, sich an bereits entworfenen Projekten zu beteiligen, hat 2012 ein Paradigmenwechsel stattgefunden. Sie werden nun eingeladen, Programm mit zu entwerfen und an ihren Interessen auszurichten. Beispiele dafür sind die „Neue Allianz zur Ernährungssicherung“ der G7-Staaten oder die German Food Partnership. Während diese Programme vorgeben, Hunger und Armut zu bekämpfen, entpuppen sie sich bei genauer Betrachtung als Instrumente zur Profitsteigerung der Unternehmen. Gleichzeitig verweigern die Unternehmen Transparenz und entziehen sich verbindlichen Zusagen und Verpflichtungen.
Am Beispiel Sambia werden die Folgen dieser neuen Politik deutlich. Ein Vertreter von FIAN-Sambia wird aus erster Hand darüber berichten.
In Arbeitsgruppen wollen wir uns dann mit den alternativen Konzepten kleinbäuerlicher Bewegungen befassen und Strategien diskutieren, wie wir diese stärken können.
W23 Ökonomisierung, Komerzialisierung und Privatisierung des Gesundheitswesens - am Beispiel des Krankenhauses
Ökonomisierung, Komerzialisierung und Privatisierung des Gesundheitswesens am Beispiel des Krankenhauses
Workshop der AG Soziale Sicherungssysteme
Schleichend und von der breiten Öffentlichkeit kaum wahrgenommen hat sich in der Gesundheitsversorgung das Denken grundlegend gewandelt. Ursache hierfür waren die "Gesundheitsreformen" der letzten 25 Jahren und vor allem die Einführung des Fallpauschalensystems für die Krankenhausbehandlung im Jahr 2004.
Krankheiten bekommen Preise (Fallpauschalen) und haben dadurch Warencharakter. Betriebswirtschaftliches Denken wird zur wesentlichen Entscheidungsgrundlage für medizinisches Handeln. Die Auswirkungen für die Patienten, für die Mitarbeiter_innen der Kliniken und für unsere öffentliche Gesundheitsversorgung sind deutlich zu spüren.
W39 Wie wollen wir leben? Bedürfnisse, Bedingungen, Hindernisse
Die Frage, wie wir leben wollen, ist eng verknüpft mit der Forderung nach echter Demokratie. Was hindert uns daran, tatsächlich so zu leben? Ein Großteil der Antwort darauf betrifft unser Thema: Die Ökonomisierung unseres Lebens. Was bedeutet das ...
Siegfried Müller-Maige analysiert zunächst die historische Entstehung von Märkten und ihre „Einbettung“ in die Gesellschaft. Der zweite Teil beginnt im 11.Jh.: Aufgrund politischer Ereignisse wurden in England die Märkte „entfesselt“. So konnte sich die Marktgesellschaft entwickeln, eine Form der Gestaltung und Steuerung von Wirtschaft und Gesellschaft mittels Waren und Märkten, mit tiefgreifenden Folgen für die weiteren Entwicklungen. Vor diesem Hintergrund werden wir abschließend dann gemeinsam nach Alternativen und Perspektiven fragen, und dazu gehört auch und vor allem die Frage, ob sich eine Gesellschaft mit echter Demokratie überhaupt eine Warenwirtschaft und Märkte leisten kann.
W11 Demokratie statt Überwachung
Vorgestellt werden zwei Initiativen, die sich gegen ausufernde Überwachung wehren, das Bündnis Demokratie statt Überwachung und „Freiheit statt Angst“, die sich für das Recht auf Informationelle Selbstbestimmung einsetzt.
Im Mittelpunkt des Workshops stehen zwei Initiativen, die sich gegen ausufernde Überwachung wehren:
a) Das Bündnis Demokratie statt Überwachung wird u.a. von Attac Darmstadt getragen und wendet sich gegen in- und ausländische Überwachung durch Geheimdienste. Was mit einem „Spaziergang“ vor einem der größten Spionagezentren der NSA, dem ‚Dagger Complex‘ bei Darmstadt begann, wurde zu einem Aktionsbündnis mit zahlreichen Aktivitäten nach den Snowden Enthüllungen.
b) „Freiheit statt Angst“ ist eine bundesweite Aktion, die in 2015 zu dezentralen Demonstrationen für das Recht auf Informationelle Selbstbestimmung und gegen neue Anläufe zur Vorratsdaten-speicherung aufruft.
F04 Welche Antworten hat die wachstumskritische Bewegung auf die Krise in Griechenland?
In den Auseinandersetzungen um die europäische Krisenpolitik gilt Wachstumssteigerung auch vielen Kritiker_innen der EU und der deutschen Bundesregierung als unverzichtbar. Ist das wirklich ein gangbarer Weg für Griechenland?
Wachstumssteigerung gilt auch vielen Kritiker_innen der EU und der deutschen Bundesregierung als unverzichtbar. Im Rahmen der griechischen Situation ist dies eine spannende Debatte.
Susanne Götze meint, Syriza sei viel stärker ökologisch ausgerichtet als die konservative Vorgängerregierung. Einen ehemaligen Grünen habe Tsipras nun zum Energie- und Umweltminister gemacht. Das lasse hoffen.
Aus Syriza-Kreisen heißt es, eine wenn auch anspruchsvolle und kostspielige Perspektive wäre die ökologische Umgestaltung der Produktion, nicht nur der Energieproduktion, sondern der Produktion insgesamt.
Kann die neue griechische Regierung nicht nur sozialpolitisch, sondern auch ökologisch neue Maßstäbe setzen? Will sie das und hat sie, wenn sie es will, auch die Macht dazu? Wie weit könnte ein solcher sozial-ökologischer Umbau realistischerweise tatsächlich gehen?
W56 Die YASunidos-Bewegung in Ecuador: neue links-ökologische Strömung im Neo-Extraktivismus
Die ecuadorianische Regierung versprach mit der internationalen Yasuní-ITT-Initiative einen fundamentalen Wandel in ihrer Rohstoff- und Entwicklungspolitik. Worin besteht das Spannungsverhältnis zwischen Demokratie und Rohstoffabhängigkeit? Welche...
Viele der sog. linken Regierungen Lateinamerikas schürten zu Beginn ihrer Amtszeit die Hoffnung auf einen Bruch mit den alten Herrschafts- und Entwicklungsmodellen. Die ecuadorianische Regierung versprach mit der internationalen Yasuní-ITT-Initiative einen fundamentalen Wandel in ihrer Rohstoff- und Entwicklungspolitik. Trotz großer Erfolge in der Armutsbekämpfung, kritisieren jedoch soziale Bewegungen die Fortführung des „alten“, auf der Ausbeutung von Rohstoffen basierenden Entwicklungsmodells und das Zurückfallen in autoritäre Muster.
In Ecuador kündigte die Regierung 2013 die Yasuní-ITT-Initiative auf, welche die Nichtausbeutung des Öls im Yasuní-Regenwald und einen revolutionär neuen Umgang in der internationalen Klima- und Entwicklungspolitik vorsah. Die YASunidos-Bewegung protestiert gegen das Ende der Yasuní-ITT-Initiative und versuchte 2014 ein nationales Referendum einzuleiten. Die Regierung unterdrückte dieses und erteilte im Mai 2014 die entsprechenden Erdöl-Förderlizenzen.
Worin besteht das Spannungsverhältnis zwischen Demokratie und Rohstoffabhängigkeit? Welches Potential hat die YASunidos-Bewegung? Ist eine andere Entwicklung möglich? Diesen und weiteren Fragen...
W52 Finanzmärkte und Wachstum
Die Umverteilung von unten nach oben geht weiter als hätte es nie eine Krise gegeben. Gleichzeitig gilt: Geld, das in die Finanzsphäre gesteckt wird, fehlt im realen Wirtschaftskreislauf. In diesem Workshop soll der Frage nachgegangen werden, wie ...
Finanzmärkte außer Rand und Band – und größer als je zuvor. In den
letzten Jahrzehnten sind die Kapitalströme mobiler geworden und sie haben an Volumen und Bedeutung immer mehr zugenommen. Auch die nach der vom Finanzsektor ausgehenden großen Wirtschaftskrise durchgeführten (geringfügigen) Re-Regulierungen haben nicht dazu geführt, dass vom Finanzsektor keine Gefahr mehr für die Wirtschaft ausgehen kann. Die Umverteilung von unten nach oben geht weiter als hätte es nie eine Krise gegeben. Gleichzeitig gilt: Geld, das in die Finanzsphäre gesteckt wird, fehlt im realen Wirtschaftskreislauf. Wenn die Konsumnachfrage ausbleibt, werden die Unternehmen nicht investieren sondern im Gegenteil Beschäftigung abbauen. Gleichzeitig setzen alle Regierungen auf mehr und mehr Wachstum um strukturelle Krisen und bspw. die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. In diesem Workshop soll der Frage nachgegangen werden, wie Finanzmärkte und Wachstum zusammen hängen – und was im Sinne einer Alternativen Wirtschaftspolitik geändert werden muss.
Thursday 20:00
P01 Podium: Wachstum als Versprechen? - Lösung oder Ursache gesellschaftlicher Krisenphänomene
Das erste Podium der Attac-Sommerakademie 2015 stellt die Frage in den Mittelpunkt, inwieweit Wachstum zur Lösung gegenwärtiger gesellschaftlicher Krisenphänomene beitragen kann oder ob die Fixierung auf Wachstum nicht vielmehr eine Ursache der Kr...
Das Podium steht in einem engen Bezug zum Attac-Schwerpunkt "Jenseits des Wachstumszwangs: Globale Armut und Naturzerstörung solidarisch überwinden!".
Betrachtet man die Schulden- und Finanzkrise, die größer werdende Kluft zwischen Arm und Reich oder den Klimawandel, dann stellt sich die Frage: Trägt Wachstum zur Lösung dieser heftigen und existenziellen gesellschaftlichen Krisenphänomene bei oder ist die immer noch verbreitete Fixierung auf Wachstum nicht vielmehr Hauptursache? Nicht von ungefähr ist "mehr Wachstum und damit mehr Wohlstand" auch das Hauptargument für TTIP und CETA.
Drei Positionen prägen die Debatte: Wirtschaftswachstum als Lösungsstrategie – nur ständiges Wachstum könne die Probleme überwinden. Die wachstumskritische Perspektive sieht umgekehrt in der Orientierung auf Wachstum die grundlegende Problemursache weil soziale und Umweltkriterien zugunsten der Profitorientierung die Probleme verschärften. Eine dritte Perspektive steht Wachstum nicht grundsätzlich kritisch gegenüber, fordert jedoch qualitatives Wachstum in unterschiedlichen Ausprägungen.
Wir wollen mit diesem Podium einerseits die Notwendigkeit von Transformation ausloten und uns andererseits ...
Friday 09:00
S13 Finanzmärkte und Steuern II
Nach dem Zusammenbruch von Lehman Brothers war die Betroffenheit groß: Kein Finanzmarkt, kein Produkt solle unbeaufsichtigt bleiben, verkündete Merkel und mit ihr der G20-Gipfel in Seoul nach der Kernschmelze an den Finanzmärkten. Was ist aus solc...
Am zweiten Tag geht es mit Markus Meinzer um Licht im Schatten.
Aufbauend auf den ersten Blick in das Geschäft von Schattenbanken gehen wir neben einer Analyse des Scheiterns bisheriger Anstrengungen auch der Frage nach, welche Rolle Deutschland bei der Verschleierung von Finanzströmen spielen und welche Mechanismen hinter dem globalen Netz der Intransparenz stecken.
Der Schattenfinanzindex prägt seit 2009 ein neues Bild von Steueroasen. Entgegen landläufigerMeinungen sind es demnach längst nicht mehr entlegene Alpentäler oder karibische Inseln, die für einen Großteil der illegalen Finanzströme international verantwortlich zeichnen. Die meisten OECD-Staaten profitieren vielmehr heute über diverse Mechanismen von den Zuströmen ausländischer Gelder, auch aus illegalen Quellen. Entsprechend ist deren aufklärerisches Interesse mäßig ausgeprägt. Der Vormittag soll jedoch nicht ohne einen Ausblick auf erfolgversprechende Reformansätze enden, und deren aktuelle politische Brisanz aufzeigen.
Friday 09:30
S10 Politisches Straßentheater II
Straßentheater, eine Form des politischen Ausdrucks?
Anita Bertolami und Shiva Grings, zwei erfahrene Theaterleute zeigen, welche Möglichkeiten politisches Straßentheater bietet.
Am zweiten Tag stellen wir "Verstecktes Theater "nach Augusto Boal vor. Wir üben die Möglichkeiten, durch Theater Themen ans Licht zu bringen ohne dass die Menschen merken, dass sie Teil einer Aufführung sind. So werden Diskussionen angeregt, ohne dass je aufgedeckt wird, dass die Szene inszeniert war.
S06 Global denken - lokal handeln: Kommunalpolitisches Basiswissen II
Im Seminar werden wir uns intensiv mit dem Thema „Kommunale Finanzen“ beschäftigen.
Das Seminar wendet sich an Menschen, die über Vorerfahrungen in der Kommunalpolitik verfügen oder bereits den 1. Seminartag besucht haben.
Einstieg: In Dreiergruppen werden anhand von Artikeln aus Tageszeitungen, die sich mit kommunalen Finanzproblemen beschäftigen, Argumente gesammelt, mit denen die Finanzmisere der Kommunen begründet wird.
Daran anknüpfend wird zunächst ein Überblick über die Struktur der Einnahmen und Ausgaben der Städte und Gemeinden gegeben:
- Was sind die wesentlichen kommunalen Ausgaben?
- Was sind die wesentlichen kommunalen Einnahmen?
- Wie funktioniert der horizontale und vertikale Finanzausgleich zwischen Bund, Ländern und Kommunen?
- Welche Rolle spielt die Schuldenbremse?
Im zweiten Teil des Seminars sollen dann die Argumentationsmuster aus den Artikeln mit den Informationen aus der Einführung abgeglichen werden und Eckpunkte für eine solide kommunale Finanzausstattung vorgestellt und diskutiert werden.
S11 Was können Bewegungen bewegen - und mit wem? II
Dieses Seminar soll die Frage beantworten: Wie können soziale Bewegungen wie Attac programmatische Forderungen in praktische politische Resultate umsetzen?
Heute kann man in Europa und in Lateinamerika feststellen, dass sich Forderungen der sozialen Bewegungen in Partei- und sogar in Regierungsprogrammen wiederfinden. So sind die Linksregierungen in Ecuador und in Bolivien stolz darauf, ihre Wahlerfolge mit den Programmvorstellungen und der Unterstützung der Zivilgesellschaft errungen zu haben. Aus der Sicht der sozialen Bewegungen bedeutet dies nicht immer eine konfliktfreie und schon gar nicht vollständige Umsetzung ihrer Vorstellungen.
In Europa finden sich zum Beispiel Kernforderungen von Attac zur Finanzmarktregulierung und Umverteilung wie Konzernbesteuerung und eine Vermögensabgabe in den Parteiprogrammen von Syriza in Griechenland und Podemos in Spanien wieder.
Die Wirkung von Bewegungen beweist auch die starke Kampagne der Friedensbewegung im Jahr 2003, mit der die Bundesregierung unter Kanzler Schröder daran gehindert wurde, am US-geführten Irakkrieg teilzunehmen.
S02 Das Attac Bildungsmaterial 'Europa nach der Krise?!' - II
Im Workshop wird das neue Attac-Bildungsmaterial „Europa nach der Krise?!“ für Schule und außerschulische Bildungsarbeit praktisch ausprobiert und didaktisch-methodisch reflektiert.
Im Laufe dieses Jahres erscheinen Attac Bildungsmaterialien zum Thema „Europa nach der Krise?!“ für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit. Im Seminar werden verschiedene Methoden daraus praktisch ausprobiert und unter methodischen und didaktischen Gesichtspunkten reflektiert. Das Seminar richtet sich damit an Praktiker_innen der Bildungsarbeit aber auch alle, die an einem methodisch abwechslungsreichen inhaltlichen Einstieg das komplexe Thema 'Eurokrise' interessiert sind.
Ein Schwerpunkt des zweiten Tages wird auf der EZB liegen: Was habe ich mit der EZB zu tun, was macht eigentlich eine Zentralbank, was ist das besondere an der EZB? Wie hat die EZB in der Krise agiert, was hat sie mit der sozialen Misere in Griechenland, Spanien, Portugal und Irland zu tun und welche Kritik gibt es an ihr?
S07 Globalisierung und Krieg - II
Der Verteilungskampf um fossile Energierohstoffe und andere Ressourcen ist ein entscheidender Faktor im Hinblick auf die immer weitere Ausbreitung von Kriegen, Konflikten und anderen Formen von Menschenrechtsverletzungen sowie die Zunahme von Reic...
Der Schwerpunkt dieses Workshops liegt auf der Großmachtspolitik Deutschlands und der Europäischen Union.
Untersucht werden soll außerdem die Frage, welche Auswirkungen neue Waffensysteme im Hinblick auf Krieg und Frieden haben und wie groß die Gefahr ist, dass Deutschland selbst Schlachtfeld in einem Krieg werden könnte.
S08 Grundlagen der politischen Ökonomie II
Das Seminar knüpft an Fragen des „wirtschaftlichen Alltags“ an, zielt aber auf die Vermittlung allgemeiner theoretischer Fragen ab. Wirtschaften wird immer auch als soziales Verhältnis verstanden. Im Seminar werden die Wertverständnisse der versch...
Sowohl in der Krisenanalyse der vergangenen Jahre als auch in der allgemeinen Diskussion und Darstellung von wirtschaftspolitischen Fragen finden sich oft zwei grundlegende Fehlannahmen:
Vorgeschlagen wird ein Wirtschaftsverständnis, bei dem weitgehend ausgeblendet wird, dass es sich um inhärent soziale Verhältnisse handelt.
Vorgeschlagen wird, dass es sich um nichtpolitische Verhältnisse handelt, bei denen es um reine Sachkonstellationen handelt – im Extrem können diese in Algorithmen gefasst werden.
Oft wendet sich gerade die linke Diskussion gegen solche Positionen, ohne die tatsächlichen Konzeptionen in Rechnung zu stellen. Das Seminar will mit der Darstellung Klassischer, Marxistischer und Keynesianistischer Konzepte zumindest die Grundbegriffe aufbereiten und damit auch Alternativen der Wirtschaftspolitik systematischer verstehbar machen.
Themen:
Klassische Politische Ökonomie – Die Rechtfertigung des Nationalismus
Keynes – Modernisierung der Nationalökonomie vor dem Hintergrund der Neuordnung der Welt
Marx – Proletarier aller Länder – (wie) könnt ihr euch einigen?
Im Zusammenhang mit diesen Grundverständnissen werden auch weitere Konzepte (etwa Finanzialisie...
S14 (Ausgewählte) Formationen und Erscheinungsformen kapitalistischer Herrschaft und ihre Deutungen aus kritischer Perspektive II
Die ökonomischen, politischen und gesellschaftlichen Bedingungen kapitalistischer Herrschaft befinden sich im steten Wandel. In diesem Seminar sollen einige Deutungsansätze seit dem 20. Jahrhundert vorgestellt und diskutiert werden.
Es wird versucht, verschiedene Ansätze bzw. Perioden kapitalistischer Herrschaft in dem Seminar mit gleichbleibenden Kriterien zu bearbeiten, etwa die Rolle des Staates, die Struktur von Märkten, die Gesellschaftspolitik, die Geschlechterverhältnisse oder die ökonomischen und politischen Machtstrukturen.
Am zweiten Tag geht es um den Begriff Spätkapitalismus. Auch die Frankfurter Schule verwendete diesen Begriff für den nachliberalen, monopolistischen Kapitalismus. Laut Jürgen Habermas ist das administrative System auf die Funktionslücken des Marktes fokussiert, um den Fortbestand des Kapitalismus zu stützen. Der Staatseingriff wird zur politischen Schlüsselfrage des Spätkapitalismus.
Im zweiten Teil des Tages wird gefragt: Kann es einen demokratischen Kapitalismus überhaupt geben? Ist Fordismus nicht eine Form des Kapitalismus, die die industrielle Warenproduktion etabliert hat und einen demokratischen Kapitalismus ausschließt?
S12 TTIP - CETA - TiSA -- II
TTIP & Co gefährden nicht nur soziale und ökologische Errungenschaften, sie sind ein Anschlag auf unsere Demokratie! Welche Instrumente sind in diesen Abkommen vorgesehen? Wie fügen sich die Verhandlungen in die allgemeine neoliberale Wirtschafts-...
An diesem Vormittag gewährt uns Andreas Fisahn, Mitglied des wissenschaftlichen Beirats von Attac und Autor einer Verfassungsbeschwerde gegen CETA, Einblick in Vertragsinhalte, die auf Langfristwirkung angelegt sind und einen massiven Angriff auf unsere demokratische Selbstbestimmung darstellen würden. Dazu zählen nicht nur die bereits breit diskutierten Schiedsgerichte; ähnlich kritisch sind die Vorhaben zur sogenannten „Regulatorischen Kooperation“ zu bewerten. Außerdem werdet Ihr erfahren, was es mit den „Negativlisten“, der „Ratchet-Klausel“ oder dem „living agreement“ auf sich hat.
Anschließend wird Alexis Passadakis diese politischen Strategien in den Kontext der EU-Austeritätspolitik und ihrer damit einhergehenden autoritären Transformation einordnen.
S01 Bedingungsloses Grundeinkommen und Wachstumskritik II
Die soziale Frage ist eine globalisierte, die aus der kapitalistischen Globalisierung heraus resultiert. Sie hat auch eine ökologische Dimension. Ein Bedingungsloses Grundeinkommen ist keine rein armutsvermeidende Maßnahme, sondern versteht sich a...
In dem Seminar geht es um die Schwerpunkte Armut/Sozialabbau, Produktivität/Ökologie und Globale Soziale Rechte, im zweiten Teil um
Produktivität und Ökologie
Die Menge der Güter und Dienstleistungen im globalen Kapitalismus reicht aus, um alle menschlichen Bedürfnisse weltweit zu befriedigen. Und doch sind wir nicht nur weit von einem guten Leben für alle entfernt, sondern zerstören gleichzeitig die zukünftigen Lebensgrundlagen. Die Frage, was wir denn produzieren wollen und wie wir das tun sollen, wird dringend. Sie kann nur unter Beteiligung aller diskutiert werden, wenn niemand mehr Angst um sein materielles Überleben haben muss.
S04 Geld - II
Vor dem Hintergrund der nun schon viele Jahre andauernden Krise wollen wir diskutieren, welche auf das Geldsystem oder die Geldpolitik bezogenen Forderungen zur Überwindung der Krise sinnvoll sind und welche eher problematisch. Dabei soll auch die...
Jeder nutzt es, kaum einer versteht es: Geld. Im Seminar wollen wir uns mit der Funktionsweise unseres Geldsystems beschäftigen, wie entsteht Geld, was ist nützlich und welche Eigenheiten sind gefährlich? Wie entsteht Geld und welche Rolle spielen dabei die Banken und die Kunden?
Teil 2: Geld- und Finanzsystem
Wir erklären die innere Funktion des Geldsystems und der beteiligten Akteure. Was passiert innerhalb einer Bank? Was ist eine Zentralbank und wofür gibt es die? Was ist die Besonderheit von Zentralbankgeld? Was passiert bei der Abwicklung einer Überweisung? Wie verkehren Banken
S03 Der Paradigmenwechsel im Kopf - II
Überall auf der Welt erfinden Menschen neue Wege, um sinnvoller, konvivialer und glücklicher zu leben. Die Initiativen vernetzen sich und wirtschaften miteinander. Das ist die „Revolution der Netze“ von dem Euclides Mance spricht. Das wird auch...
„Wir können auch anders!“ Dies zeigen zahlreiche alternative Projekte, solidarisch wirtschaftende Unternehmen, Netzwerke und Initiativen, die tagtäglich eine alternative Wirtschaftspraxis praktizieren oder unterstützen. Dabei stehen mal Umweltthemen und andere ethische Gesichtspunkte im Mittelpunkt, mal die Kritik am Wachstumsparadigma oder die Ablehnung kapitalistischer Verwertungslogik oder einfach der Wunsch, anders als bisher – nämlich selbstbestimmt, zukunftsfähig und solidarisch – zu arbeiten und zu leben.
Auf dem Kongress möchten wir vor allem Alternativen sichtbar machen und Strategien der Transformation diskutieren. Dabei möchten wir auch starke Hemmnisse und alltägliche Konflikte und Herausforderungen thematisieren und Wege finden, diese gemeinsam anzugehen.
„Wir können auch anders – Solidarische Ökonomie und Transformation“ Wandelwoche und Kongress vom 5.-13. September 2015 an der TU Berlin. Vorstellung und Diskussion.
Referentin: Lioba Kucharczak
und
„Theorien alternativer Ökonomie. Fenster in eine andere Welt“
Buchvorstellung durch die Autorin Gisela Notz.
S09 Klima, COPs und Kohle - II
"Soziale und ökologische Kämpfe zusammenführen"
Um die Erderwärmung zu bekämpfen, braucht es aktive gesellschaftliche Gruppen, die nicht in erster Linie auf individuelle Verhaltensänderung setzen sondern die wirtschaftlichen Ursachen zum Thema ...
„Die beste Klimaschutzmaßnahme ist der Kampf für soziale Gerechtigkeit“ (Naomi Klein)
Der bevorstehende Klimagipfel in Paris Ende 2015 weckt bei einigen wieder Hoffnungen, dass durch erfolgreiche UN-Verhandlungen die Erderwärmung doch noch so begrenzt werden kann, dass sie zumindest für den Großteil der menschlichen Zivilisation erträglich bleibt. Andere setzen nur noch auf eine weltweite soziale Bewegung und zivilen Ungehorsam. Angesichts der bevorstehenden Massenaktion im rheinischen Braunkohlerevier (14. bis 16. August) fragen und diskutieren wir: Wo entwickelt sich Widerstand gegen den jetzigen Umgang mit dem drohenden Klimakollaps und wo werden Alternativen auf den Weg gebracht? Wie lässt sich eine klimaverträgliche, sozial gerechte nicht dem Wachstumszwang unterworfene Wirtschaftsweise skizzieren?
Am zweiten Seminartag geht es um
Klimagerechtigkeit global: Mit Gästen aus dem globalen Süden, u. a.
mit Vertreter_innen der Yasunidos, Ecuador (angefragt) und Jens Schanze, Filmemacher u. a. von "La Buena Vida – Das gute Leben“ über Zwangsumsiedlungen von Indigenen wegen der Kohletagebaue in Kolumbien
Friday 13:15
E01 Ein finanzkritischer Stadtrundgang durch Frankfurt am Main
Wir fahren gemeinsam nach Frankfurt und machen einen finanzkritischen Rundgang durch das Bankenviertel
Der finanzkritische Stadtrundgang ist ein Projekt ehemaliger und aktueller Praktikant_innen von Attac und richtet sich an Schulklassen sowie andere interessierte Gruppen. Er setzt sich aus vier Kernstationen zusammen:
1. Die erste Station ist eine Einführung in den Finanzplatz Frankfurt unter der Fragestellung „Was habe ich mit den Finanzmärkten zu tun?“
2. Weiter geht es zur Deutschen Bank. Dort wird erklärt, was die Deutsche Bank eigentlich mit unserem Geld macht und was es mit dem Phänomen der Nahrungsmittelspekulation auf sich hat.
3. Danach führt der Weg zur Börse, wo die Gruppe spielerisch erkundet, was dort eigentlich passiert, wie sich Finanzblasen bilden und warum Attac eine Finanztransaktionssteuer fordert.
4. Anschließend geht es zur Commerzbank. Hier werden die Ursachen des Finanzcrashs von 2008 erklärt und es wird gezeigt, wie die so genannte „Bankenrettung“ ablief.
Der Rundgang endet nach etwa zwei Stunden mit einer gemeinsamen Feedback-Runde.
Als weitere Stationen können bei Interesse
5. die Europäische Zentralbank („Was macht die EZB?“) und
6. die Gemeinschaftsbank Leihen und Schenken („Was machen Alternativbanken - wie die GLS -anders?“) eingeba...
Friday 17:00
W18 Landgrabbing - Der Griff nach Boden
Wie ist die in den letzten Jahren zu beobachtende Entwicklung zu erklären, dass private und staatliche Akteure zunehmend in Land investieren? Liegt dies an steigenden Preisen für Grundnahrungsmittel, Ernteeinbrüchen infolge des Klimawandels oder a...
Die Preise für die wichtigsten Grundnahrungsmittel steigen weltweit. Der Markt für Agrartreibstoffe wird immer größer. Ernteeinbrüche infolge des Klimawandels werden wahrscheinlicher. Nach der Finanzkrise suchen private und staatliche Investoren neue Anlageplätze für ihr Geld und stoßen dabei immer häufiger auf ausländische Ackerflächen. Diese und andere Faktoren kommen als mögliche Gründe dafür in Betracht, dass sich globale Investoren zunehmend für fruchtbare Böden im sogenannten Globalen Süden interessieren.
Im Workshop werden wir den Begriff des Landgrabbings - übersetzt: Landraub oder Landnahme - klären und über seine Ursachen diskutieren. Im Mittelpunkt stehen die Auswirkungen auf die Lebenssituation der Menschen, die oft über Generationen auf diesen Ländereien gelebt haben, und sich als deren rechtmäßige Besitzer/innen verstehen. Ihr Zugang zu Land und Wasser, folglich ihre Existenzgrundlage, sind somit bedroht.
Anhand eines Beispielsfalls aus der Arbeit von FIAN wird dies anschaulich und konkret dargestellt. Gemeinsam fokussieren wir die Auswirkungen des Langrabbings insbesondere im Hinblick auf das Recht auf Nahrung.
W31 Argumentieren gegen TTIP, CETA, TiSA & Co in öffentlicher Diskussion
In den Auseinandersetzungen um die Freihandelsverträge suchen wir Gelegenheiten zu Stellungnahmen - bei einer Kundgebung, einer Podiumsdiskussion, einem Interview. Die Gelegenheiten sind kurz, die Aufmerksamkeit ein rares Gut. Für diese Situatione...
In den Auseinandersetzungen um die Freihandelsverträge suchen wir Gelegenheiten zu Stellungnahmen - bei Parteiveranstaltungen, Kundgebungen, Podiumsdiskussionen, Interviews. Die Gelegenheiten sind kurz, die Aufmerksamkeit ein rares Gut.
Ein Beitrag in einer derartigen Situation ist ein "Auftritt", der an uns mentale, körper-sprachliche und rhetorische Anforderungen stellt, die wir uns vergegenwärtigen wollen.
Ziel des Workshops ist es, einen derartigen Auftritt vorzubereiten, auszuprobieren und von den Beteiligten eine Rückmeldung zu erhalten.
Als Material stehen uns die "38 Argumente gegen TIPP, CETA, TiSA & Co." (Basistext, Harald Klimenta) zur Verfügung. Wir werden eigene Beträge formulieren und üben.
Workshop für ca. 10 Teilnehmer_innen
E02 Ein romantisch-kritischer Stadtspaziergang durch Marburg
Willkommen in Marburg!
Wir wollen auf diesem Stadtrundgang einige Einblicke in die tausendjährige Geschichte und auch die gegenwärtige Entwicklung Marburgs gewinnen. Dabei sehen wir, dass es viele verschiedene Marburgs gibt.
Beginnen wir mit einem Rundgang um die aus dem 13. Jh. stammende Elisabethkirche, die zusammen mit den zahlreichen Klöstern ein Zentrum der mittelalterlichen Frömmigkeit war. Dann steigen wir hoch zum Marktplatz mit Rathaus und Bürgerhäusern aus dem 16. Jh., dem Mittelpunkt des bürgerlichen Lebens. Nun geht es noch weiter hinauf zum Schloss und seinen Befestigungsanlagen, dem Sitz der mittelalterlich-feudalen Herrschaft.
Hier haben wir einen schönen Rundblick, zum Beispiel auf die gelehrten Einrichtungen der Universität (gegründet 1527), die Vorstadt Weidenhausen (seit dem 13. Jh.), die Neusiedlungen der 1960er Jahre, die eingemeindeten Dörfer und das „preußische Marburg“ im Süd- und im Nordviertel (nach 1866). Aber es zeigen sich jenseits der Idylle von hier oben auch einige ungelöste Probleme der Stadtentwicklung: etwa die leidige Verkehrsfrage (eine Autobahn zerschneidet die Stadt), der Mangel an bezahlbarem Wohnraum und der Zugriff des großen Kapitals auf die Stadt (privatisierte Universitätskliniken, Finanzpaläste der Deutschen Vermögensberatung AG).
Während wir den Abstiegsweg zur Stadt suchen, können wir Strategien einer nachhaltigen urbanen Entwicklung diskutieren ...
W40 Wer rettet wen ? - Ein Filmgespräch
In diesem Workshop mit den Filmemacher_innen Leslie Franke und Herdolor Lorenz geht es um die Zielsetzung, Entstehung und Resonanz des Films „Wer rettet wen?“.
Der Film „Wer rettet wen“ von Leslie Franke und Herdolor Lorenz ist seit seiner Premiere im Februar diesen Jahres in ganz Europa gezeigt worden und hat viele Informationsveranstaltungen gegen die Austeritätspolitik getragen. Selten gab es aber Möglichkeiten sich mit ausreichender Zeit über die Entstehung des Films und über seine Resonanz beim Publikum und in den Medien auszutauschen. In Anwesenheit der beiden RegisseurInnen soll in diesem Workshop dafür Gelegenheit bestehen.
Für alle, die den Film noch nicht gesehen haben, er wird auf der Sommerakademie am Donnerstag um 17 Uhr gezeigt.
W54 Rap und Kapitalismus – ein spannungsreiches Verhältnis
Rap und Kapitalismus – seit jeher eine widersprüchliche und vielschichtige Beziehung. Einerseits die wütende Kritik am herrschenden System und der ungerechten Verteilung der Güter. Andererseits der Amerikanische Traum vom persönlichen Reichtum. Wi...
Rap und Kapitalismus – das ist seit jeher eine widersprüchliche und vielschichtige Beziehung. Einerseits die wütende Kritik am herrschenden System, an der ungerechten Verteilung der Güter und der Hierarchie der Gesellschaft. Andererseits der Amerikanische Traum vom persönlichen Reichtum, von Ruhm und Erfolg, von dicken Autos und gut gefüllten Bankkonten. Rap ist oft strikt antikapitalistisch, viele Rapper reden gerne vom Widerstand gegen das – meist nicht näher definierte – System. Unzählige Rapsongs ermahnen den Zuhörer zudem, dass Geld nicht alles ist – oder sogar die Wurzel alles Bösen. Auf der anderen Seite gibt es in keinem anderen Genre so viele Songs über Statussymbole, präsentieren Rapper lieber und öfter als alle anderen Künstler und Musiker ihre teuren Autos, ihre schicken Villen, kurzum, alles, was Geld kaufen kann. Oft findet sich diese Widersprüchlichkeit sogar innerhalb des Werkes eines einzigen Rappers. Da wird quasi vom Beifahrersitz des millionenteuren Sportwagens aus genau das System verdammt, das diesen produziert hat. Wie passt das alles zusammen? Welche Vorstellungen haben Rapper überhaupt vom Kapitalismus? Folgen sie nur einem Zeitgeist, der gerade seit der...
W14 Deutschland, bewaffnete Drohnen und das internationale Völkerrecht
Die Vernichtung von Hiroshima durch Atomwaffen vor 70 Jahren bedeutete ein Paradigmenwechsel in der Kriegsführung. Ebenfalls bringen Einsatz und Verbreitung von bewaffneten Drohnen weitreichende politische und soziale Konsequenzen mit sich.
Bis ...
Die Vernichtung von Hiroshima durch Atomwaffen vor 70 Jahren bedeutete ein Paradigmenwechsel in der Kriegsführung. Ebenfalls bringen Einsatz und Verbreitung von bewaffneten Drohnen weitreichende politische und soziale Konsequenzen mit sich.
Bis jetzt haben nur USA, Israel und Großbritannien Drohnen zum Töten eingesetzt. Jedoch verbreitet sich die Waffe in Europa, und die Bundesregierung möchte umgehend bewaffnungsfähige Drohnen anschaffen und entwickeln.
Eine Waffe, die für Einschüchterung von armen aufständischen Bevölkerungen konzipiert worden ist, wird nun auch für Grenzkontrolle und Polizeieinsatz in den Metropolen weiterentwickelt. Drohnen-Einsatz braucht flächendeckende Überwachungssysteme, die nicht unter Kontrolle von Parlamenten und Gerichten sondern in den Händen von Geheimdiensten sind. Die USA hat ein weltweites Überwachungssystem, womit andere Länder nicht konkurrieren können. Die US-Praxis von „außergerichtlichen“ Tötungen“ untergräbt das internationale Völkerrecht und wird durch die UNO, das Europäische Parlament, das Europarat, und allen Wahlparteien in Deutschland kritisiert. Jedoch duldet die Bundesregierung die US-Nutzung von Stützpunkten auf deutschem ...
W13 Der Weg zur zukunftsfähigen Gesellschaft
Wegen des Klimawandels und der Begrenztheit der Rohstoffe ist ein anhaltendes Wachstum der Wirtschaft nicht mehr möglich. Da der Kapitalismus auf Wachstum angewiesen ist, ist eine neue Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung erforderlich.
Grundlage der Veranstaltung ist das Buch von Franz Groll „Die solidarische Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung als Alternative zum Kapitalismus“.
Um darzustellen, dass die Vorschläge für eine neue Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung dazu geeignet sind, in ganz konkrete Politik umgesetzt zu werden, werden die Inhalte des Buches in Form einer fiktiven „Regierungserklärung“ der „Bewegung zukunftsfähige Gesellschaft“ vorgestellt, die bei einer der nächsten Bundestagswahlen die absolute Mehrheit errungen hat und nun die Regierungsverantwortung übernimmt. In dieser „Regierungserklärung“ wird dargestellt, wie die solidarische Gesellschaft innerhalb von drei Legislaturperioden erreicht werden kann.
Zu folgenden Politikfeldern werden Vorschläge gemacht:
• Klima- und Ressourcenschutz
• Gerechte und für alle auskömmliche Einkommen
• Beschränkung der Kapitaleinkommen und Gewinne
• Die große Steuerreform für Zukunftsinvestitionen und den Abbau der Staatsverschuldung
• Die solidarische Finanzordnung
• Sozialversicherungen für alle Bürger_innen
• Demokratisierung der Arbeitswelt
• Solidarische Europapolitik
• Friedenspolitik statt Imperialpolitik
W33 Was ist 'verkürzte Kapitalismuskritik'?
Im Workshop soll diskutiert werden, was 'verkürzte Kapitalismuskritik' überhaupt ist, welche Rolle sie historisch für antisemitische und faschistische Bewegungen gespielt hat und warum man ihr auch heute noch entschieden entgegentreten sollte.
Der Vorwurf traf auch schon Attac: Verkürzte Kapitalismuskritik! In den letzten zehn Jahren haben sich Menschen in Attac deshalb immer wieder intensiv mit dem Thema beschäftigt. Ihr Ergebnis: Nicht jede Kritik am Finanzsystem und seinen Akteuren ist antisemitisch, trotzdem gibt es Fälle, in denen der Vorwurf berechtigt und die Verbindung zu faschistischen Weltbildern nicht weit ist.
Als sich letztes Jahr in immer mehr Städten sog. „Mahnwachen für den Frieden" bildeten, erhob Attac selbst den Vorwurf, dass viele Diskurse dieser Gruppierungen, insbesondere wenn es um Kritik am herrschenden Geldsystem geht, von 'verkürzter Kapitalismuskritik' geprägt seien.
Im Workshop soll es darum gehen, was an diesem Vorwurf dran ist und was an verkürzter Kapitalismuskritik so problematisch ist.
W12 Der Name der Zeit: Wohin geht die Weltordnung?
Die Veranstaltung konzentriert sich auf folgende Fragen:
Die Rolle der USA – trifft die verbreitete Annahme ihres „Niedergangs“ zu?
Und: Wie steht es um die Veränderungen der Rolle Deutschlands? Ist sie zur Hegemonialmacht Europas oder gar zu...
Revolutionen, Brüche, Umstürze oder Katastrophen sich als bloße Kurzzeitereignisse vorzustellen, greift zu kurz. In aller Regel verdichten sich in ihnen langandauernde Verschiebungen und Transformationsprozesse, deren Existenz und Wirksamkeit oftmals erst in solchen Ereignissen deutlich werden.
In der Veranstaltung wird nach den Veränderungen in der Weltordnung und ihren Voraussetzungen gefragt. Wir konzentrieren uns auf diese Fragen: Die Rolle der USA – trifft die verbreitete Annahme ihres „Niedergangs“ zu („Barack Obama: „Amerika muss auf der Weltbühne immer die Führung innehaben“)? Und: Wie steht es um die Veränderungen der Rolle Deutschlands („Mehr deutsche Führung in und durch Europa“ - so die offiziöse Bilanz einer vom Außenministerium arrangierten Debatte)? Ist sie zur Hegemonialmacht Europas oder gar zu einer Globalmacht aufgestiegen?
W04 Jetzt reichts! - Anleitung zum Bürger_innenprotest
Jetzt Reicht's! - Anleitung zum Bürger_innenprotest - Ein zivilgesellschaftliches Projekt von Harro Honolka
Protest kann klein anfangen, mit gezielter Verweigerung von Werbung, dem Wechsel des Stromanbieters und der Unterschrift unter eine Onli...
Das Treiben der Banken, unakzeptable Großprojekte, Hungerlöhne, Datenmissbrauch, Mietenexplosion, Verbrauchertäuschung, Steuerflucht, fehlende Kindertagesstätten, Waffenlieferungen an Unterdrückerstaaten – immer mehr Bürger_innen fühlen sich ohnmächtig. Zu Unrecht, denn alle können etwas gegen solche Missstände tun!
Ziel des Projektes ist der Aufbau einer zivilgesellschaftlicher Gegenmacht, um dem überbordenden Einfluss internationaler Konzerne und ihrer willfährigen (ohnmächtigen?) Politiker etwas entgegenzusetzen. Die beschriebenen Aktionen genügen dazu natürlich nicht. Sie sind nur ein erster Schritt. Das Projekt lebt davon, dass Bürger_innen weitere widerständige Aktionen finden!
Die bisherigen 50 Aktionen des Projekts beschreiben
- gegen welche Missstände alle etwas tun können und sollten,
- wie dabei Schritt für Schritt vorgegangen werden sollte,
- welche politische Wirkung eine Aktion haben kann,
- mit welchem Aufwand zu rechnen ist und
- welche Risiken eingegangen werden und welche Nebenwirkungen drohen.
Auch der Spaßfaktor wird nicht vergessen.
Finde eine Aktion zu einem Missstand, der Dich besonders nervt! Beginne mit einer einfachen und unproblematisc...
W48 SUPPLY CHA!NGE – Macht Supermärkte fair!
Die großen Handelsketten machen vor allem mit ihren Eigenmarken riesige Gewinne auf Kosten der Arbeiter_innen entlang der Lieferkette. Warum ist das so? Und wie kann man sich wehren? Supermärkte müssen zur Verantwortung gezogen werden für soziale...
Supermärkte spielen im Alltag von (fast) allen Menschen eine Rolle. Für Menschen mit geringem Einkommen gibt es oft keine andere Möglichkeit, als dort Lebensmittel zu erwerben. Gerade Discounter haben in den letzten Jahren ein großes Wachstum erlebt: LIDL und Aldi sind in fast allen EU-Staaten präsent. Die größten Supermarkt- und Discounterketten entscheiden somit nicht nur, was wir essen, sondern auch, wo es herkommt und wie es produziert wird. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette mischen sie somit mit, wenn es um Menschenrechte, Einkommensverteilung, aber auch Einhaltung ökologischer Standards geht. Dafür müssen sie zur Verantwortung gezogen werden.
Das Projekt „SUPPLY CHA!NGE“ (http://www.supplychainge.org/) ist ein europäisches Projekt mit Partnern in allen EU-Staaten. Wir wollen das Europäische Jahr 2015 nutzen, um auf die beschriebene Situation in ganz Europa aufmerksam zu machen. Wir wollen Druck machen, um Supermärkte zum Handeln zu zwingen.
Mach mit! Was machen wir? Wie kann man sich beteiligen?
Wir machen mit. Was machst du? Wie können wir uns verbinden?
Wir alle zusammen: Lasst uns gemeinsam Aktionen entwickeln, zum Beispiel auf der Straße in ganz Europa z...
W43 PPP/ÖPP - Infrastruktur in Deutschland
In diesem Workshop geht darum, wie Deutschlands Infrastruktur an Banken und Versicherungen verscherbelt werden soll und wie dazu die Antwort der Gewerkschaften lautet.
Dass es bei den Kommunen hinten und vorne an Mitteln für Infrastrukturausgaben und gesellschaftlich notwendige Dienstleistungen fehlt, hat sich auch bis zum Wirtschaftsminister herumgesprochen. Er setzte daraufhin eine Kommission „zur Stärkung von Investitionen in Deutschland“, die sog. „Fratzscher-Kommission“, ein, die im April ihren Bericht vorgelegt hat: Noch mehr private Investoren sollen via PPP ins Boot geholt werden und Nutzerfinanzierung gilt als Patentrezept. Es geht also um lukrative Anlagemöglichkeiten für die Finanzbranche, aber Bürgerinnen und Bürger zahlen immer drauf. Die ebenfalls in der Kommission vertretenen Gewerkschaften sehen das anders und haben ihre Meinung in einem Sondervotum formuliert. Diskutiert werden sollen die Streitpunkte in der Kommission sowie die Vorschläge der Mehrheit und das Sondervotum.
W26 Solidarische Reproduktionsökonomie als Gegenökonomie
Vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart hat sich neben der kapitalistischen Ökonomie eine wirtschaftliche Selbsthilfe als antikapitalistische Ökonomie entwickelt. Die hierbei gesammelten instrumentellen und strategischen Erfahrungen sollen darge...
Ursprünglich gehörte den Menschen, Tieren und Pflanzen der gesamte Erdball als Gemeingut noch gemeinsam. Der Mensch hat sich, um komfortabler leben zu können, eine Infrastruktur errichtet, die ihn mehr und mehr von der urtümlichen Lebensweise wegführte. Mit der Mechanisierung, Motorisierung und Automatisierung der Produktion haben sich „externe Investoren“ eingenistet, die nicht nur die Infrastruktur, sondern auch die Ressourcen zunehmend okkupierten.
Parallel zu diesem Prozess der kapitalistischen Akkumulation haben sich allerdings auch Kräfte entfaltet, die Infrastruktur und Ressourcen, die von ihnen zum Überleben benötigt wurden, in gemeinsamen Besitz überführten, indem sie die externen Investoren durch sich, die Verbraucher („interne Investoren“), ablösten. Diese Entwicklung kann bereits Solidarwirtschaft oder aktueller Solidarische Reproduktionsökonomie genannt werden und muss weiter entfaltet werden. Elinor Ostrom hat sich in „Governing the Commons“ zusätzlich mit den Entscheidungsstrukturen solcher Bereiche befasst. Wichtig war für sie auch, dass es zwischen Privat und Staat eine dritte Ebene gibt, die als Vergesellschaftung bezeichnet werden kann.
W50 Zum Vorschlag eines Insolvenzverfahrens für die Staaten
In diesem Workshop geht es um einen Vorschlag eines Insolvenzverfahrens für die Staaten.
Ein Faires und Transparentes Schiedsverfahren (FTAP) soll ein Schuldnerstaat einleiten können, wenn er seine Schulden für nicht tragbar hält oder begründete Zweifel an der Legitmität einzelner gegen ihn erhobener Forderungen hat. Ein neutrales, von Gläubiger- und Schuldnerseite zu gleichen Teilen zusammengesetztes Schiedsgericht auf der Grundlage eines vom Schuldner vorgeschlagenen Zahlungsplans.
Dieser Vorschlag wird auf der Ebene der UNO von Staaten des globalen Südens befürwortet, von anderen (z.B. Deutschland) abgelehnt.
Nach einem Referat zur Erläuterung dieses Vorschlags wird die
Diskussion über deren Vorteile und Bedeutung für die Schaffung von
guten Lebensgrundlagen in den armen Staaten eröffnet.
Saturday 09:00
S13 Finanzmärkte und Steuern III
Nach dem Zusammenbruch von Lehman Brothers war die Betroffenheit groß: Kein Finanzmarkt, kein Produkt solle unbeaufsichtigt bleiben, verkündete Merkel und mit ihr der G20-Gipfel in Seoul nach der Kernschmelze an den Finanzmärkten. Was ist aus solc...
Silke Ötsch befasst sich am dritten Tag mit „Regieren gegen die Interessen der Mehrheit“.
In Zeiten wegbrechender öffentlicher Finanzen treten reiche Personen und Unternehmen als Sponsoren oder Mäzene auf. Diese nutzen Steueroasen in überdurchschnittlichem Maße, um in parlamentarischen Verfahren festgelegte Steuerverpflichtungen zu umgehen. Wegbrechende öffentliche Mittel werden über freiwillige Spenden nur zu einem kleinen Teil kompensiert; der Einfluss privater GeldgeberInnen nimmt zu. Am Fall der Steueroasen wird untersucht, unter welchen Bedingungen diese Arten von Zweiklassen-Rechtssystemen entstehen, welche Gruppen profitieren und verlieren und mit welchen Methoden Politik gegen die materiellen Interessen der Mehrheit betrieben wird. In welcher Weise wirken Globalisierungsmechanismen zusammen mit Normen und Ideologien und organisierten Interessen von Eliten?
Saturday 09:30
S12 TTIP - CETA - TiSA -- III
Nicht nur in der EU und den USA, auf der ganzen Welt regt sich Widerstand gegen „Frei“-Handelsabkommen und die dahinterstehende Ideologie. Wir geben einen Einblick in die Strukturen – und planen miteinander unsere kommenden Proteste.
Spätestens der weltweite Aktionstag gegen Freihandelsabkommen am 18. April 2015 hat bewiesen: Auf allen Kontinenten regen sich Proteste gegen TTIP & Co!
Hanni Gramann, Mitglied der Attac Kampagnengruppe gegen TTIP, erläutert, wie der Widerstand und die Bündnisse – auf nationaler und internationaler Ebene – strukturiert sind. Was haben wir gemeinsam erreicht, was ist geplant, wie bringt sich Attac in die Bündnisse ein? Auch innerhalb unseres eigenen Netzwerks bekommt die Attac-Kampagne „TTIP in die Tonne!“ überwältigenden Zuspruch. Was haben wir auf den Weg gebracht und was steht für die nächsten Monate an? Hier ist viel Raum für Nachfragen und für neue Ideen.
Voll in die kreative Praxis geht‘s im zweiten Teil: Nach der Sommerakademie sind es noch zwei Monate bis zur TTIP-Großdemo am 10.10 in Berlin. Dort gibt es viel Raum für aufsehenerregende Aktionen – und natürlich wollen wir die ganze Republik mobilisieren! Zusammen mit Kay Schulze und Boris Loheide, Kampagnen- und Aktionsunterstützer aus dem Attac Bundesbüro, steigen wir in die Aktionsplanung ein. Denn nichts bewegt sich, wenn Du es nicht tust!
S10 Politisches Straßentheater III
Straßentheater, eine Form des politischen Ausdrucks?
Anita Bertolami und Shiva Grings, zwei erfahrene Theaterleute zeigen, welche Möglichkeiten politisches Straßentheater bietet.
Am dritten Tag erforschen wir, wie man einen Auftritt plant und durchführt. Wo sind die geeigneten Orte, wie kommt man am besten an und wohin gehen wir? Für diesen dritten Tag, benutzen wir alle die Spielmmöglichkeiten von den ersten beiden Tagen.
S06 Global denken - lokal handeln: Kommunalpolitisches Basiswissen III
Dieses Seminar wendet sich an Menschen, die über keine oder wenig Vorerfahrungen in der Kommunalpolitik verfügen und wissen wollen, wie lokale Demokratie funktioniert, wo und wie sie sich dort einbringen können und was dabei verbesserungswürdig ist.
Einstieg: In Dreiergruppen werden anhand von Artikeln aus Tageszeitungen, die sich mit lokalen Konflikten beschäftigen, Kritikpunkte von Bürger_innen an der kommunalen Demokratie gesammelt.
Daran anknüpfend gibt es zunächst einen Überblick über die verschiedenen Elemente der lokalen Demokratie:
- Welche Wahlgremien gibt es, wie funktionieren sie und was dürfen sie entscheiden?
- Wie funktionieren Bürgerbegehren und Bürgerentscheid und wofür können sie genutzt werden?
- Welche Möglichkeiten gibt es für Bürger_innen außerhalb der formalen Verfahren Einfluss auf kommunale Entscheidungen zu nehmen?
- Wie sollte die kommunale Demokratie ausgebaut werden, damit sich der Einfluss von Bürger_innen verbessern kann?
Im zweiten Teil des Seminars soll dann anhand der in den Artikeln genannten Konflikten diskutiert werden, welche Instrumente der lokalen Demokratie genutzt werden können, um Bürger_inneninteressen zur Geltung zu bringen.
S02 Das Attac Bildungsmaterial 'Europa nach der Krise?!' - III
Im Workshop wird das neue Attac-Bildungsmaterial „Europa nach der Krise?!“ für Schule und außerschulische Bildungsarbeit praktisch ausprobiert und didaktisch-methodisch reflektiert.
Im Laufe dieses Jahres erscheinen Attac Bildungsmaterialien zum Thema „Europa nach der Krise?!“ für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit. Im Seminar werden verschiedene Methoden daraus praktisch ausprobiert und unter methodischen und didaktischen Gesichtspunkten reflektiert. Das Seminar richtet sich damit an Praktiker_innen der Bildungsarbeit aber auch alle, die an einem methodisch abwechslungsreichen inhaltlichen Einstieg das komplexe Thema 'Eurokrise' interessiert sind.
Ein Schwerpunkt des dritten Tages wird auf der Frage der wirtschaftlichen Ungleichgewichte in Europa liegen: Was bedeuten eigentlich wirtschaftliche Ungleichgewichte, wieso sind sie ein Problem, was hat das alles mit der Eurozone und dem ‚Exportweltmeister’ Deutschland zu tun?
S07 Globalisierung und Krieg - III
Der Verteilungskampf um fossile Energierohstoffe und andere Ressourcen ist ein entscheidender Faktor im Hinblick auf die immer weitere Ausbreitung von Kriegen, Konflikten und anderen Formen von Menschenrechtsverletzungen sowie die Zunahme von Reic...
Thema ist der Zusammenhang zwischen Kapitalismus, Naturzerstörung, Armut, Flucht und Krieg. Erörtert werden soll, wie erfolgreich Friedensbewegungungen im Kapitalismus sein können und welche Strategien sich anbieten. Am Schluss sollen konkrete aktuelle Handlungsmöglichkeiten gegen Krieg überlegt werden.
S11 Was können Bewegungen bewegen - und mit wem? III
Dieses Seminar soll die Frage beantworten: Wie können soziale Bewegungen wie Attac programmatische Forderungen in praktische politische Resultate umsetzen?
Wann und unter welchen konkreten Umständen und in welchen Bündniskonstellationen können soziale Bewegungen mit welchen Methoden konkrete politische Forderungen durchsetzen? Probleme haben sich in der Praxis immer wieder durch Versuche politischer Parteien ergeben, die sozialen Bewegungen für sich zu vereinnahmen. Die Gründung der Partei Die Linke in Deutschland bot dafür heftigen Diskussionsstoff.
Wenn Bewegungen etwas bewegen wollen, müssen sie sich auf konkrete und umsetzbare Schwerpunkte einigen. Wie organisiert man diesen Prozess? Wie findet man Bündnispartner? Antworten auf solche Fragen sollen am Ende des dreiteiligen Seminars als Teil unserer Attac-Schwerpunktdiskussion erarbeitet werden.
Die Organisatoren dieses Seminars erwarten als Ergebnis ein leidenschaftliches Plädoyer für eine ebenso flexible wie unorthodoxe Zusammenarbeit zwischen Parteien und Akteuren der sozialen Bewegungen.
S08 Grundlagen der politischen Ökonomie III
Das Seminar knüpft an Fragen des „wirtschaftlichen Alltags“ an, zielt aber auf die Vermittlung allgemeiner theoretischer Fragen ab. Wirtschaften wird immer auch als soziales Verhältnis verstanden. Im Seminar werden die Wertverständnisse der versch...
Sowohl in der Krisenanalyse der vergangenen Jahre als auch in der allgemeinen Diskussion und Darstellung von wirtschaftspolitischen Fragen finden sich oft zwei grundlegende Fehlannahmen:
Vorgeschlagen wird ein Wirtschaftsverständnis, bei dem weitgehend ausgeblendet wird, dass es sich um inhärent soziale Verhältnisse handelt.
Vorgeschlagen wird, dass es sich um nichtpolitische Verhältnisse handelt, bei denen es um reine Sachkonstellationen handelt – im Extrem können diese in Algorithmen gefasst werden.
Oft wendet sich gerade die linke Diskussion gegen solche Positionen, ohne die tatsächlichen Konzeptionen in Rechnung zu stellen. Das Seminar will mit der Darstellung Klassischer, Marxistischer und Keynesianistischer Konzepte zumindest die Grundbegriffe aufbereiten und damit auch Alternativen der Wirtschaftspolitik systematischer verstehbar machen.
Themen:
Klassische Politische Ökonomie – Die Rechtfertigung des Nationalismus
Keynes – Modernisierung der Nationalökonomie vor dem Hintergrund der Neuordnung der Welt
Marx – Proletarier aller Länder – (wie) könnt ihr euch einigen?
Im Zusammenhang mit diesen Grundverständnissen werden auch weitere Konzepte (etwa Finanzialisie...
S14 (Ausgewählte) Formationen und Erscheinungsformen kapitalistischer Herrschaft und ihre Deutungen aus kritischer Perspektive III
Die ökonomischen, politischen und gesellschaftlichen Bedingungen kapitalistischer Herrschaft befinden sich im steten Wandel. In diesem Seminar sollen einige Deutungsansätze seit dem 20. Jahrhundert vorgestellt und diskutiert werden.
Es wird versucht, verschiedene Ansätze bzw. Perioden kapitalistischer Herrschaft in dem Seminar mit gleichbleibenden Kriterien zu bearbeiten, etwa die Rolle des Staates, die Struktur von Märkten, die Gesellschaftspolitik, die Geschlechterverhältnisse oder die ökonomischen und politischen Machtstrukturen.
Am dritten Tag stehen der Neoliberalismus bzw. der neoliberale Kapitalismus im Mittelpunkt. Wie ist er entstanden? Wie konnte die neoklassische Theorie so schell wieder Boden gewinnen nach dem Ruin, der durch die Weltwirtschaftskrise ausgelöst wurde? Und wie geht es weiter? Gibt es einen Post-Neoliberalismus und wie sieht er aus?
S01 Bedingungsloses Grundeinkommen und Wachstumskritik III
Die soziale Frage ist eine globalisierte, die aus der kapitalistischen Globalisierung heraus resultiert. Sie hat auch eine ökologische Dimension. Ein Bedingungsloses Grundeinkommen ist keine rein armutsvermeidende Maßnahme, sondern versteht sich a...
In dem Seminar geht es um die Schwerpunkte Armut/Sozialabbau, Produktivität/Ökologie und Globale Soziale Rechte, im dritten Teil um
Globale Soziale Rechte
Die Produktivität des elektronifizierten Kapitalismus benötigt immer weniger menschliche Arbeitskraft zur Herstellung der nötigen Güter und Dienstleistungen. Die Vergesellschaftung über die Teilhabe an der Erwerbsarbeit, die im globalen Süden und für die weibliche Hälfte der Menschheit immer schon eine Illusion war, misslingt zusehends. Eine andere Gesellschaftlichkeit in der Perspektive Globaler Sozialer Rechte muss mit der Arbeitsvergesellschaftung und der Wachstumsdynamik brechen und damit mit dem Kapitalismus überhaupt.
S04 Geld - III
Vor dem Hintergrund der nun schon viele Jahre andauernden Krise wollen wir diskutieren, welche auf das Geldsystem oder die Geldpolitik bezogenen Forderungen zur Überwindung der Krise sinnvoll sind und welche eher problematisch. Dabei soll auch die...
Jeder nutzt es, kaum einer versteht es: Geld. Im Seminar wollen wir uns mit der Funktionsweise unseres Geldsystems beschäftigen, wie entsteht Geld, was ist nützlich und welche Eigenheiten sind gefährlich? Wie entsteht Geld und welche Rolle spielen dabei die Banken und die Kunden?
Dass ein Geldsystem kein abstraktes Gebilde, sondern eingebettet in gesellschaftliche und machtpolitische Strukturen ist, soll anhand seiner Historie (Getreidegeld im Altertum, Münzgeld in der Antike, erstes Papiergeld und Herausbildung des Kapitalismus in Oberitalien zu Beginn der Neuzeit, Goldstandard, Bretton Woods und Freigabe der Wechselkurse seit den 70er Jahren) berichtet werden. Darauf basierend soll vermittelt werden, was unterschiedliche wirtschaftspolitische Schulen zum Thema Geld sagen: Keynesianismus, Monetarismus, Modern Monetary Theory etc. Weitere monetäre Phänomene wie Inflation und Deflation werden angerissen.
Kritische Prüfung alternativer Ansätze zur Geldpolitik der EZB in Bezug auf die Eurokrise und Regionalwährungen, Schwundgeld, Vollgeld, Bitcoins etc. (Was können sie leisten, wo liegen ihre Grenzen, wann schaden sie vielleicht sogar?)
S03 Der Paradigmenwechsel im Kopf - III
Überall auf der Welt erfinden Menschen neue Wege, um sinnvoller, konvivialer und glücklicher zu leben. Die Initiativen vernetzen sich und wirtschaften miteinander. Das ist die „Revolution der Netze“ von dem Euclides Mance spricht. Das wird auch...
„Wir haben aufgehört, nach einem Chef zu suchen!“
Arbeitnehmer übernehmen insolvente Betriebe, retten ihre Arbeitsplätze oder erfinden sie neu.
Im Seminar werden Beispiele aus Argentinien, Italien und anderswo gezeigt.
Alte und neue Erfahrungen mit dem Marcora Gesetz, Videos und das Internetportal (http://www.workerscontrol.net) als mehrsprachiges Archiv, Artikelsammlung, Bibliographie, Videothek zum Mitmachen und Fundgrube für eigene Recherchen werden vorgestellt.
S09 Klima, COPs und Kohle - III
"Soziale und ökologische Kämpfe zusammenführen"
Um die Erderwärmung zu bekämpfen, braucht es aktive gesellschaftliche Gruppen, die nicht in erster Linie auf individuelle Verhaltensänderung setzen sondern die wirtschaftlichen Ursachen zum Thema ...
„Die beste Klimaschutzmaßnahme ist der Kampf für soziale Gerechtigkeit“ (Naomi Klein)
Der bevorstehende Klimagipfel in Paris Ende 2015 weckt bei einigen wieder Hoffnungen, dass durch erfolgreiche UN-Verhandlungen die Erderwärmung doch noch so begrenzt werden kann, dass sie zumindest für den Großteil der menschlichen Zivilisation erträglich bleibt. Andere setzen nur noch auf eine weltweite soziale Bewegung und zivilen Ungehorsam. Angesichts der bevorstehenden Massenaktion im rheinischen Braunkohlerevier (14. bis 16. August) fragen und diskutieren wir: Wo entwickelt sich Widerstand gegen den jetzigen Umgang mit dem drohenden Klimakollaps und wo werden Alternativen auf den Weg gebracht? Wie lässt sich eine klimaverträgliche, sozial gerechte nicht dem Wachstumszwang unterworfene Wirtschaftsweise skizzieren?
Am dritten Seminartag wird gefragt:
Was tun? Klima, Kohle und COP
Saturday 14:00
Filmvorschau: The Yes Men 3
Die berüchtigten Aktivisten The Yes Men (Mike Bonanno und Andy Bichlbaum) inszenieren seit 20 Jahren unterhaltsame und provokative Aktionen, um die internationale Aufmerksamkeit auf Verbrechen zu lenken.
Regie: Laura Nix, Andy Bichlbaum, Mike Bonanno
Dokumentarfilm 2015, 20 minütige Vorschau
Die berüchtigten Aktivisten The Yes Men (Mike Bonanno und Andy Bichlbaum) inszenieren seit 20 Jahren unterhaltsame und provokative Aktionen, um die internationale Aufmerksamkeit auf Verbrechen zu lenken. Bewaffnet mit Secondhand-Anzügen und wenig Schamgefühl schleusen sich die Aktivisten in Business-Events und Regierungsfunktionen ein, um auf die negativen Folgen der Globalisierung und der „Geiz-ist-geil“ Kultur hinzuweisen.
Der dritte Teil der Trilogie „The Yes Men Are Revolting“ - “Die Yes Men – Jetzt wird’s persönlich” ist eher eine Charakterstudie als eine unterhaltsame Dokumentation ihrer letzten Interventionen. Der Film zeigt, wer die Menschen hinter den Shows sind und vermittelt die hoffnungsvolle Botschaft, dass Veränderungen möglich sind, wenn man für sie kämpft.
Da der Film erst Ende August offiziell in die Kinos kommt, zeigen wir eine 20-minütige Vorabversion.
Saturday 15:00
W03 Aktionen in Attac- Methodenworkshop
Aktionen nehmen bei Attac ein große Rolle ein. Welche Methoden sind geeignet? Welche Erfahrungen wurden gemacht? Was kann man leisten?
In einem ersten Block werden verschiedene Methoden anhand von Beispielen
aus den Regionalgruppen von Attac und anderer aktiver Gruppen in
kurzen Videoclips vorgestellt und besprochen. Das Methodenspektrum nimmt
vom Infostand über Flashmob bis zur Fasadenkletterei alles mit in den Blick.
Abhängig vom Themenschwerpunkt sind manche Aktionen mehr, andere weniger
geeignet. Anhand der Schwerpunkte innerhalb von Attac sollen gemeinsame
Aktionsformen auf die jeweiligen Themenschwerpunkte zugeschnitten
werden. Kreativität spielt bei der Entwicklung neuer, attraktiver Ideen
eine wesentliche Rolle, weshalb der Workshop auch interaktive Elemente
einschließt und eine aktive Teilnahme der Anwesenden voraussetzt.
Beim Ressourcencheck geht es um eine möglichst realistische
Einschätzung, was die jeweilige Gruppe mit den vorhandenen Mitteln auf
die Beine stellen kann. Diese unmittelbare Verknüpfung mit der
Umsetzbarkeit soll die Praxistauglichkeit überprüfen.
Alles Weitere entsteht dann aus uns heraus...
W32 Wachstum oder ArbeitFairTeilen
Wir stellen das revolutionäre Potenzial von ArbeitFairTeilen vor und zeigen auf, daß dieses Instrument einen wichtigen Beitrag leisten kann in der Diskussion um unser Schwerpunktthema „Wachstumskritik: globale Naturzerstörung und Armut solidarisch...
Wir wollen mit Euch erarbeiten, warum ein UmFairTeilen von Arbeit,
- Wachstum überflüssig macht und langfristig sogar Degrowth in gesellschaftlich unerwünschten Branchen ermöglicht,
- die Verhandlungsmacht der Beschäftigten stärkt,
- Armut in vielerlei Hinsicht überwindet,
- die öffentliche Daseinsfürsorge nachhaltig stärkt,
- dem Raubtierkapitalismus zurückdrängt,
- die solidarsche Alternative ist,
- mehr demokratische Mtwirkung ermöglicht,
- Zeitwohlstand zum Leben, Lachen und Lieben schafft,
- und ein sehr wichtiger Beitrag zu mehr Gendergerechtigkeit sein kann.
Ich freue mich auf eine rege Diskussion und viele gute Ideen von Euch.
W37 Wie tickt Attac?
Der Workshop führt in die Attac-Strukturen ein und gibt einen Überblick, wie das Attac-Netzwerk funktioniert.
"Wie tickt Attac?" Wie ist das globalisierungskritisches Netzwerk Attac überhaupt
strukturiert und organisiert?
Dieser Workshop gibt einen umfassenden Überblick über die Strukturen von Attac: Ratschlag, Rat, Koordinierungskreis. Was tun diese Gremien jeweils? Worin besteht der Netzwerkcharakter? Lokale Gruppen, Mitgliedsorganisationen, Einzelmitglieder, bundesweite Arbeitsgruppen, Wissenschaftlicher Beirat - wie geht das alles zusammen? Wie funktioniert die Entscheidungsfindung: Basisdemokratie, Konsensverfahren, Beteiligungsmöglichkeiten? Worin unterscheidet sich Attac von anderen Organisationen?
Der Workshop richtet sich vor allem an neue Aktive in Attac und an Interessierte, die zum ersten Mal an einer Sommerakademie teilnehmen und Attac noch nicht kennen.
W46 Kreativer Infostand, Banner und Masken
Wie präsentieren wir uns mit unserem Anliegen so, dass unsere Botschaft auch ankommt? Diese Frage stellt sich, ob es nun um einen Infotisch oder um ein Demobanner geht.
Ein Infostand muss Blickfang sein, stehen zu bleiben und sich zu informieren....
Der Infostand ist eines der wichtigsten Instrumente politischer Straßenaktion. Hier können Passant_innen Attac kennenlernen, sich über die Arbeit informieren und in ersten Kontakt treten mit einer Organisation und Bewegung, die Politik jenseits der Parlamente betreibt.
Es geht schon mit der Wahrnehmung los. Auf freier Fläche ist jeder Stand gut zu sehen, in einer vollen Fußgängerzone schon nicht mehr, da muss man sich etwas einfallen lassen. Und wenn Interessierte dann da sind, wollen sie etwas zum Gucken, Anfassen und vielleicht auch zum Mitmachen. Mehr Kreativität bei der Präsentation bringt mehr Spaß am Infomaterial.
Auch bei einer Demo soll schnell zu erkennen sein, um was es geht. Oft fehlt der eindeutige Blickfang. Ein Banner und ein paar Schilder mit den wichtigsten Botschaften tun da wahre Wunder, wenn sie entsprechend gut und anschaulich gemacht sind.
Auch ein paar kreative Elemente lassen sich leicht selbst anfertigen: Sprechblasen und (Politiker)Masken sind sehr beliebt und ein echter Hingucker. Sie sind schnell selbst angefertigt.
In diesem Workshop erfahrt ihr, wie ihr die aktivistischen Basics schnell selbst herstellt und was Ihr dafür braucht.
W30 - Kapitalismus, das ist doch keine Kunst
Attac experimentiert häufig an der Schnittstelle zwischen Kunst und Politik. Aktuell mit einem satirischen Ausstellungsprojekt „Neoliberalismus ins Museum!“. Dieses stellen wir im Workshop vor uns sind gespannt auf Eure Beiträge.
Eine kleine Gruppe innerhalb von Attac entwickelte ein innovatives Ausstellungsprojekt, mit dem wir den „Neoliberalismus ins Museum!" schicken. Über einen künstlerischen, analytischen und satirischen Zugang beleuchten wir die Absurditäten unseres Wirtschaftssystems. Dieses alternativlose Projekt stellen wir momentan einigen Museen vor und treffen dabei auf viel Zuspruch.
Im Workshop werden wir Euch unser Konzept und die Phasen der Realisierung vorstellen. Von Euch erhoffen wir uns einen regen Austausch über die Chancen und Weiterentwicklungsmöglichkeiten solcher Projekte.
Film: AGORÁ - Von der Demokratie zum Markt
Wir zeigen den Film AGORÁ - Von der Demokratie zum Markt
Regie: Yórgos Avgerópoulos
2015, 90 min
Der 90minütige Dokumentarfi lm AGORÁ des griechischen Filmemachers Yórgos Avgerópoulos portraitiert die Eurokrise aus griechischer Sicht über einen Zeitraum von mehr als vier Jahren. Der Regisseur fängt die politischen und sozialen Auswirkungen der Krise in intensiven, teilweise erschütternden Bildern ein und spricht sowohl mit den politischen Entscheidungsträgern als auch mit den direkt Betroffenen der Krise.
Avgerópoulos dokumentiert Zustände, von denen man nicht mehr glaubte, dass sie in Europa möglich wären: Armut, Obdachlosigkeit und eine immer höhere Arbeitslosigkeit greifen um sich. Das soziale Gefüge des Landes ist tief erschüttert und hat nun auch für ein politisches Erdbeben gesorgt. Eine griechische Sicht auf die Folgen der Austeritätspolitik.
AGORÁ ist eine WDR-Koproduktion mit Small Planet Documentary Production House und Al-Jazeera.
Offizielle Website des Films: http://www.agorathedoc.com/
W21 Meine Gesundheitsdaten gehören mir
Die Elektronische Gesundheitskarte ist nur die Spitze des Eisbergs. Wesentlich ist das dahinter stehende IT-Netz, das bis 2016 alle Beteiligten im Gesundheitsbereich miteinander verbinden soll: Krankenhäuser, Arzt- und Zahnarztpraxen, Psychotherap...
Die Bundesregierung verfolgt mit dem e-Health-Gesetz die Strategie, Gesundheitsinformationen von Mitgliedern der gesetzlichen Krankenversicherung zur Ware zu machen. Das Gesundheitstelematik-Projekt ist vollständig aus Beiträgen der gesetzlichen Krankenkassen finanziert. Mit diesem Gesetz soll künftig die Privatisierung der Anwendungen in diesem Netz erlaubt werden.
Im ersten Teil des Workshops geht es in den Präsentationen und Gruppendiskussionen um
- bestehende und geplante IT-Netze im Gesundheitsbereich,
- bestehende und geplante Abrechnungsmodelle für Gesundheitsleistungen, Integrierte Versorgung, Hausarztprogramme, Disease Management Programme und
- die Zusammenhänge zwischen beiden Themen.
Die neuen Versorgungsformen dienen dazu, durch immer intensivere Kontrolle von Behandlungsdaten die sozialen Rechte der Versicherten einzuschränken.
Im zweiten Teil sollen nach einem kurzen Einleitungsbeitrag in Gruppen Ansätze einer gemeinsamen Kampagne von Datenschützern und sozialpolitischen Akteuren entwickelt werden. Die Beschränkung von sozialen Rechten findet immer mehr über eine technisch kontrollierte Feinsteuerung statt, die weniger greifbar erscheint als globale Kü...
W09 Das Engagement der VR China in Afrika
55 Jahre Politik wirtschaftlicher Zusammenarbeit mit dem Westen haben zur Marginalisierung Afrikas in der Welt geführt und die politischen Unabhängigkeiten afrikanischer Länder zur Makulatur werden lassen und ihre Wirtschaft in neokoloniale Abhäng...
Im Jahre 1963/64 besuchte der chinesischen Ministerpräsidenten Zhou-Enlai Afrika und stellte die 10 Punkte der Afrikapolitik Chinas vor: Fünfzig Jahre später, investiert China Milliarden USD in afrikanischen Infrastrukturen. Länder wie Angola und Tansania beenden ihre Politik der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit dem Westen und leiten mit den chinesischen Investitionen den Weg zur Industrialisierung ein.
Im Gegensatz zur neokolonialen Ausbeutung Afrikas durch die Diktate westlicher Industrieländer und ihrer Institutionen (IWF, Weltbank, EU), führt China eine Win-win-Strategie mit den afrikanischen Ländern. Schluss mit der Politik der Entwicklungsprojekte, der weißen Elefanten (nutzlose Großprojekte), der Expert_innen mit päpstlicher Unfehlbarkeit, der Konditionalität, der NGO’s und der Machtanmassung der politischen Parteien in den afrikanischen Ländern.
Die bisherigen Entwicklungsprojekte haben kläglich versagt eine Rückentwicklung Afrikas ist der Preis. Es wurde nicht in die Infrastruktur der Länder investiert, sondern in den weißen Elefanten. Investitionen in die Infrastruktur führen aber zur Industrialisierung, zur Bildung einer Mittelschicht und zur Steigerung der...
F02 Globalisierungskritik und Rechtspopulismus I
Rechtspopulistische Bewegungen nutzen Ängste vor sozialem Abstieg und Kontrollverlust in einer zunehmend globalisierten Welt aus und verbinden diese mit Kritik an Neoliberalismus und Kapitalismus.
Was bedeutet das für Attac?
Mit AfD und Pegida findet auch in Deutschland eine Entwicklung statt, die sich im europäischen Kontext seit Jahren zuspitzt: Unter der Überschrift „Rückbesinnung auf die Nation" erstarken rechtspopulistische Argumentationsmuster, die Ängste vor sozialem Abstieg und Kontrollverlust in einer zunehmend globalisierten Welt ausnutzen und diese in rassistische, antisemitische und nationalistische Bahnen lenken. Bei neurechter Globalisierungskritik steht auf den ersten Blick ebenfalls die Kritik an Neoliberalismus und Kapitalismus im Vordergrund. Nicht zuletzt daraus erklärt sich ihr Erfolg. Die vorgeschlagenen Pseudolösungen setzen allerdings auf Abschottung, Ausdeuten von Sündenböcken und die Dämonisierung von allem vermeintlich „Fremden". Eine überzeugende Auseinandersetzung mit globalen, politischen und wirtschaftlichen systemischen Defiziten findet nicht statt.
Attac muss hier aktiver werden: Zum einen müssen wir uns selbst gegen falsche Freunde und inhaltliche Anschlüsse aus dieser Ecke wehren. Zum anderen wollen wir wirkliche Alternativen aufzeigen.
Im ersten Teil der Forumreihe soll es darum gehen, die Strukturen rechtspopulistischer Globalisierungskritik und die Gründe f...
W07 Kämpfe um Mare Nostrum - humanitäre Mission oder Brücke nach Europa?
Was war Mare Nostrum? Warum wurde die Operation von der EU nicht unterstützt bzw. übernommen? Welche Kräfteverhältnisse standen in der EU dahinter? Diese und weitere Fragen haben wir im Rahmen unserer Forschungsarbeit aus institutionalistischer un...
Am 31. Oktober 2014 endete die italienische Seenotrettungsoperation Mare Nostrum und wurde am darauffolgenden Tag durch die Operation Triton unter Führung der EU-Grenzagentur Frontex ersetzt. Warum ließ die EU Italien mit den Kosten alleine und wie unterscheidet sich Triton von Mare Nostrum?
Im Rahmen unseres politikwissenschaftlichen Forschungsprojekts an der Universität Marburg beschäftigten wir uns mit dem Verlauf, den Auswirkungen und dem Ende des Seenotrettungsprogramms und der damit zusammenhängenden EU-Abschottungspolitik. Hierbei sollen zwei Theorien, der Institutionalismus und der Neogramscianismus, in unserer Forschung als wissenschaftliches Werkzeug dienen. Aus neogramscianischer Perspektive betrachteten wir die gesellschaftlichen Kräfteverhältnisse in Italien und der EU im Hinblick auf die Seenotrettung von Geflüchteten, anhand eines institutionalistischen Ansatzes analysieren wir die Abschottungspolitik der EU und deren Legitimierung.
Die Ergebnisse unseres Forschungsprojektes möchten wir mit euch in einem Workshop diskutieren und vertiefen.
W34 Mali – zwischen Globalisierung & Migration
Der afrikanische Kontinent zeigt sich dem Europäer durch die Medien dann, wenn klirrende Waffen ins Bild kommen oder - wie aktuell - durch die afrikanische Flüchtlinge.
Die Folge ist, dass die Geschichte und gegenwärtige Situation aus den Medie...
Die Medien reduzieren das Geschehen auf dem afrikanischen Kontinent auf kriegerische Auseinandersetzungen und die Situation der Flüchtlinge. Die Geschichte und die gegenwärtige Situation dieses Kontinents bleibt oberflächlich erzeugt eher negative und diffuse Emotionen.
Am Beispiel Mali wird gezeigt, wie Globalierungseinwirkungen durch EU undIWF aussehen und welche Folgen diese für das soziale Gefüge und die Rolle des Islam haben.
Charlotte Wiedemann hat dieses Land auf ihren langen Reisen durch Mali und durch zahllose Begegnungen mit den Menschen intensiv erfahren. In ihrem soeben erschienen Buch „Mali oder das Ringen um Würde. Meine Reisen in einem verwundeten Land“ wird das detailliert beschrieben.
W02 Alternatives Handelsmandat – Informationen, Vorschläge und Gedankenaustausch zur Konkretisierung
In diesem Doppel-Workshop (3 Std) wird über das Alternative Handelsmandat informiert und es werden Vorschläge erarbeitet.
Der Gedankenaustausch mit den Teilnehmer_innen und Ideen zur Konkretisierung stehen im Mittelpunkt.
Das Alternative Handelsmandat versteht sich als Alternative zu den Leitlinien der EU für die Verhandlungen zu TTIP und ähnlichen Abkommen und als generelle alternative Anforderung an Handels- und Industriepolitik.
Insbesondere betrifft das
- Geld und wie wir es investieren
- Banken, Spekulanten, Verhalten der Finanzindustrie
- Rohstoffe und wie wir sie teilen
- Klimawandel und wie wir die Belastungen gerecht verteilen.
- Arbeitsplätze und ArbeitnehmerInnenrechte
Über die einzelnen Bereiche wird informiert, indem die Punkte hervorgehoben werden, die den Refernt_innen am wichtigsten erscheinen. Dabei werden Vorschläge zur Konkretisierung und Ergänzungen einzelner Forderungen vorgestellt.
Der Gedankenaustausch mit den Teilnehmer_innen ist sehr wichtig. Die vorgestellten Schwerpunkte werden diskutiert und weitere Ideen zur Konkretisierung eines Alternativen Handelsmandats entwickelt.
siehe auch: Sand im Getriebe, Sondernummer Mai 2014
www.alternativetrademandate.org
W41 Zinskritik, Bankenkritik, FED-Kritik: eine marxistische Analyse
Warum ist die Kritik am Finanzkapital so populär und wie eine marxistische Antwort aussehen könnte?
In diesem Workshop soll darauf eine Antwort gefunden werden.
Die Kritik an Banken spielt in vielen sozialen Bewegungen eine wichtige Rolle. Polemiken gegen den Zins oder speziell die FED (das Zentralbanksystem der USA) können dabei den kritischen Blick auf einzelne Kapitalisten und Bänker zuspitzen und gleichzeitig den Zusammenhang zum kapitalistischen System als Ganzes verschleiern. Linke reagieren widersprüchlich auf solche Diskussionen. In diesem Workshop geht es um die Frage, warum die Kritik am Finanzkapital so populär ist und wie eine marxistische Antwort aussehen könnte.
W24 PPP/ÖPP - Der Trick für staatliche Investitionen
Im Doppel-Workshop geben wir zunächst für Aktive ohne Vorkenntnisse eine kurze Einführung in das Thema PPP. Im zweiten Teil des Workshops rechnen wir nach, wie ÖPP/PPP sich für die Investoren „rechnet“ (Zinseszinsrechnung verständlich gemacht!). W...
In Zeiten von Schuldenbremse und „schwarzer Null“ wird es für den Staat immer schwieriger, notwendige Investitionen zu finanzieren. Kommunen leiden darunter, weil sie kaum finanzielle Spielräume haben. So wird propagiert, private Investoren ins Boot zu nehmen, um durch sie die für jeden Menschen notwendige öffentliche Daseinsvorsorge zu gewährleisten.
Einerseits ist kein Geld da, um öffentliche Aufträge mit normalen Ausschreibungen zu vergeben, andererseits soll es aber angeblich möglich sein, die öffentlichen Aufgaben mit privaten Akteuren kostengünstiger zu gewährleisten. Wie kann das gehen? In dem Workshop werden die Tricks verraten, mit denen es schlauen „Experten-Gutachter“ immer wieder gelingt, Kommunalpolitiker über den Tisch zu ziehen. Dabei gibt es seit Jahren Beweise, dass Projekte unüberschaubar, langfristig teurer und unzuverlässiger werden.
Der Handlungsspielraum der gewählten Politiker über den Haushalt zu entscheiden wird über Jahre eingeengt, weil zuerst immer die Verpflichtungen, die aus den PPP-Projekten entstanden sind, bezahlt werden müssen. Am Ende sind die Steuerzahler die Gebeutelten, weil ihnen die Kosten aufgedrückt werden. Auch für kritische Bür...
W51 Umgang mit den Staatsschulden - Schuldenüberprüfung und -streichungen. - Hin zu einer europäischen Schuldenkonferenz der Bürger im Oktober 2015
In diesem Workshop geht es um den Umgang mit den Staatsschulden, Schuldenüberprüfung und Schuldenstreichung. Wie sieht es mit einer Europäischen Schuldenkonferenz der Bürger im Oktober 2015 aus?
Staatsschulden werden verwendet als ein Instrument der Erpressung und der Kontrolle, als Mittel zur Unterwerfung. All diejenigen, die die Schulden zu zahlen haben, haben das Recht zu erfahren, wie diese Schulden entstanden sind, wie sie sich zusammensetzen und auch das Recht, sich gegen die Rückzahlungspflicht wehren zu können und die Annullierung solcher Schulden zu verlangen. (Zoe Konstantopoulou, Präsidentin des griechischen Parlaments, das die Wahrheitskommission im April 2015 einberufen hat.)
Schwerpunkte des Workshops:
- Umgang mit Schulden: Einige Beispiele (Deutschland 1952/53, Ecuador 2007/08, Norwegen 2012, Griechenland 2012; Frankreich 2013: Bürgeraudit)
- Welche Möglichkeiten ergeben sich aus den Ergebnissen der Wahrheitskommission, welche Forderungen und Aktivitäten können wir daraus ableiten.
- In Griechenland selbst (z.B. Schuldenstreichungen, juristische Aufarbeitung etc.)
- In Deutschland (z.B. Unterstützung griechischer Maßnahmen und Forderungen, insbesondere jene, die deutsche Politik und Unternehmen betreffen; Schuldenaudit in Deutschland.)
- In Europa (z.B. europäische Schuldenkonferenz der Bürger im Oktober 2015)
W19 TTIP und globaler Süden
TTIP ist nur ein Element der Handelspolitik der EU. Welche Effekte könnte TTIP auf die Länder des Südens haben?
TTIP ist nur ein Element der Handelspolitik der EU: Economic Partnership Agreements (EPAs) wurden mit afrikanischen Staaten ausgehandelt, EU-Vietnam, EU-Indien, EU-Mercosur und viele weitere Abkommen stehen auf der Tagesordnung. Und nicht zuletzt in der Welthandelsorganisation (WTO) treibt die EU eine aggressive Freihandelsagenda voran. Welche strategischen Linien verfolgt die EU? Wie ist der Stand bei den einzelnen Verhandlungen? Welche Effekte könnte TTIP auf die Länder des Südens haben? Und wo gibt es Interventionspunkte für uns jenseits von TTIP, CETA und TiSA?
Saturday 17:00
W36 Film- und Medienarbeit bei Attac
Der Workshop dient zunächst dem Austausch unterschiedlicher Erfahrungen des Film-und Medieneinsatzes in der politischen Arbeit von Attac.
Der Workshop dient zunächst dem Austausch unterschiedlicher Erfahrungen des Film-und Medieneinsatzes in der politischen Arbeit von Attac, vom Einsatz in der internen Bildungsarbeit bis zur Veranstaltung von Filmevents wie der „Globale“ in Leipzig.
Ziel des Workshops ist u. eine stärkere Vernetzung der regionalen Gruppen. Darüber hinaus steht die eigene Qualifizierung zur Durchführung von Filmevents im Vordergrund. Welche Kriterien müssen bei der Organisation und Durchführung intern und in der Öffentlichkeitsarbeit beachtet werden? Wie erstellt man eine zentrale Filmdatenbank, die auch die Kommunikation und Erfahrung des Einsatzes berücksichtigt und wie wird die ständige Ergänzung und Pflege gewährleistet?
Diesen Fragen wird im Workshop nachgegangen.
Film: Elysium
Wir zeigen den Film Elysium.
Im Jahr 2154 gibt es zwei Klassen von Menschen: die Superreichen, die auf einer makellosen, von Menschen gebauten Raumstation namens Elysium leben, und den Rest, der auf der überbevölkerten, herunter gewirtschafteten Erde haust. Die Menschen auf der Erde setzen alles daran, der hohen Kriminalitätsrate und der großen Armut, die auf dem Planeten herrscht, zu entkommen. Und sie benötigen dringend den hohen Standard medizinischer Versorgung, den es nur auf Elysium gibt. Doch die „Hardliner“ auf Elysium nutzen alle erdenklichen militärischen Mittel, um rigide Anti- Einwanderungsgesetze durchzusetzen und den luxuriösen Lebensstil ihrer Elite zu bewahren.
Der einzige Mensch, der die Chance hat, so etwas wie Gleichberechtigung in diese beiden Welten zu bringen, ist Max (Matt Damon), ein ganz normaler Mann, der verzweifelt versucht, nach Elysium zu gelangen. Während sein Leben an einem seidenen Faden hängt, übernimmt er widerwillig eine gefährliche Mission.
Neill Blomkamp, der bereits mit seinem Erstlingswerk District 9 für Furore sorgte, liefert mit Elysium einen nicht minder spannenden Science-Fiction-Stoff in Star-Besetzung ab. In den Hauptrollen die Oscar-Preisträger ...
W06 Die solidarische Gesellschaft als Alternative zur Wettbewerbsgesellschaft mit Wachstumszwang
Gesellschaftliche und kulturelle Voraussetzungen müssen geschaffen werden, damit eine Wirtschaft ohne Wachstumszwang möglich wird. Dazu gibt es inzwischen verschiedene Konzepte, die Gegenstand dieses Workshops sein werden.
Eine Wirtschaft ohne Wachstumszwang ist nur möglich, wenn die gesellschaftlichen und kulturellen Voraussetzungen hierfür geschaffen werden. Ansätze für eine Umgestaltung finden sich u.a. in Konzepten zur Reduzierung Sozialer (Einkommens- und Status-) Ungleichheit, den durch die UN-Behindertenrechtskonvention beförderten Vorstellungen einer „Inklusiven Gesellschaft“ und in dem „Konvivialistischen Manifest“ französischer Intellektueller, das Prinzipien für ein solidarisches Zusammenleben als Alternative zur neoliberalen Wettbewerbsgesellschaft entwickelt hat
Diese Voraussetzungen und ihre Hintergründe werden in einem einleitenden Referat vorgestellt. Anschließend sollen in Kleingruppen Strategien zur Umsetzung entwickelt und diskutiert werden.
W38 Wie wollen wir leben? Lehren aus dem Scheitern des Sozialismus in der DDR
Wie wollen wir leben ? Wie sieht die Welt von morgen aus? Das ist eine der zentralen Fragen, die viele von uns bewegen. Wie ist es mit der Demokratie bestellt? Welche Bedeutung hat die Demokratie in nach-kapitalistischen Gesellschaften?
Heinrich Fecher analysiert das Scheiterns des Sozialismus in der DDR und fragt: Gibt es positive Elemente im Hinblick auf strukturpolitische Voraussetzungen einer nachkapitlistischen Gesellschaft? Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für einen Transformationsprozess?
Eine Veranstaltung der Attac-AG Weltwirtschaft und Finanzmärkte Frankfurt am Main.
W28 TTIP und Krieg
„Freihandel“ hat seit dem englischen Empire eine geopolitische und auch eine militärische Dimension. Das gilt auch für TTIP. Die USA rüsten gegen China auf. EU und NATO treiben im Geleitzug die "Osterweiterung" voran und bereiten einen möglichen K...
„Freihandel“ hat seit dem englischen Empire eine geopolitische und auch eine militärische Dimension. Das gilt auch für das geplante Transatlantische Freihandels- und Investment Abkommen (TTIP). Die USA rüsten gleichzeitig mit dem Transpazifischen Freihandelsabkommen (TPP, mit südamerikanischen und asiatischen Staaten) gegen China auf. EU und NATO treiben im Geleitzug die "Osterweiterung" voran und bereiten - in unterschiedlicher Intensität und Form - einen möglichen Krieg gegen Russland vor.
Die UNO scheiterte 1946 mit ihrem Vorhaben eines Freihandels gleichberechtigter Nationen - die USA waren dagegen und hoben GATT aus der Taufe.
Die Alternative heute ist die nicht-militärische Wirtschaftskooperation, wie sie insbesondere von China, anderen BRICS- und mehreren südamerikanischen Staaten praktiziert wird.
Thematisiert werden soll der Zusammenhang zwischen Freihandel, Reichtum, Armut und Naturzerstörung. Hergestellt werden soll auch die Verbindung zur Anti-TTIP-Kampagne.
Eine Veranstaltung der AG Globalisierung und Krieg
F03 Globalisierungskritik und Rechtspopulismus II
Rechtspopulistische Bewegungen nutzen Ängste vor sozialem Abstieg und Kontrollverlust in einer zunehmend globalisierten Welt aus und verbinden diese mit Kritik an Neoliberalismus und Kapitalismus.
Was bedeutet das für Attac?
Die in vielen europäischen Ländern von Rechtspopulistischen benutzten Argumentationsmuster fallen auch hierzulande zunehmend auf fruchtbaren Boden. Dass bei neurechter Globalisierungskritik auf den ersten Blick ebenfalls häufig die Kritik an Neoliberalismus und Kapitalismus im Vordergrund steht, ist nicht immer direkt zu durchschauen, da es sie scheinbar anschlussfähig an linke Positionen und linke Diskurse macht. Der Versuch, hier eine Verbindung herzustellen oder die fundamentalen Unterschiede zwischen linken und rechten Positionen gleich völlig zur Seite zu schieben und für unwichtig zu erklären, ist eine erfolgreiche Strategie der neuen Rechten, gegen die das Attac-Netzwerk nicht an allen Stellen immun ist. Attac muss hier aktiver werden, indem wir uns selbst besser gegen falsche Freunde und
inhaltliche Anschlüsse aus dieser Ecke zur Wehr setzen.
In dieser Diskussion wird es zunächst zwei kurze inhaltliche Inputs von aktiven Attacies geben, danach kann mit intensiver Publikumsbeteiligung diskutiert werden. Welche Erfahrungen haben wir gemacht? Wo und wie muss Attac sich mit versuchten Verbündungen von rechts auseinandersetzen (Mitglieder, Argumentationsmuster, Arbeitskre...
W45 Von der Wiege bis zur Bahre – fit für den Kapitalismus
Turbo-Pillen zur Leistungssteigerung im Beruf - Partydrogen für den Extraspaß am Wochenende - Aspirin für den Montag danach - Wärmepflaster gegen Schmerzen! Jeden Tag können wir gleich vital, gut gelaunt und leistungsfähig sein. Human Enhancement ...
Das Einstiegsreferat zeichnet nach, wie sich im Gepäck des kapitalistischen Gesellschaftssystems ein leistungsorientiertes Menschenbild mit dem Ideal von Schönheit, Jugendlichkeit, ständiger Vitalität und Leistungsbereitschaft in unser Bewusstsein geschlichen hat und unsere Selbstwahrnehmung und Selbstwertschätzung beeinflusst bis hin zum sog. „selbstbestimmten Tod“ und der vorgeburtlichen eugenischen Selektion.
Nach dem Kurzreferat ist genügend Raum für eine hoffentlich spannende Diskussion!
Abschließend besteht die Möglichkeit, in Kleingruppen die eigene Position dazu zu schärfen und zu überlegen, welche Konsequenzen wir in unserem beruflichen und privaten Alltag daraus ziehen können und wollen.
Vielleicht gelingt es uns zeitlich, dies dann noch mal im Plenum allen zu Gehör zu bringen.
W55 Warum Karl Marx kein Attac-Mitglied wäre: eine ökosozialistische Perspektive
Spätestens seit dem Ausbruch der weltweiten Finanzkrise hat Karl Marx wieder Konjunktur. Aber wie hilfreich ist sein Denken wirklich für eine globalisierungskritische, ökologisch nachhaltige und wachstumskritische Politik heute? Anhand von Origina...
Ohne Zweifel: Karl Marx hat wieder Konjunktur. Die Sackgassen der neoliberalen Politik, der Beinahe-Crash des weltweiten Finanzsystems und die immer offensichtlicher werdenden Grenzen des Wachstums lassen viele wieder nach einer Alternative zum Kapitalismus insgesamt fragen. Dabei kommt man an Karl Marx nicht vorbei. Viele kennen ihn nur aus zweiter Hand. Der Workshop will anhand wichtiger Originaltexte der Frage nachgehen, inwieweit Karl Marx für ein alternatives ökonomisches Denken heute noch relevant ist. Sind seine Analyse des Kapitalismus und seine Krisentheorie zutreffend und aktuell? Kann man mit Marx eine globalisierungskritische Politik begründen? Ist seine Vision nicht das genaue Gegenteil einer Postwachstumsökonomie? Was gibt Marx für die alles entscheidende ökologische Frage her? Anhand von wichtigen Originaltexten geht der Workshop dieser Frage nach. Wer sich vorbereiten will, dem sei empfohlen: Karl Marx, Texte – Schriften. Ausgewählt, eingeleitet und kommentiert von Bruno Kern, Marixverlag (€ 20,-) (besonders das Schlusskapitel des Buches).
W44 Quo vadis Eurozone - von der Austeritätsdoktrin zum Zerfall?
Als Folge der Finanz- und Wirtschaftskrise von 2007/08 stürzte 2010 die Eurozone in die bis heute andauernde Krisendynamik. Die Zinsen auf Staatsanleihen von Griechenland, Spanien, Irland, Portugal und Zypern kletterten. Unmittelbare Staatsbankrot...
Als Folge der Finanz- und Wirtschaftskrise von 2007/08 stürzte 2010 die Eurozone in die bis heute andauernde Krisendynamik. Die Zinsen auf Staatsanleihen von Griechenland, Spanien, Irland, Portugal und Zypern kletterten. Unmittelbare Staatsbankrotte erschienen möglich. 2015: Kein Ende der Krise in Sicht. Die Lage in Griechenland ist zugespitzt, die soziale Situation in vielen Länder der Eurozone katastrophal. Mittels der Troika wurde unterdessen die Demokratie weitgehend außer Kraft gesetzt, ein Fiskalpakt auf EU-Ebene installiert und eine Bankenunion etabliert. Wie ist der Zustand der Eurozone? Ist ihr Zerfall wahrscheinlich? Gibt es eine soziale und demokratische Perspektive in der Eurozone? Welche Interventionsmöglichkeiten hat Attac in dieser Situation?
W53 Die Rolle der kleinen und mittleren Unternehmen in der aktuellen Auseinandersetzung um die Freihandelsabkommen
Bundesregierung und Europäische Kommission behaupten, dass kleine und mittlere Unternehmen (KMU) massiv von den Freihandelsabkommen CETA und TTIP profitieren. Stimmt das wirklich?
Sowohl die Bundesregierung als auch die Europäischen Kommission behaupten zur Legitimierung von CETA, TTIP & Co., dass kleine und mittlere Unternehmen (KMU) massiv von den Freihandelsabkommen profitieren würden. Die Handelskammern und deren Spitzenverband DIHK als Interessenvertretung der KMU treten gegenüber Politik und Öffentlichkeit als wichtige Lobbyisten für den Abschluss der Verträge auf.
In diesem Workshop wird die zukünftige wirtschaftliche Situation betrachtet, die tatsächlich durch den neoliberalen „Freihandel“ geschaffen und durch die beabsichtigten Abkommen entscheidend verstärkt wird. Danach hat die überwiegende Mehrheit der deutschen KMU von CETA, TTIP & Co. wenig zu erwarten.
Außerdem soll gemeinsam mit den Teilnehmer_innen reflektiert werden, ob und wie Attac-Gruppen Formen der Zusammenarbeit mit KMU finden können, um das kritische Potential gegen die neoliberale Freihandelsoffensive zu verbreitern.
Hinweis: Für die Textarbeit werden auch englische Texte herangezogen.
Sunday 09:30
P02 Abschlusspodium: Soziale und ökologische Kämpfe zusammen führen! Wie kann das gehen?
Auf dem Abschlusspodium der Sommerakademie wird diskutiert, wie ökologische und die soziale Fragen aufeinander bezogen werden können: Wie und wo lassen sich soziale und ökologische Kämpfe produktiv miteinander verbinden?
Wie kann es gelingen, soziale und ökologische Fragen in der praktischen politischen Auseinandersetzung aufeinander zu beziehen? An welchen aktuell virulenten gesellschaftlichen Widersprüchen könnte dies gelingen und mit welchen konkreten sozialen und politischen Zuspitzungen und Forderungen? Bietet COP 21 (UN-Klimakonferenz in Paris 2015) einen passenden Anlass für eine solche Auseinandersetzung? Welche Anlässe wird es in den nächsten Monaten geben? Welche Akteure bzw. Akteurskonstellationen könnten dabei eine Rolle spielen? Hätten nicht nur die Widersprüche und die daraus entwickelten Forderungen das Potenzial aktuell die Situation zu verbessern, sondern langfristig zur sozial-ökologischen Transformation der Gesellschaft beizutragen?